Katrina Alexandrovna

113 km von Demjansk nach Ostaschkov, Straße eher nicht so gut, teils Sandpiste, leicht hügelig, sonniges, warmes Wetter. Von Sascha Hechler.

„Die Straße ist richtig schlecht“, haben uns zwei Radler aus Moskau, die auch in unserem Hotel übernachteten und in entgegengesetzter Richtung unterwegs waren, gewarnt. Etwas Hoffnung gaben uns dann aber ihre eher an Rennräder erinnernden Gefährte, die sie neben unseren robusten Modellen im Foyer angeschlossen hatten. „Da müssten wir mit unseren doch erst recht durch kommen“, wurde da als Losung ausgegeben. Sind wir schließlich auch, aber mitten in der Sandpiste hat Peter die Ankunftszeit frustriert auf ca. 22 Uhr abends hochgerechnet. Es wurden dann doch moderate 17:45 Uhr, da gegen Ende die Piste zur Straße wurde. Die Schnelligkeit seines leichteren Mifa-Traditionsrades aber konnte Stefan heute nicht ausspielen.

Eine wirklich interessante Begegnung hatten wir heute, die sich Peter gestern schon ausdrücklich gewünscht hatte. Da wollte ich ihm aber keine große Hoffnung machen. Nach all den vielen Kriegsgeschichten wünschte er sich einen Zeitzeugen herbei.

Heute stand plötzlich eine kleine, alte Frau vor unserem Wagen, als wir in einem Dorf Pause machten. Die rüstige Dame war interessiert daran, was wir zu verkaufen hätten. Das Missverständnis war schnell aufgeklärt und Katrina Alexandrovna erzählte klar und interessant aus ihrem 88-jährigen Leben und der Zeit, als die Deutschen da waren. Einer der Soldaten sprach Russisch und warnte sie vor einer anderen deutschen, gefährlichen Einheit. So gab es aus dieser schrecklichen Zeit, in der sie als junges Mädchen schon als Hilfskrankenschwester eingesetzt wurde, auch kleine positive Erinnerungen.


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