Das Dschungelblog

Tal des Roten Flusses, 28.02. bis 22.03.2015

Erst fünf Kilometer durch den Dschungel getigert, am Nachmittag 61 Kilometer nach Ninh Binh geradelt. Beim Tigern sonnig, beim Radeln bedeckt.

Mowgli hätte seine größte Freude an unserem heutigen Vormittag gehabt. Wir waren nämlich voll in seinem Element, dem Dschungel! Auch wenn es hier keine Baloos, keine Shere Khans, Bagheeras, Akela oder gar Kaas gibt (und die Geschichte eh in Indien statt in Vietnam spielt). Aber die Vegetation hat genau gestimmt. Und Affen gibt es auch. Die haben wir uns zuerst angesehen.

Der Cuc Phuong Nationalpark ist zwar nicht der größte, dafür aber der älteste aller vietnamesischen Nationalparks. Ho Chi Min persönlich hat noch die Errichtungsurkunde unterzeichnet. Früher lebten in dem Areal noch verschiedene Minoritäten in kleineren Dörfern, aber alle Menschen wurden inzwischen alle in die Umgebung umgesiedelt. Zurück geblieben ist die pure Natur. Na ja, ein wenig Menschenhand ist dann doch zurück geblieben.

Am Eingang des Parks befindet sich eine Rettungsstation für Primaten (Languren, Loris und Gibbons, was wir so grob als Affen bezeichnen würden). Hier werden Tiere aufgenommen, welche aus den Klauen von Wilderer und windiger Tierhändler befreit werden konnten. Befreien alleine reicht aber nicht, die Tiere müssen erst wieder an ein (Über-)Leben in der Natur gewöhnt werden. Genau das ist die Aufgabe des Endangered Primate Rescue Center. Nach und nach werden die Primaten auf ihr späteres Dasein im Dschungel vorbereitet und dann ausgewildert. Mit unterschiedlichem Erfolg, aber die Quote ist erfreulich hoch. Nicht nur das, vor der Auswilderung kommt es immer wieder auch zu Nachwuchs in der Gemeinschaft.

Das Rescue Center haben wir unter fachlicher Führung gleich nach dem Frühstück besichtigt. Manche der putzigen Kerlchen waren schon ziemlich aktiv und viele tragen putzige Namen. Siehe Galerie.

Nach den Affen in Käfigen der Dschungel zu Fuß. Fünf Kilometer sind wir auf einem mehr oder weniger gut ausgebauten Pfad gelatscht. Mal steil hoch, mal glitschig nach unten. Sinh hat uns viele der uns unbekannten Blumen und Bäume am Pfadesrand erklärt. Nicht nur den Tausendjährigen Baum, ungefähr auf der Hälfte des Weges, der leider die nächsten drei Jahre nicht mehr überleben wird. Auch Tausendjährige Bäume leben nicht für immer.

Dann aber wieder auf dem Rad. Zunächst 17 Kilometer aus dem Nationalpark heraus und für die restlichen 45 Kilometer nach Ninh Binh topfeben. Während der Wanderung hatten wir teilweise nett Sonne, auf der Radtour hingegen nur wieder grau und bedeckt. Teilweise sogar leichter Nieselregen.

Die letzten Kilometer vor unserem Hotel waren interessant. Da gab es wieder Karstlandschaft. Dafür war der Belag übel. Schotter. Man kann halt nicht alles haben.


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