Karamelenstau auf dem Weg ins Nichts

Entlang der Seidenstraße, 04. bis 29.08.2013

Ausflug zu den Singenden Dünen.

Dunhuang selber ist mittlerweile wie jede andere Chinesische Stadt auch, nur leicht moslemisch geprägt vielleicht. Plus einem Nachtmerkt mit dem ganzen Touri-Schnickschnack, was so dazu gehört. Warum sind wir denn dann hier? Wegen 2 Dingen, den Mogao-Grotten, dass steht morgen an und den Singenden Dünen. Warum singen die? Weil angeblich in den Tempeln um den anliegenden Mondsichelsee während den Tempelnfeiern zu laute Parties stattfanden und der ewig schlafende Gelbe Drachenprinz sich in seiner Nachbarschaft gestört fühlte und einen riesigen Sandberg über alle Tempel inklusive der ganzen Party-Gemeinde blies. Die schreien heute noch um Hilfe und beklagen ihren Tod. So zumindest die tragische Legendenvariante… Wissenschaftliche Variante: Während einer kleinen Sandlavine wird das Geräusch durch die Resonanz zwischen der trockenen Oberfläche und der nassen Sandschicht da drunter verstärkt, wobei der Sand zwischen 0,1 mm und 0,5 mm groß und Siliciumdioxid enthalten muss. Jeder darf sich selber aussuchen, was einem besser gefällt. Meine Theorie heute zumindest ist, dass man den Geräuschpegel der Touristen hier einfach schöner verpacken wollte. Wenn man der ersten Theorie Glauben schenkt, dauert es auf jeden Fall nicht mehr lange, bis der Drachenprinz wiederkommt und alle unter einem Sandhügel begräbt. Eine unglaubliche Masse an Touristen kommt hier her und will einmal auf dem Kamel reiten und einmal ein Foto mit Dünenlandschaft schießen. Ich wusste, dass hier viel los sein wird, das ganze Theater hat mich aber doch überrascht mit motorisierten Drachenfliegern, Quadbikes, Jeeps und eine Karamele (Kamel + Karawane = Karamele) mit mindestens 500 Kamelen, die im Stau standen um auf die nächste Düne zu kommen. Wahnsinn! Wir bestiegen die erste Düne und setzten uns in den feinen Sand und mussten leider feststellen, dass so einige aus der Gruppe (inklusive mir) das Wetter und die Wüste unterschätzt und kaum Wasser mitgenommen haben. Der Wille einiger von uns die nächste Düne zu besteigen um noch ein bisschen höher und noch etwas weiter vom Trubel weg zu sein war jedoch größer. So ging es doch weiter, bis wirklich etwas Wüsten-Feeling aufkam. Das fehlende Wasser machte mir jedoch zu schaffen. Ich bekam aber über ein kleines Tauschgeschäft mit ein paar Rosinen einen Schluck ab um den Mund etwas anzufeuchten. Ein Tauschgeschäft wie bei den Händlern der Seidenstraße früher.

Erschöpft nach dem wundervollen Sonnenuntergang mit malerischer Kulisse ging es dann den kurzen Weg wieder zurück in Richtung Hotel mit einem ausgedehnten Abstecher bei einer tollen Garküche mit halben Preis und doppelter Portion.