Beijing – Wetter für die Götter

Berg und Wasser, 08. bis 29.10.2011

Betrachtet man das Höhenprofil des heutigen Tages, haben wir heute die Königsetappe vor uns. Es geht hoch in die Lüfte in das ca. 2000 km entfernte Beijing.
Der letzte Tag in Guilin hat uns schon ein wenig eingestimmt auf das Klima, welches uns dort erwartet.
Es ist kalt und riecht nach Herbstluft, aber die Sonne scheint und der Himmel ist BLAU!
Wir bunkern schnell unser Gepäck im Hotel und machen uns auf, die letzten Strahlen der nachmittäglichen Sonne zu genießen. Durch das Gassengewirr der Beijinger Altstadt spazieren wir zum Trommelturm und genießen oben angekommen den Blick entlang der Nord-West-Achse zum Jingshan-Park.
Es bläst ein kühler Wind hier oben. Noch verwöhnt von den heißen Tagen die hinter uns liegen, sind wir viel zu kalt angezogen. Silke fantasiert von Vliesjacken und Daunenmänteln. Dennoch entschließen wir uns das letzte Tageslicht zu nutzen und unternehmen noch eine Spaziergang um den Houhai-See. Vollends durchgefroren
kehren wir ins Hotel zurück um uns vor dem Abendessen noch ein bisschen aufzuwärmen.

Der Bambus wogt im Wind

Die Schöne Insel, 21.10. bis 13.11.2011

Sonst wird er gegessen. Derzeit hat der junge Bambus „Meiren tui“ („Füße schöner Menschen“, es gibt sehr viele verschiedene Bambus-Sorten) Saison, man kann ihn überall an den taiwanischen Landstraßen erwerben. Aber vor allem wogt er wild am Straßenrand. Ein wolkenverhangener und fast stürmischer Tag, passend zum Pazifik, dem großen weiten Meer. Der Wind kommt fairerweise von allen Seiten, komisch, man segelt durch die Gegend und hinter der nächsten Biegung fährt man gegen eine Wand.

Nach etwa 20km hätten wir abfahren können zum Teresa Teng-Memorial, viele Chinesen bekommen bei diesem Namen feuchte Augen und fangen unwillkürlich an zu singen oder zu pfeifen. Teresa Teng war der erste und bis heute größte Popstar des chinesischen Kulturraums, wahrscheinlich sogar ganz Ostasiens. Eine Taiwanerin, die auf Kantonesisch, Japanisch, Mandarin gesungen hat, in den 70ern, 80ern. Sollte man sich anhören, sehr schöne und zuckersüße Musik! Für die Festlandchinesen war sie die verbotene Stimme der Freiheit. Teresa Teng (oder Deng Lijun) ist mit Anfang 40 an Asthma gestorben, in Chiang Mai, Thailand. Das ist die offizielle Version, wenn man Videos aus den späten 80ern von ihr sieht (KTV-Pflichtlektüre) glaubt man nicht so recht daran, verlebt und aufgedunsen sieht sie da aus. Egal, wenn sie nur ihren Mund aufmacht…und geboren wurde sie also in einem Dorf in Nord-Taiwan, die Göttin des Mandopop und des Kantopop.

Ansonsten: Wilfried war in einen kleinen Unfall verwickelt, was mit klassischem Shakehand unter Gentlemen behoben wurde. Dann sind wir durch die Hafenstadt Keelung gefahren, wo das Leben ehrlich und die Arbeit hart ist. Und zum Schluss noch eine langgezogene Rampe zum Städtchen Jiufen, Ernst wollte vor dem Anstieg noch Ballast abwerfen d.h. eine Rauchen, es dämmerte jedoch bereits und er musste seinen gesamten Tabak den Berg hochtragen, der Arme. Hat er aber gut gemacht.


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