Who is Mr. Who?

Goldenes Dreieck, 14.10. bis 08.11.2015

Von Mohan nach Luang Namtha, ca. 59 km

Heute nehmen wir Abschied von China. Morgens gibt es eine letzte Nudelsuppe oder wahlweise xiao long bao (Hefeklöschen mit Fleischfüllung) zum Frühstück und dann begeben wir uns auf drei Wegen zur chinesisch-laotischen Grenze: zu Fuß, per Rad oder mit dem Taxi (ich). Das Passieren der Grenze verläuft unproblematisch und reibungslos. In die richtige Kontrolle wären wir beinahe zwei Tage früher geraten. Da fuhren wir mitten im Wald in eine Drogeninspektion, die von der Miliz durchgeführt wurde. Dank des Verhandlungsgeschicks der lieben Xiao Luo blieb es uns aber eine Passkontrolle erspart.

Auf der laotischen Seite erwartete uns schon Mr. Toh und sein Fahrer Hu (Who is Hu) mit unseren Rädern. Dann der erste Schreck: Udo vermisst sein Portemonnaie. Nach einigem Hin und Her schlägt To vor, ins Hotel zu fahren um nachzufragen. Glücklicherweise hatte er er zwei Passbilder dabei, so das er sich direkt ein Visum ausstellen lassen konnte und dann ging er, im wahrsten Sinne des Wortes, zum ersten Mal in seinem Leben nach China.

Etwa 18 km später treffen wir ihn wieder. Leider war sein kleiner Ausflug ohne Erfolg geblieben, dafür ist er aber voller Begeisterung über sein kleines Abenteuer.

Es ist schon eigenartig. Sobald man Laos betritt, hat man das Gefühl, das sich etwas entspannt. Das Leben scheint hier in ruhigeren Bahnen zu verlaufen. Bei strahlendem Sonnenschein fahren wir über eine komfortable Straße durch eine wunderschöne in sattem Grün gehaltene Hügellandschaft. Auch hier bleiben uns die Bananenpflanzen treu. Ein Stück meines Weges werde ich von einer Mopedgang begleitet. Dann fahren wir im Tross nach Luang Namtha hinein. Ein Schmutzbier. Das Abendessen. Eine Gesangseinlage von Eckart, der jetzt hoffentlich seine Massage genießt, das war unser Tag.


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Zwei Runden Shanghai

Zwei Räder – Zwei Städte, 10. bis 24.10.2015

Per Pedes und Pedales

Und auch heute gibt es Zugang: Wir begrüßen Vera, Hans-Jörg und Albert von der Reise Das Blaue China!
Thomas, der Reiseleiter kommt aus privaten Gründen erst Ende der Woche, und so nehmen wir die Gruppe für die ersten vier Tage unter unsere Fittiche.

Auf allgemeinen Wunsch machen wir dann erst einmal Radpause. Nicht, dass wir radmüde wären, oder verkehrsgeschädigt! Es sind nur einige U-Bahn-Fans in der Gruppe und so verbringen wir einen Tag tief unter der Erde und hoch im Himmel, auf dem World Financial Center, besser als Flaschenöffner bekannt.

Am zweiten Tag juckt es dann aber allen wieder in den Radlerwaden und wir machen eine Stadtrundfahrt der besonderen Sorte: Ins Viertel Hongkou, in dem auch das ehemalige jüdische Ghetto liegt. Während des Dritten Reiches fanden viele jüdische Flüchtlingen Aufnahme in Shanghai, da die Stadt eine der wenigen Orte der Welt war, für die ein entsprechendes Visum ausgestellt wurde.

Leider ist neben dem jüdischen Museum und der Synagoge nur noch eine Straßenzeile mit alter Architektur übrig geblieben. Die Neubauten fressen sich immer weiter in das ehemalige Armutsviertel Hongkou, fast noch mehr als in den anderen Vierteln, wo noch relativ viel der historischen Bebauung steht. Fast wehmütig drehen wir eine Runde durch eine Straßenzeile mit traditionellen, fast ländlich wirkenden Häusern, wie man sie im Yangzi-Delta häufig sieht. Auf dem Straßenmarkt kaufen wir unser heutiges Mittagessen ein: Fladenbrot vom Hui-Chinesen, Mandarinen von der Bauersfrau aus dem Umland. Abends wird dann wieder geschlemmt, in dem kleinen Restaurant, das ich vor einigen Monaten auf meiner Tandemfahrt mit der Familie entdeckt und lieben gelernt habe.

Zum Abschluss unserer Shanghai-Zeit wagen wir uns dann noch auf Nachtfahrt, sausen durch romantische Platanenalleen, an grell erleuchteten Hochhäusern vorbei, flanieren über den Bund und kommen nach fast drei Stunden heil und groggy wieder ins Hotel zurück.

Morgen geht’s dann auf’s Land!

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