Foggy Funkytown

Tal des Roten Flusses, 28.02. bis 22.03.2015

Tagesausflug zu einigen Dörfern rund um Sa Pa. 18 Kilometer runter, 15 wieder hoch. Sichtweite überwiegend unter 50 Meter.

Sa Pa und seine Umgebung soll sehr schön sein. Ich habe Fotos davon gesehen. Nur wir haben es nicht gesehen. Obwohl wir 23 Kilometer in die Umgebung gefahren sind.

Sa Pa hat keine besonders lange Geschichte. Im 15. Jahrhundert wurde sie von Leuten bevölkert, über die rein gar nichts bekannt ist. Das einzige, was sie zurück gelassen haben, sind Felsen, in die sie Linien eingraviert haben. Man nimmt an, dass diese Linien eine Art Landkarte der umliegenden Reisfelder war. Einen dieser Steine haben wir heute auch gesehen.

Später dann kamen die Bergstämme aus Südchina, die sich nach und nach hier ansiedelten, genau so wie in anderen Regionen Südostasiens auch: Vietnam, Laos, Thailand, Kambodscha. Hmong, Yao, Giay, Pho Lu, Tay und wie sie alle heißen. Der Ort Sa Pa selbst wurde zum kleinen Markflecken irgendwo in den Bergen.

Dann kamen die Franzosen. Während ihrer Kolonialherrschaft in Indochina entdeckten sie Sa Pa quasi als Luftkurort. Das war Ende des 19. Jahrhunderts. Müde Soldaten wurden hier her geschickt, um sich von dem sonst recht heißen Klima der Kolonie zu erholen. Vor den Soldaten waren die Missionare schon dort und nach den Soldaten kamen wohlhabende Franzosen, die sich hier eine Sommerresidenz errichteten. Nach dem Rückzug der Franzosen aus Indochina war auch dieser Spuk wieder vorbei, erneut wurde es ruhig in Sa Pa.

Dann kamen die Touristen. Das war Ende des 20. Jahrhunderts. Es kamen sowohl reiche einheimische Touristen, als auch ausländische Pauschaltouristen. Und es kamen natürlich auch die Backpacker. Heute ist Sa Pa das, was Vang Vieng in Laos ist, Yangshuo und Dali in China waren und Deutschland nie gehabt hat. In den Straßen wechseln sich westliche Restaurants mit Massagestuben und Outdoorläden ab. Sehr beliebt sind Trekkingtouren um Sa Pa herum.

Die sollte man aber besser während der Sommermonate durchführen, denn in den Monaten zwischen Oktober und Mai ist Sa Pa ein eher einsamer Ort. Dann ist die Wolkengrenze so niedrig, dass die Stadt praktisch die ganze Zeit über in dichten Nebel getaucht ist. Oder es gar schneit. Hatten wir auch schon auf unseren Touren hier her.

Uns hat es nicht besser getroffen. Gestern schon war Sa Pa eine einzige Nebelwand mit Sichtweiten bis zu 50 Meter, heute auch. Trotzdem haben wir uns auf die Räder geschwungen und sind durch einige Dörfer der lokalen Minderheiten gefahren. Einmal konnten wir sogar bis zu 200 Meter weit sehen. Aber das war nur für ein paar Minuten.

Neu im Fototeam: Christiane!


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