Viele gute Wünsche….

Goldenes Dreieck, 14.10. bis 08.11.2015

Luang Prabang

Nach langen anstrengenden Radetappen in brütender Hitze kommt heute die Belohnung – ein Tag Entspannung und Müssiggang in Luang Prabang. Zuerst ein leckeres Frühstück auf der hängenden Terrasse, direkt über dem Mekong, dann ein wenig Bildung. Zuerst besichtigen wir den Königspalast, danach besteigen wir den direkt gegenüberliegenden Phousi-Berg. Von dem wir eine herrliche Sicht auf das vor uns ausgebreitete Luang Prabang haben. Es ist sehr heiß hier oben, der Sonne so nah, und wir lechzen nach jedem Stück Schatten. Beim Abstieg bewundern wir die vielen Buddhastatuen, die im gleissenden Sonnenlicht golden glänzen.

Mutter Erde steht da und windet ihr langes Haar mit dem sie dereinst Fluten auslöste. Diese schwemmten die bösen Dämonen fort, welch Buddha an der Meditation hintern wollten. Oder der dicke, schielende Buddha – wahrlich kein Bild von einem Mann. Die Legenden berichten allerdings, dass er einst sehr schön gewesen sein soll und es ob seines attraktiven Aussehens überall leicht gehabt hat. Die Frauen verfielen ihm in Scharen. Da erbat er sich von den Göttern einen dicken unansehnlichen Körper. Und siehe da, keine Frau verliebte sich mehr in ihn, er wurde gar von seinen Mitmenschen, die ihn vorher so sehr verehrten, ausgestoßen und vertrieben. Da beklagte er sich sehr über die Oberflächlichkeit der Menschen, die nur auf das äußere und nicht die inneren Werte achteten, ging in ein Kloster und lebte fortan als Mönch.

Jetzt reicht‘s aber mit dem Gelabere! Nach der Besteigung des Phousi besuchen wir den wunderschönen Wat Xieng Thong mit seinen wunderbaren in der Sonne glitzernden Mosaiken. Wir sind von der Hitze schon so geschafft, dass wir ein TukTuk besteigen müssen, um zu der Tempelanlage zu gelangen.

dennoch haben wir noch nicht genug. Wir trotzen der Hitze und machen uns auf zum Phousi-Market. 1 km von unserem Hotel entfernt soll der sein. Es fühlt sich allerdings an wie fünf… Kurz vor der Kapitulation taucht das Gebäude schließlich vor uns auf. Wir schleppen uns mit letzter Kraft in die kühlen Hallen und stehen vor lauter Ständen mit…..Goldschmuck. Wir waren doch aber auf de Suche nach Kaffee Lao! Aber Gottseidank ist Udo dabei. Sein untrüglicher Orientierungssinn führt uns auf verwinkelten Wegen ins Untergeschoß, wo neben Toilettenartikeln und Schuhen auch Lebensmittel vertrieben werden. Auch Kaffee Lao. Nach dem erfolgreichen Beutezug folgen wir, das heißt Tine, Svenja, Iris Meike und Rüdiger, Udo ins Freie, chartern ein TukTuk und genießen den Fahrtwind.

Heute Abend findet unser großes Abschiedsessen statt. Unsere Gruppe wird sich drastisch reduzieren. Nachdem und bereits Susann und René in Luang Namtha verlassen haben, werden sich morgen in der frühe Meike, Rüdiger und Hartmut von uns trennen. Sie radeln mit Hartmut in Richtung Vientiane, während wir uns nach Thailand aufmachen. Auch von Toh und Hu, unseren laotischen Begleitern, müssen wir uns verabschieden. Stilecht dinieren wir am Mekong.

Ein besonderer Höhepunkt ist das heutige Boun Awk Phansa, ein buddhistisches Fest mit dem es folgende Bewandnis auf sich hat: Mit dem Oktober-Vollmond endet die buddhistische Fastenzeit – Neben Opfergaben und Prozessionen werden zu diesem Anlass am Abend, nach der Dämmerung die „Heua Fai“, kleine „Boote“ aus Bananenstämmen und -blättern, die mit Blüten, Räucherstäbchen und Kerzen dekoriert sind in die Flüsse gesetzt. Es handelt sich einerseits um eine Geste, Buddha Respekt zu zollen und der Mutter der Flüsse für ausreichende Versorgung mit Wasser zu danken, andererseits glauben einige, dass mit der Zeremonie, die Nagas, mystische Wasserdrachen, die in den Flüssen leben, gewürdigt werden sollen.

Auch wir kaufen einige der farbenfrohen Bananenboote und lassen sie, wie die Einheimischen, mit unseren Wünschen zu Wasser und hoffen wohl auch ein wenig, dass sie uns helfen mögen, die Missgeschicke des vergangenen Jahres fortzuspülen. Zum Abschluss entlassen wir gemeinsam mit Mr. Hu eine Himmelslaterne in luftige Höhen und schauen dem Lichtpunkt nach, bis er endgültig verschwunden ist.

Die Fotos stammen von der fleißigen Fotografin Svenja

Vollmond (Prolog)

Mythos Mekong, 15.09. bis 13.12.2015

Zwei festive Tage in Luang Prabang

Luang Prabang feiert mit der gestrigen Vollmondnacht das Ende der buddhistischen Fastenzeit. Unzählige bunte Lampions in Tempeln und Strassen tauchen die „eleganteste und fotogenste Stadt Südostasiens“ (so ein Reiseführer) in ein buntes Lichtermeer. Aufwendig gestaltete, meterlange Papierdrachen leuchten weithin.

Die Hoffnung, sie, wie gerüchteweise kolportiert, später am Abend nin einer Art Konvoi auf dem Mekong vorbei ziehen zu sehen, erfüllt sich dann aber leider nicht. Stattdessen trägt die ganze Stadt kleine Blumengestecke zum Ufer und schickt sie mit ihren brennenden Kerzen auf die Reise. Sieht sehr romantisch aus. In den illuminierten Strassen flanieren die Menschen und wer in den voll besetzten Uferrestaurants keinen Platz findet, sitzt mit Freunden und Verwandten inmitten der Kerzenpracht auf den Gehsteigen und genießt die mitgebrachten Leckereien eben dort.

Wir gehören zu den Privilegierten und futtern (nein: dinieren) in einem der hübschen Uferrestaurants am Mekong. Leider zum letzten Mal in dieser Zusammensetzung, denn Katharina wird mit der Mehrheit übermorgen gen Chang Mai radeln.

Rüdiger, Eckhart, Meike und ich zusammen mit unserem Guide Tho und dem Fahrer Hu hingegen zieht’s nach Süden Richtung Vientiane.