Blühende Landschaften…..

Goldenes Dreieck, 14.10 bis 08.11.2015

Eine Runde in und um Jinghong herum, 30 km, Wetter gut

Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass wir im Sommer angekommen sind? Wenn nicht, sage ich es nochmal. Der Himmel ist blau, die Sonne scheint alle Blumen blühen – es ist heiß.

Am Morgen treffen wir uns alle wieder und nehmen in einem nahegelegenem Café unser (westliches) Frühstück ein. Besonders das Müsli und die Obstteller haben es uns angetan, aber auch die vielen frischbereiteten Säfte sind nicht zu verachten, wie wir nach unserer kleinen Probe-Tour, die heute ansteht, feststellen werden. Aber erstmal wird gefrühstückt.

Auch Christians „Teestraßen-Gruppe“ hat es sich hier gemütlich gemacht. Xishuangbana unser Startpunkt, ist die Endstation ihrer Route. Diese Unmengen kaffeedurstiger Langnassen scheint das hiesige Kaffeemaschinchen arg zu überfordern. Aber irgendwann sind alle versorgt, befriedigt, satt und in der Lage die erste Radstrecke in China in Angriff zu nehmen.

Heute müssen wir eine vergleichsweise kurze Runde bewältigen, die vornehmlich dem Testen der Räder gilt. Wie sehr sich unser Ausflug als Teststrecke entwickelt, hätte wohl keiner gedacht. Eigentlich fehlte zu unserem „Glück“ nur noch ein kräftiger Regenguss.

Von stark befahrenen Hauptstraßen führte die Tour auf holprige Feldwege, die von blühenden Büschen in denen Schmetterlinge tanzen gesäumt waren. Letzteres war unter der Menge durch Baufahrzeuge aufgewirbelten Staubes aber nur zu erahnen, zumindest auf weiten Strecken. Wie angekündigt – eine Teststrecke eben. Aber ein kleiner Tempel war auch noch im Programm und am Ende wurde es noch einmal richtig interessant, als unser Weg an Unmengen von Werkstätten und Läden vorbeiführt, in denen riesige Urwaldriesen zu gigantischen Skulpturen und super-massiven Möbelstücken verarbeitet wurden. Das Abholzen dieser Bäume ist mittlerweile in China gesetzlich verboten. Daher ist anzunehmen, dass das betreffende Rohmaterial mittlerweile aus den ostasiatischen Nachbarstaaten eingeführt wird.

Am Ende beschließen wir die Runde reichlich verstaubt in unserem Frühstücks-Café bei Kaffee, Erfrischungsgetränken und von Frank spendierten französischen Gebäck-Spezialitäten.


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Ein karstig Land

Berg und Wasser , 04. bis 26.10.2015

83 Kilometer von Yongfu nach Yangshuo. Ziemlich flach, daher ziemlich fix unterwegs.

Dank Wikipedia weiß ich, dass die Landschaft, die uns nun schon wieder seit 40 Kilometer vor Baishou begleitet, „tropischer Tumkarst“ heißt. Lesen Sie sich den Artikel dazu mal durch, da bekommen Sie Schädelsausen ob der vielen Fremdwörter. Ich zumindest habe nicht so arg viel verstanden. Nur so viel: Die Zuckerhutberge, die hier überall herum stehen, sind durch Auswaschungen entstanden. Sollte als Erklärung genügen, man muss es ja nicht unnötig kompliziert machen.

Wir hatten heute wieder ganz viele Karstkegel. Auf den ersten 40 Kilometer konnten wie sie auch noch genießen und im Vorbeifahren bestaunen. Da waren wir nämlich überwiegend verkehrsarm unterwegs. Aber dann bogen wir auf die Hauptverbindungsstraße zwischen Guilin und Yangshuo ab und es wurde weniger beschaulich. Da donnert nämlich alles durch, was nicht die Autobahn benutzt. Und scheinbar benutzen die Wenigsten die Autobahn.

So übel war die Staatsstraße G321 eigentlich nicht, denn sie hatte einen ziemlich breiten Seitenstreifen, welcher den starken Verkehr für Radfahrer halbwegs erträglich machte. Doch momentan wird die G321 ausgebaut. Zum Glück nicht wie in China üblich, indem man die ganze Strecke aufbuddelt und den Verkehr durch die Baustelle rumpeln lässt. Hier wird erst eine Spur saniert, danach die andere. Die Baustelle war also nicht unsere Not sondern der Umstand, dass die vormals breite Straße nun recht eng war.

