Edith: ein Sonnenschein!

Am Golf von Thailand, 17. November bis 16. Dezember 2012

Aber den Tropenregen kann sie nicht vertreiben. Unsere Edith hat Geburtstag und sie hat alle Glückwünsche auf ihrer Seite. Ein netterer und unkomplizierterer Mensch lässt sich nicht wünschen, das weiß auch Dieter und ist bestimmt jeden Tag von neuem stolz auf seine Gattin (Fortsetzung folgt!).

Jetzt sind wir in Kambodscha und von den gestern beschriebenen Marx Brothers bin ich alleine übrig, dafür wuseln jetzt fünf neue höfliche und dienstfertige Herren um uns herum: die meisten in unserer Gruppe haben schon die Khmer-Tour gemacht, man erkennt sich wieder und man mag sich. Die beiden Chefs unserer Partnerunternehmen in Kambodscha (Pierre für Biking Cambodia) und Vietnam (Le Van Sinh von Sinhbalo Adventure) sind den weiten Weg gekommen, um uns zu empfangen, große Geste!

Kambodscha deckt einen gleich mit ganz anderen Eindrücken zu, es wirkt sofort viel urwüchsiger und unfertiger als eben noch in Thailand. Der Wald war schon in dort beeindruckend, jetzt wächst er bis zum Himmel. Wir haben mittags eine großartige Bootsfahrt zum Tatai-Wasserfall unternommen und konnten uns ein bisschen wie Martin Sheen fühlen, der ins Herz der Finsternis fährt.


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Bye bye Thailand

Goldenes Dreieck, 03. bis 28.11.2012

Peter bleibt in Thailand, Adrienne fliegt zurück nach Laos… die Gruppe löst sich auf. Ich komme doch noch dazu, einige Bahnen im Hotelpool zu ziehen, dann werden die Räder abgeholt, wir fahren zum Flughafen und es heißt bye bye Thailand. Die Reise war sehr dicht und schnell, mir kamen die dreieinhalb Wochen eher wie zwei Monate vor.

Wir sind durch drei Länder und einige Höhen und Tiefen geradelt, meist auf guten Straßen, nur in Thailand auch mal im dichten Verkehr und auf teilweise holpriger Piste, fast immer bei strahlendem Sonnenschein.

Was wir so gemacht haben

– Geradelte Strecke (inkl. Tageausflug Doi Suthep): 1.118 km
– Höhenaufstieg: insgesamt 11.796 m
– platte Reifen: 5 Stück
– Keine Stürze, keine Verletzungen, kein ernsthafter Schaden an den Rädern
– An fünf Tagen Bootsfahrten auf dem Mekong, dem Nam Ou und dem Kok-Fluss unternommen
– Unzählige Liter Flüssigkeit ausgeschwitzt
– Einen Hahnenkampf angeschaut
– Zwei Homestays überstanden
– Einer Schlägerei aus dem Weg gegangen
– Am Wasserfall gebadet
– Selten ein Schmutzbier ausgelassen
– Und und und

An dieser Stelle möchte ich speziell Gunda grüßen, von der ich mich am Flughafen nicht mehr richtig verabschieden konnte, um den Zug zu erwischen. Ich hoffe, alle sind gut zu Hause angekommen. Macht`s gut, bleibt schön fitt und lasst euch nicht vom trüben Regendeutschland stressen. Und um es einmal mehr mit Gerds Worten auszudrücken: Nach der Reise ist vor der Reise!

Buddha-Gigamonumentalismus am Irrawaddy

Entlang der Burmastraße, 10.11. bis 09.12.2012

5 Stunden mit dem Boot von Mandalay nach Myinmu den Irrawaddy hinunter, dann von Myinmu bis Monywa mit dem Rad, 70 Kilometer und wenig Höhenmeter, wie immer bei Sonnenschein und fast 30 Grad.

