Schluchtz

Die Drei Schluchten des Yangzi, 09.09. bis 04.10.2015

Abschied von den Rädern – letzter Aktivtag durch die letzte Schlucht von Zigui nach Yichang

Tja, heute geht sie also zu Ende, unsere Radeltour von Xi’an über die Berge des Qinlingshan und Dabashan bis herunter zu den Drei Schluchten. Ein kleines Stück haben wir noch durch die Xiling-Schlucht, die letzte der Drei Schluchten. Anfangs geht es auf flacher Strecke parallel zum Yangzi, bald danach mit der Fähre auf die andere Seite und dann verengt sich die Schlucht noch einmal, wir müssen noch einmal den Berg hinauf und auf der anderen Seite wieder hinunter und schließlich lassen wir Berge und Schluchten hinter uns und rollen in das Flachland der Provinz Hubei hinein und erreichen die Millionenstadt Yichang.

Gleich zu Beginn der Strecke gibt es nochmal einen Tempelstopp am Huanglingmiao, wo Yu der Große, Bezwinger der Fluten und sein Gehilfe, der gelbe Ochse verehrt werden, die dem Yangzi seinen Weg durch die Drei Schluchten gebahnt haben sollen. Dietmar, der mit 60 Lenzen unser Senior in der Gruppe ist (aber trotzdem fast immer vorneweg fährt), ist in China ein potentieller Rentner und kommt häufig in den Genuss eines entsprechenden Rabatts, so dass er auch heute wieder stolz ein Half-Price-Ticket in die Kameras halten kann. Die Ticketverkäuferin von der Fähre kennt uns mittlerweile auch schon und wundert sich, warum wir denn dieses Mal nur so eine kleine Gruppe sind – wenn Chinesen reisen sieht das natürlich ein wenig anders aus.

Bisher war sowohl von der Sonne als auch vom Feiertagsandrang noch nicht allzu viel zu sehen. Nach der Fähre kommt aber nun zumindest die Sonne wieder richtig hervor und setzt die Schlucht nochmal ins richtige Licht. Die Ausflügler folgen auch bald und spätestens da, wo wir bei der Abfahrt am großen Vergnügungspark vorbeikommen und wo schon das Bungeeseil glüht, geht wieder richtig die Post ab. Heute Abend verabschieden wir bei einem letzten gemeinsamen Abendessen auch noch unseren Fahrer Xiao Yang. Er hat uns immer treu begleitet und ab morgen erstmal 900 km Transferfahrt durch drei Provinzen vor sich, wo er nahtlos die nächste Gruppe übernehmen soll. Er kommt ganz gut herum mit uns und lernt sein Land wahrscheinlich nochmal ganz neu kennen – gerade erst war er mit einer Gruppe weit im Westen, in Xinjiang und nun geht es nach Süden zu den Karstbergen von Guilin. Demnächst würde er gerne mal Yunnan kennenlernen, meint er, aber das kann er dem Chef dann gleich selber sagen, der ist dann bei der folgenden Tour mit von der Partie.


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Shigu Vista Social Club

Die Oberen Schluchten des Mekongs, 15.09. bis 07.10.2015

90 km von Shigu nach Shaxi, Sonne, Gegenwind und Berge

Früh morgens, wenn die Sonne noch nicht ganz über die Berge gekrochen ist, trifft sich in einem Pavillon hoch über der Stadt der „Shigu Vista Social Club“. Die Musik ist einzigartig durch ihren bestechenden Variationen, die Leidenschaft und die Vielfältigkeit der Rhythmen. Aber seht und hört selbst:

Nun gut, da könnte selbst Wim Wenders keine Erfolgsgeschichte draus stricken. Aber immerhin: Die alten Menschen treffen sich, machen Musik und verdienen sich nebenbei noch ein wenig Geld. Denn der Pavillon liegt auf dem Gelände des Denkmals für die geglückte Überquerung des Yangzi durch die Truppen Mao Zedongs während des Langen Marsches.

Da kommt vor allem am heutigen Nationalfeiertag so mancher Revolutionspilger oder auch nur einfacher Tourist vorbei, hinterlässt eine kleine Spende für die Darbietung oder kauft die CD. So wie Rüdiger, der die Gruppen damit auslöst.

Denn wir haben noch viel vor heute!

90 Kilometer und mehr als 1.000 Höhenmeter stehen auf dem Programm, und nach einer kleinen Einrollphase entlang des Yangzi geht es auch gleich zur Sache. Aber unsere Muskeln sind inzwischen gut trainiert! Etwas ungewöhnlich ist nur der rege Verkehr, den ich auf dieser Strecke eigentlich gar nicht kenne. Aber klar: Es ist Nationalfeiertag und halb China ist mit der Privatkarre unterwegs. Bei der Mittagspause zeigt uns Xiao Ding, unser Fahrer, Bilder von Megastaus in den chinesischen Social-Media-Kanälen; Menschen, die zwischen Blechlawinen Ping-Pong spielen oder ihr Golfhandicap verbessern. Liebe chinesische Kollegen: Wie wäre es denn mit dem Fahrrad als Verkehrsmittel???

Wir kommen auf jeden Fall gut voran und rollen gegen 17:00 Uhr in Shaxi ein. Das Laomadian empfängt uns wie immer mit offenen Armen und entspannter Atmosphäre. Aber davon morgen mehr!

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