Haben wir aber auch überstanden. Ziemlich zügig haben wir die restlichen 43 Kilometer nach Yangshuo zurück gelegt, unterwegs sogar noch eine Schale Reisnudeln konsumiert und einen platten Schlauch ausgetauscht.

Ankunft in Yangshuo bereits am frühen Nachmittag. Erster orientierender Rundgang durch das Örtchen. Inklusive Besichtigung des Li Flusses, Komoranstreicheln, Kickerrunde in einer Kneipe und Fußmassage (keine Fotos für letzteres, da zu intim).

Zu Yangshuo selbst schreibe ich morgen noch mehr.


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Pekinger Landpartie

Zwei Räder – Zwei Städte, 10. bis 24.10.2015

Zwei Tage Landluft mit Mauer

Es liegt ein Hauch von Smog in der Luft!

Die letzten drei Tage hatten wir Bilderbuchwetter. Selbst für den goldenen Herbst in Peking war die Sonnenintensität außergewöhnlich.

Nun weht kaum mehr Wind und die Stadt hat Zeit, sich mit Abgasen zu füllen. Zeit also, das Weite zu suchen!

Nachdem Christof auf der Jubiläumstour Berg und Wasser ausgiebig in der Historie schwelgt, sei mir ein Ausflug in die Vergangenheit erlaubt!

Die Ausfahrt aus Peking haben wir 1999 gemeinsam für die Reise „Kaiserliches China“ erkundet, im Rahmen einer Pilottour. Die Älteren werden sich erinnern: Es gab kein Google Maps, kein GPS und keine detaillierten Karten von China. „Trial and Error“ hießt die Devise!

Die damals gefundene Route fahren wir auch heute noch, fast unverändert. Nur, was damals noch Feldweg war, ist nun achtspurige Straße, was einst Dörfer waren, sind nun Hochhaussiedlungen. Die Stadt ufert aus. Sechs Autobahnringe weit. Letzter quert kurz vor Yangfang (nun Weifang, warum auch immer!), unser traditionellen Mittagsstation.

Um der Nostalgie willen, und weil wir wirklich Hunger haben, kehren wir auch heute wieder etwas südlich von Yangfang ein. Es gibt leckere Maultaschen!

Kurz hinter Yangfang beginnt der malerische Teil der ersten Etappe. Fast bis zum Hotel geht es an einem Kanal entlang. 1999 war das noch ein Feldweg. Heute ist es, bis auf ein kleines Stück, eine autofreie Straße mit Flüsterasphalt! (und 1 km alte Strecke, Schlagloch übersät, der Nostalgie wegen!).

Nostalgisch, oder besser gesagt historisch, geht es auch am nächsten Tag weiter! Wir radeln um den Ming-Gräber-Stausee und dann auf Schleichwegen, die teilweise noch die alten, historischen, immerhin 600 Jahre alten Steinplatten aufweisen, zu den Ming-Gräbern.

Die alten, unrenovierten Gräber dürfen wir leider nicht besichtigen, da sind die Strickmadame und der rüstige Rentner vor! (siehe Bildergalerie).

Aber das allererste Grab, das Changling, besichtigen wir und machen Yongle, den geliebten Despoten, der die Hauptstadt 1406 von Nanjing nach Beijing verlegt hat unsere Aufwartung. Dass der gute Mann den Thron an sich gerissen und seinen Neffen, wenn nicht beiseite, dann doch um die Kaiserwürde gebracht hat, kein Wort auf den Erklärungstafeln. In China mag man die historischen Helden eher eindimensional. Nun gut, im Westen zumeist auch…

Nach der Dosis Kultur geht es dann in die Berge, über den einzigen Pass auf dieser Tour. Auf der Passhöhe gibt es Gipfelbirne und einen tollen Ausblick. Eine Stunde später sind wir an der Chinesischen Mauer. Essen die inzwischen Kult gewordene gegrillte Regenbogenforelle am Fuße der Mauer.

Setzen unsere Füße auf das historische Bauwerk und sind damit laut Mao Zedong endlich vollständige Menschen (er sprach von Männer, aber wir wollen keine Korinthen spalten!).

 

Strecke 15.10.2015 Beijing – Changping

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Strecke 16.10.2015 Changping – Huanghua

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