Von Holländern und Göttern

Die Schöne Insel, vom 29.09. bis 20.10.2019

Ein Beitrag von Susanne.

Tainan ist eine der größten Städte Taiwans. Sie wurde im 17. Jahrhundert von den Niederländern gegründet und war lange Zeit die Hauptstadt der Insel, bis sie im 19. Jahrhundert nach Taipei verlegt wurde.

Wir gehen den Tag heute gemütlich an. Um 10 Uhr fahren wir los, Wei Xin bringt uns zum Fort Zeelandia (Fort Anping), einer alten Festung der Holländer aus dem 17. Jahrhundert. Nur noch ein Stück der Originalmauer steht noch, der Rest der Festung wurde nachgebaut. Als nächstes besuchen wir den auch von den Holländern erbauten Fort Provintia, der heute als Chihkan Lou bekannt ist. Dieser Fort sieht eher aus wie eine tempelähnliche Anlage, einen Fort hatte ich mir anders vorgestellt. Trotzdem ist die Anlage recht nett.

Hier verlässt uns Wei Xin und wir gehen zu Fuß auf Tempeltour. Rudi führt uns zu verschiedenen Tempeln der Stadt, u.a. dem Tempel der großen Himmelskaiserin (Great Queen of Heaven Tempel) und den Konfuziustempel. Andere Tempel auf unserer Tempeltour haben heute leider geschlossen.

Unsere kleine Rundtour endet im Kaufhaus Hayashi. Dieses wurde im Dezember 1932 während der japanischen Besatzung eröffnet. Das Kaufhaus ist nobel und teuer, aber schön anzuschauen. Die schöne Teedose mit schwarzem oder grünen Tee, die schön als Deko in meine Küche passen würde, kostete ca. 30 €, das war mir dann doch irgendwie zu teuer, auch wenn der Tee vermutlich sehr exquisit ist. Im Restaurant im 5. Stock des Kaufhauses essen wir zu Mittag. Die meisten von uns probieren Danzai, eine Spezialität aus Tainan. Danzai, das sind sind Nudeln in einer Brühe mit mit Schweinehack und Shrimps.

Nachdem wir noch etwas durch das Kaufhaus gebummelt sind, führt uns Rudi wieder ins Hotel, danach haben wir frei. Hans geht Kaffee trinken, Ina und ich holen uns einen Kaffee bei 7 Eleven gleich um die Ecke, Renate und Werner gehen noch etwas bummeln.

Zum Abendessen gehen wir in ein Restaurant, in dem es hauptsächlich Frisiertes gibt. Gegen 8 soll es hier richtig voll werden, sagt Rudi. Dieses Restaurant würde gerne zum Vorglühen genutzt. Und tatsächlich: die Herrschaften am Tisch neben uns, größtenteils in Anzug, hatten außer Bier noch genügend Hochprozentiges auf dem Tisch stehen. Um ehrlich zu sein, wir haben schon besser gegessen, aber das Essen war billig. Klar, wenn es eher als Vorglühkneipe dient als als Restaurant. Aber das Chili-Hähnchen war lecker und schön scharf. Rudi hatte außer Chili-Hähnchen, Schweinefleisch, Gemüse und Tofu auch Schweinefuß bestellt. Uns konnte er damit nicht locken, aber wenn er und Wei Xin es gerne essen – bitteschön. Leider stellte sich heraus, dass es heute keinen Schweinefuß gibt. Schade. Rudi hätte ihn gerne gegessen und ich gerne gesehen, wie so etwas hier aussieht. Aber uns bleiben ja noch ein paar Tage.

Auf dem Rückweg zum Hotel kaufen Rudi und Wei Xin noch eine Art Bubble-Tea. Dann gehen alle auf ihre Zimmer, wir müssen morgen früh raus. Um 6:35 Uhr Uhr, werden wir hufescharrend vor dem Frühstücksraum stehen, der um 6:40 Uhr aufmacht. Um 7:32 Uhr fährt unser Zug nach Chiayi, wo wir in eine Schmalspurbahn umsteigen,die uns auf den Alishan bringen wird. Ich freu‘ mich schon.

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