Danke Xiao Luo! Danke Xiao Ding! Danke Thanh!

Tal des Roten Flusses, 28.02. bis 22.03.2015

Transfer zur vietnamesischen Grenze, dann 32 Kilometer nach Sa Pa, 25 davon straff bergauf. Bedeckt bis nebelig.

Sträflich vernachlässigt habe ich bisher die Erwähnung unseres Begleitfahrzeug-Pärchens, Frau Luo und Herr Ding. Nicht weil sie kleiner sind als ich, sondern jünger, rede ich sie nach chinesischer Sitte mit Xiao Luo („kleine“ Luo) und Xiao Ding („kleiner“ Ding) an. Ihre Vornamen kenne ich gar nicht, habe nie danach gefragt.

Xiao Luo und Xiao Ding sind ebenfalls China By Bike Ikonen. Wenn ich mich recht entsinne haben sie das erste Mal vor zehn Jahren eine unserer Touren begleitet, nämlich die Teestraße. Damals waren sie schon ein Paar, aber noch nicht verheiratet. Die Hochzeit hat während der Tour stattgefunden und unsere Teilnehmer wurden kurzerhand auf die Gästeliste gesetzt und durften mitfeiern.

In den Folgejahren waren sie immer wieder auf der Teestraße mit ihrem Kleinbus dabei. Selbst als die Kinder kamen, inzwischen haben sie einen zehnjährigen Sohn und eine kleine Tochter. Sie haben Erfahrung mit unseren Gruppen gemacht und unsere Gruppen haben sie in ihr Herz geschlossen. Untereinander ein perfekt eingespieltes Team, sie kennt seine Stärken und er ihre. Für unsere Gruppen ebenso perfekt, denn beide kennen nun unsere Schwächen und verstehen sie optimal auszubügeln.

Irgendwie lag es da nahe Xiao Luo und Xiao Ding zu fragen, ob sie nicht auch andere Touren als die Teestraße begleiten könnten. Sie konnten und wollten und nun kommen wir auf unserem Weg von Kunming zur vietnamesischen Grenze in den Genuss ihrer Gastfreundschaft. Die heute leider endete. Am Vormittag fuhren uns die beiden noch nach Hekou, der chinesischen Grenzstadt zu Vietnam in dieser Region, und dann hieß es schweren Herzens Abschied nehmen.

Die Grenzformalitäten waren recht zügig erledigt, als einzige Ausländer in diesem Gewusel des kleinen Grenzverkehrs schleuste man uns an der Schlange von wartenden chinesischen und vietnamesischen Händlern vorbei.

Auf vietnamesischen Boden angekommen erwartete uns das neue Begleitteam. Größer kann der Unterschied zu Xiao Luo und Xiao Ding kaum sein. Das Team besteht aus insgesamt vier Männern: Unserem Guide Dan, Sinh (Chef von Sinhbalo Travel), einem Fahrer des Ford Transit Begleitbusses und einem Fahrer des Hyundai Kastenwagen, der unsere Räder anlieferte und im Notfall aufnehmen sollte. Diesen Notfall wollte ich gleich mal austesten.

Wir wurden noch im Bus einige Kilometer aus Lao Cai, dem Grenzort auf der vietnamesischen Seite, gekarrt, dann hieß es aufsitzen für die Fahrt hoch nach Sa Pa. Sechs Kilometer rollte is noch gemächlich/hügelig, dann begann der Anstieg von rund 100 m auf 1.490 Meter. Könnte ja bei schönem Wetter und guter Sicht ganz nett sein, aber schon nach 460 Höhenmeter wurden wir in Nebel gehüllt und es begann auch noch leicht zu nieseln. Nö, dachte ich mir, das musst du dir jetzt nicht antun. Bereits 20 Kilometer vor dem Ziel saß ich im Hyundai neben Fahrer Thanh. Vielen Dank für die Mitfahrgelegenheit!

Alle anderen hielten tapfer durch, kämpften sich durch den Nebel und über die Steigungen. Selbst Sandra, die nach meinem Ausstieg das Schlusslicht bildete, hielt eisern durch, auch wenn sie dafür über viele Kilometer alleine vor sich hinfahren mussten, da die anderen einen schnelleren Gang eingelegt hatten. Eisernes Mädchen!

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