Pekinger Landpartie

Zwei Räder – Zwei Städte, 10. bis 24.10.2015

Zwei Tage Landluft mit Mauer

Es liegt ein Hauch von Smog in der Luft!

Die letzten drei Tage hatten wir Bilderbuchwetter. Selbst für den goldenen Herbst in Peking war die Sonnenintensität außergewöhnlich.

Nun weht kaum mehr Wind und die Stadt hat Zeit, sich mit Abgasen zu füllen. Zeit also, das Weite zu suchen!

Nachdem Christof auf der Jubiläumstour Berg und Wasser ausgiebig in der Historie schwelgt, sei mir ein Ausflug in die Vergangenheit erlaubt!

Die Ausfahrt aus Peking haben wir 1999 gemeinsam für die Reise „Kaiserliches China“ erkundet, im Rahmen einer Pilottour. Die Älteren werden sich erinnern: Es gab kein Google Maps, kein GPS und keine detaillierten Karten von China. „Trial and Error“ hießt die Devise!

Die damals gefundene Route fahren wir auch heute noch, fast unverändert. Nur, was damals noch Feldweg war, ist nun achtspurige Straße, was einst Dörfer waren, sind nun Hochhaussiedlungen. Die Stadt ufert aus. Sechs Autobahnringe weit. Letzter quert kurz vor Yangfang (nun Weifang, warum auch immer!), unser traditionellen Mittagsstation.

Um der Nostalgie willen, und weil wir wirklich Hunger haben, kehren wir auch heute wieder etwas südlich von Yangfang ein. Es gibt leckere Maultaschen!

Kurz hinter Yangfang beginnt der malerische Teil der ersten Etappe. Fast bis zum Hotel geht es an einem Kanal entlang. 1999 war das noch ein Feldweg. Heute ist es, bis auf ein kleines Stück, eine autofreie Straße mit Flüsterasphalt! (und 1 km alte Strecke, Schlagloch übersät, der Nostalgie wegen!).

Nostalgisch, oder besser gesagt historisch, geht es auch am nächsten Tag weiter! Wir radeln um den Ming-Gräber-Stausee und dann auf Schleichwegen, die teilweise noch die alten, historischen, immerhin 600 Jahre alten Steinplatten aufweisen, zu den Ming-Gräbern.

Die alten, unrenovierten Gräber dürfen wir leider nicht besichtigen, da sind die Strickmadame und der rüstige Rentner vor! (siehe Bildergalerie).

Aber das allererste Grab, das Changling, besichtigen wir und machen Yongle, den geliebten Despoten, der die Hauptstadt 1406 von Nanjing nach Beijing verlegt hat unsere Aufwartung. Dass der gute Mann den Thron an sich gerissen und seinen Neffen, wenn nicht beiseite, dann doch um die Kaiserwürde gebracht hat, kein Wort auf den Erklärungstafeln. In China mag man die historischen Helden eher eindimensional. Nun gut, im Westen zumeist auch…

Nach der Dosis Kultur geht es dann in die Berge, über den einzigen Pass auf dieser Tour. Auf der Passhöhe gibt es Gipfelbirne und einen tollen Ausblick. Eine Stunde später sind wir an der Chinesischen Mauer. Essen die inzwischen Kult gewordene gegrillte Regenbogenforelle am Fuße der Mauer.

Setzen unsere Füße auf das historische Bauwerk und sind damit laut Mao Zedong endlich vollständige Menschen (er sprach von Männer, aber wir wollen keine Korinthen spalten!).

 

Strecke 15.10.2015 Beijing – Changping

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Strecke 16.10.2015 Changping – Huanghua

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