Königstadt Luang Prabang

Goldenes Dreieck, 03. bis 28.11.2012

Besichtigungstag in Luang Prabang

In Luang Prabang geht es gemütlich zu. Die alte Königstadt ist u.a. bekannt für seine unzähligen Klöster, eine Mischung aus traditioneller und kolonialer Architektur, den Nachtmarkt und die vielen von Privatinitiativen oder NGOs initiierten Entwicklungsprojekte. Die Gässchen um die Boutiquehotels sind hübsch gepflegt und die Cafés bieten allerlei Gebäck und Gelegenheit zum Müßiggang an. Interessant ist die Stadt vor allem in den Morgen- und Abendstunden. Um Viertel nach sechs ertönen aus den Klöstern die ersten Trommelschläge, das Zeichen für die Mönche, zum allmorgendlichen Almosengang aufzubrechen. Im laotischen Terravada-Buddhismus sind die Mönche völlig auf Spenden der Bevölkerung angewiesen. In stummer Prozession ziehen sie beim ersten Licht barfuß durch die Stadt, die älteren Mönche zuerst, gefolgt von den Novizen, die nicht beide, sondern nur eine Schulter mit der safrangelben Robe bedecken. Die Gläubigen warten kniend auf geflochtenen Matten und geben jedem Mönch einen Löffel Reis in die Schale, manchmal auch eine Banane, Kekse oder etwa Geld. In Luang Prabang gibt es etwa 30 Klöster, so dass die Prozession eine habe Stunde dauern kann. Die gesammelten Speisen machen das Frühstück und Mittagessen der Mönche aus. Nach zwölf Uhr wird bis zum nächsten Morgen gefastet. Der Begriff Bettelmönch ist etwas irreführend, weil die Mönche im buddhistischen Sinne nicht betteln, sondern den Gläubigen Gelegenheit geben, etwas Gutes zu tun und so ihr Karma zu verbessern. Allerdings kann man immer wieder beobachten, wie ganze Touristenbusse zur „Abfütterung der Mönche“ am Straßenrand zusammenkommen und sich dabei lautstark unterhalten oder ungeniert aus nächster Nähe Fotos schießen. Etwas peinlich, beschließen wir und gehen.

Königspalast, Vat Mai, Mount Phousi und Vat Xian Thong sind unsere Stationen. Sie erzählen von alten Königsfamilien (der König Fa Ngum ist der Legende nach mit 32 Zähnen auf die Welt gekommen, deswegen aus der Stadt verbannt worden und im weitentwickelten Angkor aufgewachsen. Als Erwachsener kehrte er mit einer Armee in seine Geburtsstadt zurück und gründete 1350 das erste laotische Königreich), dem Einzug des Buddhismus bis zum Untergang der letzten Königsfamilie in den späten 1970er Jahren. Geister und ihre Besänftigung spielen eine allgegenwärtige Rolle, so waren die Einwohner der Stadt lange Zeit gezwungen, die im Mount Phousi lebenden Riesen mit Trommelschlägen zu besänftigen.

1995 ist Luang Prabang in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen worden. Auf den Plänen der UNESCO kann man nachschlagen, welche Klöster, traditionelle und koloniale Wohn- und Verwaltungshäuser, saisonale Gemüsebete am Mekongufer, Fischteiche und Wäldchen unter dem Schutz der Organisation stehen. Seitdem ist die Stadt von Touristen aller Art frequentiert: Busreisende älteren Semesters, Outdoor- und Trekkingtouristen aber auch viele jungen Leuten aus aller Welt finden ihren Weg nach Luang Prabang. Abends trifft man sie alle auf dem Nachtmarkt wieder – entweder beim Einkaufen von bunten Taschen und Tüchern, die im Stil der „Berglaoten“ hergestellt sind oder an einem der vielen Tische nahe der Stände, die gegrilltes Fleisch, Würstchen, Gemüse und Obst anbieten.

Bevor wir uns aber ins Nachtleben stürzen, verabschieden wir uns von Toh und Lah, die heute nach Vang Vieng aufbrechen. Danke für alles, gute Heimreise und hoffentlich bis demnächst einmal!

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