Ein bisschen wie zuhause

Wo der Pfeffer wächst, 25.04. bis 17.05.2015

89 km von Pingle nach Meishan bei strahlendem Wetter um die 30°C

Pingle ist ein historisches Örtchen und entsprechend wird so manches auch auf historische Weise verrichtet. Es ist ein bisschen wie eine Zeitreise in die eigene Vergangenheit, denn vieles von dem was man hier bestaunen kann, wurde bei uns in Europa vor gar nicht allzu langer Zeit auch nicht viel anders gemacht. Heute morgen lieferte das Frühstück solch ein Beispiel. Wir gingen in einen Nudelladen und aßen Nudelsuppe, Jiaozi und Baozi. Alles hier war natürlich Handarbeit und ganz frisch zubereitet. Die Nudeln wurden in einer großen hölzernen Presse aus frischem Teig frisch ins Kochwasser gepresst. Das gefiel natürlich besonders unseren drei Italienern (im strengen Sinne Südtiroler).

Von den Nudeln frisch gestärkt konnte es nun los gehen auf unsere Königsetappe. Wir hatten 89 km vor uns mit einigen Höhenmetern inklusive. Die Strecke war wirklich landschaftlich sehr schön und sehr ländlich geprägt. Ein bisschen wie zuhause in Italien, meinten unsere drei Südtiroler. Nach unserem größten Anstieg von rund 250 Höhenmetern am Stück und der dazugehörigen Abfahrt, machten wir in einem kleinen Örtchen eine Teepause. In dem Dorf schienen zuvor noch nie Ausländer durchgekommen zu sein. Auf jeden Fall waren die Leute anfangs überrascht, dann neugierig und schließlich hoch erfreut, dass sie mal richtige Ausländer zum Anfassen in ihrer Dorfwirtschaft hatten. Nachdem sich alle gegenseitig fotografiert hatten, verabschiedeten wir uns und machten uns auf die zweite Hälfte unserer Etappe. Am frühen Abend erreichten wir dann Meishan, unseren Zielort.

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City of Kites

tandem4family – Mit der Familienkutsche von Shanghai nach Beijing

At the foot of Mt. Tai we review the present state of our journey. The prospects for the next days are bleak. The planned biking through idyllic countryside in Shandong won’t happen: the side-roads we were supposed to take are either undergoing repairs or have dilapidated, as we have learned from recent experience. 350 km of Interstate till Qingdao then. A busy interstate with trucks and buses, because in Shandong, unlike Jiangsu, the interstate is free of toll, and most of the heavy traffic goes here in order to avoid the high-way taxes. Not only will our way be full with roaring traffic, but it will also be going steadily uphill. We have already discovered that for our 240+ kg family vehicle even the smallest hill equals Mt. Tai. After the rain and wind from the previous day the mood in the children trailer is close to mutiny, and I have to admit, it is rather contagious.


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scharf, schärfer, am schärfsten

Die Drei Schluchten des Yangzi, 15.04 bis 10.05.2015

Fahrt nach Wuxi, 95 km

Heute ist von drei Höhepunkten zu berichten: wir passieren die Stelle, an der die drei Provinzen Shanxi, Hubei und Chongqing zusammentreffen, dann kommen wir zur geographischen Mitte in Chinas und zu guter Letzt bekommen wir heute Abend das schärfste Essen der Tour bisher serviert.

Als ich heute Morgen aus dem Fenster schaue, bin ich erleichtert. Es hat aufgehört zu regnen. Und es hat sich (praktischerweise) merklich abgekühlt. Wir fahren also bei angenehmen Temperaturen eine mäßig befahrene Strecke, die von grünen Hängen begrenzt und durch den jadegrünen Nanjiang-Fluß begleitet wird. Das entschädigt uns einigermaßen für die gestrige „Auto-Etappe“. Selbst der Pass ist unter diesen Bedingungen leicht bewältigt. Mark ist mal wieder der erste oben und ist somit auch der erste, der durch das „schmucke neu gebaute und auf alt gemachte Tor, welches den Pass markiert, durchfahren darf. Zielsicher fährt er auch direkt in eine riesige Glasscherbe. der nächste Plattfuß. Mark nähert sich mir in seiner Pannenstatistik langsam an.

Unsere Reparaturversuche bleiben nicht lange unbemerkt, bald sind wir von einer Traube Chinesen umgeben, die unser Tun beäugen und interessiert kommentieren. Wie sich herausstellt, sind wir einigen der Zuschauer bereits in Zhenping aufgefallen und nun wird die Gelegenheit genutzt Kontakt aufzunehmen. Mal wieder steht eine Fotosession an, Eckart ist mittlerweile geübt darin und so kann Mark halbwegs unbehelligt seinen Schlauch flicken.

Kurze Zeit später geht es weiter und wir steuern eine Aussichtsplattform mit atemberaubenden Weitblick und die Mitte Chinas an. Mittlerweile prasselt die sonne wieder heftig, aber da wir den anstrengenden Teil der heutigen Etappe hinter uns haben, inklusive Reparatur, macht uns das wenig aus. Leider erwartet uns noch eine schlechte Nachricht: Vor uns liegt noch eine Baustelle, die täglich nur zwischen 12 und 14 Uhr passiert werden kann. Daher halten wir uns nicht lange auf, sondern machen uns zügig an die Abfahrt. Unser Weg führt uns wieder hinab in ein wunderschönes Flusstal.

Gegen vier erreichen wir Wuxi und beschließen heute in einem der Freiluftrestaurants am Fluss zu speisen. Der große Fisch der heute auf der Speisekarte steht, wird erst noch aus dem Fluss geangelt. Der Abend ist sommerlich mild und der Fluss verströmt eine angenehme Frische. Uns umgeben grüne Felsen und Hügel, in die Wuxi gebettet ist. Die ganze Stadt scheint auf den Beinen und sich zu vergnügen. Das Abendessen ist für unsere Begriffe extrem scharf, der Reis dient nicht mehr als Sättigungsbeilage sondern als Löschmittel. Der Sohn der Wirtin meint dazu blos, das Essen sei nur mäßig scharf. Alles ist eben relativ. Nach dem Essen verlangt es Eckart nach einer Massage und Günter begleitet ihn gern. Mark und ich spazieren gemächlich in Richtung Hotel.

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