Im Reisfeld

Durch das Land der Yi, 10.05. – 02.06.2018

Wanderung durch die Reisterrassen von Yuanyang, Regen, Sonne, nasse Füße

Unser letzter Aktivtag ist mehr oder weniger ein Ruhetag, wenn auch mit einer durchaus ambitionierten Wanderung durch die Reisfelder.

Die große Frage, die wir uns beim Frühstück stellen: Wie schaffen wir es, durch die Reisfelder zu laufen?

Die Antwort lautet wie immer: Einfach versuchen!

Ins Dorf führt noch ein ausgeschilderter Weg.

Zu den Terrassen ist der Weg noch gepflastert.

Dann balancieren wir auf den Bauernwegen durch die Reisfelder, sinken zuweilen ein wenig ein, haben aber eine Menge Spaß, die Gegend zu erkunden. Die Aussichten auf die Reisfelder entschädigen uns auf jeden Fall für die nassen, auch ein wenig schlammigen Schuhe.

Auf dem Rückweg passieren wir noch die lokale Schulspeisung, finden einen Aussichtspunkt, der nicht noch einmal Eintritt kostet und sind am frühen Nachmittag reisgesättigt wieder zurück im Hotel.

Cowboys und Sternchen

Tag 61, 154 km von Tschaikowski nach Tschernuschka, Rückenwind und sehr hügelig. Von Oliver Schmidt.

März 1961. Nur wenige Wochen bevor der heldenhafte Juri Gagarin in den Kosmos geschickt wurde, gelangte Tschaikowski, damals noch eine kleine Ansiedlung am gerade errichteten Staudamm und Wasserkraftwerk, zu kurzem Ruhm. Der 5. Sputnik, eine Testrakete für den ersten bemannten Weltraumflug, landete zufällig an der Ausfallstraße gen Osten, eine Stelle, die wir heute am frühen Morgen passierten. Die Kapsel war nicht unbemannt, sondern Ivan Ivanowitsch, eine detailgetreue Nachbildung Gagarins, und eine ebenso heldenhafte Promenadenmischung Namens „Sternchen“ waren an Bord und überstanden den Ausflug in den Kosmos unversehrt, wie uns der Freund eines Augenzeugen berichtete.

Feiner Regen und sibirische Kälte um die 4 Grad Celsius bestimmten den heutigen Tag durch hügelige Mischwaldgebiete –  der hellen Taiga. Doch der Wind ist uns hold. Starker Westwind treibt uns, trotz des anspruchsvollen Reliefs des Vorurals und den klimatischen Bedingungen relativ zügig voran.

Hochwertige Schwarzerdeböden prägen die Region und es verwundert nicht, dass diese intensiv landwirtschaftlich genutzt werden.  Auch Viehzucht ist allgegenwärtig, allerdings nicht mehr in staatlichen Kolchosen, sondern in Form von vielen kleinen Herden, die am Wegesrand  grasen und dessen Hirten uns  noch lange nachwinken bis wir am Horizont verschwinden …

An langen Etappen wie heute lernen wir unseren allgegenwärtigen und verlässlichen Begleiter Viktor noch mehr zu schätzen. Mit seinem Fahrzeug steht er alle 25 bis 30 Kilometer am Wegesrand  und kann immer mit heißem Tee, Kaffee, Balsam und aufmunternden Worten aufwarten. Bolschoij spasibo!

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