Schon wieder müssen wir so zeitig raus, denn auf dem Irrawaddy wartet unser Boot. An einer Teestube stoppen wir vorher noch für Kaffee und Samosa, bevor wir unsere Wasserreise beginnen. Auf dem Oberdeck des dieselbetriebenen Kahns finden wir alle Platz in bequemen Stühlen und dann kann die Reise losgehen. Langsam ziehen wir an den vielen festgemachten Booten vorbei und die Sonne steigt, leider völlig unspektakulär, über den Horizont. Nach kaum 20 Minuten kommt aus dem Motorraum plötzlich kein Geräusch mehr und wir treiben nur noch vor uns hin. Der Keilriemen ist gerissen und ein neuer wird telefonisch geordert, aber wir werden erst mal eine Weile warten müssen. Nach einer halben Stunde kommt dann der burmesische Gewässer-ADAC und in den nächsten 60 Minuten wird dann der neue Keilriemen montiert. Dann tuckert der Diesel wieder freundlich vor sich hin und die Landschaft zieht an uns vorbei. Und die ist südlich von Mandalay grandios, denn rechts des Irrawaddy liegen die Hügel von Sagaing auf denen sich über 500 Stupa und fast ebenso viele Klöster befinden, die sich hier alle dem Betrachter vom Boot aus präsentieren. Eigentlich sind die Hügel alle zugebaut mit buddhistischen Monumenten, es reiht sich ein goldener Stupa an den anderen, dazwischen dann ab und zu einmal ein weißer Pagodenkegel.

Hinter der Awa-Brücke wird die Landschaft flacher, die Tempel und Stupa werden seltener. Hier sieht man jetzt nur noch die Bauern auf den Feldern mit ihren Ochsen und dem Pflug ihre Runden drehen und nur selten sieht man ein kleines Dorf.

Durch den Motorschaden kommen wir erst Mittag in Myinmu an und suchen uns schnell etwas zu essen. Dann geht es auf die Räder und wir strampeln durchs flache Land. Trotz der Hitze lässt es sich recht angenehm fahren, denn viele Palmen oder dicke, alte Tamarindbäume stehen am Straßenrand. Unter den Bäumen haben die Melonenhändler ihre Stände aufgebaut und das lädt natürlich zu einer Pause ein. Nach 50 Kilometern taucht dann in der ferne ein gigantischer stehende Buddha in Gold auf, der von einem Hügel über die Landschaft blickt, wir biegen von der Hauptstraße ab, durch nette kleine Dörfer geht es dann zum Po Khaung Hill. Doch der gigantische Buddha, der hier alles überstrahlt, ist nicht die einzige Attraktion. Vor dem riesigen Buddha, der mit 170 Metern Höhe der zweithöchste stehende Buddha der Welt ist, vor diesem Koloss liegt noch ein schlafender Buddha, mit 90 Metern Länge auch nicht gerade ein Zwerg. Da gehen der goldene Stupa und die mehreren tausend kleinen Buddhas, die hier im ganzen Tal verteilt sind einfach unter.

Burma- dieses Land ist nicht einfach zu verstehen, vor ein paar Jahren gab es in Mandalay und Yangon kaum ein einziges hohes Haus und die Buddhisten setzen hier einen Buddha in die Landschaft, der gut mit einem 30stöckigem Wolkenkratzer mithalten könnte und malen ihn dann komplett mit Gold an.

Sehr angenehm ist, dass es keine ausländischen Touristen gibt, sondern nur Burmesen aus der Umgebung, die mit uns den langen überdachten Weg bis zum Fuß des Buddhas pilgern. Wenn man nicht gerade wie wir, kurz vorm Dunkelwerden dort ankommt, dann kann man auch noch den Buddha von innen besichtigen und von der Aussichtsplattform hat man eine noch bessere Sicht über die Landschaft als von der Terrasse davor. Von dort genießen wir einen grandiosen Sonnenuntergang, während auf der anderen Seite der Mond über den Hügel kommt.

Bis Monywa müssen wir dann weiter mit dem Bus. Gegenüber dem Hotel liegt ein Restaurant mit chinesischen Gerichten, das Bier kommt aus dem Laden nebenan. Der ort ist nicht sehr groß und so dauert der anschließende Verdauungsspaziergang keine halbe Stunde, aber auch hier gibt es wieder an jeder Ecke einen Tempel.