Alpenliebe

Entlang der Seidenstraße, 04. bis 29.08.2013

ca. 14 km Wanderung um den Himmelssee. Transfer nach Fukang. Sonnig. ca. 24 Grad

Kalt war es in der Nacht. Das Thermometer zeigte morgens um 8:30 noch 5 Grad in unserem Quartier an. Draußen war es in der Nacht wohl um den Gefrierpunkt. Man hatte die Wahl zwischen erfrieren oder von den schweren Decken erdrückt zu werden. Doch die Sonne tat ihre Pflicht. Und schon bald konnten wir draußen unser Frühstück in sommerlichen Temperaturen genießen. Das heißt, soviel Frühstück wie wir bekamen. Auch heute Morgen war Jurtenmamas Kochmuße nicht besonders groß und wir mussten wieder um eine Extraportion Brot und Milchtee betteln. Einige Nasen liefen auch noch wegen der kalten letzten Nacht. Das war’s! Wir ziehen um. Schon in der Nacht schmiedeten wir einen Fluchtplan. Den Himmelssee wollten wir allerdings noch genießen. Knapp 15 km führte ein mal vernachlässigter, mal gut ausgebauter, mal kaum noch vorhandender Rundweg um den See und zeigte ihn voll all seinen Seiten. Es wurde angemerkt, dass er doch sehr große Ähnlichkeiten mit dem Königssee habe. Kann ich nicht bestätigen. Ich war noch nie da. Der Müll der hier rumfliegt konnte das aber. Denn wir fanden eine Verpackung von „Alpenliebe“ – anscheinend ein chinesischer Lolli mit Lichi-Geschmack. Leider habe ich kein Beweisfoto. Doch der Vergleich ist nicht weit hergeholt. Tatsächlich fühlt man sich hier wie in den Alpen. Jetzt kann man vielleicht ein bisschen nachempfinden, wie sich ein Chinese in China-Town in Amsterdam fühlt. Ein gewisses Heimatgefühl kommt doch auf. Es gibt hier nur mehr Mürren, Motorboote, die den kleinen See auf und ab düsen, chinesische Rastpavillons und kasachische Jurten. Die vielen chinesischen Touristen passen ja auch total in das Alpenbild. Wer vor kurzem etwa beim Jungfraujoch in der Schweiz war, weiß wovon ich rede.

Eigentlich wollten wir in dem See schwimmen. In das Wasser getraut habe nur ich mich. Für ganze 5 Sekunden! Gletscherseen sind ja generell nicht so warm. Und dann noch bei den nächtlichen Temperaturen… Ich als halber Thailänder bin da doch andere Temperaturen gewohnt. Die Wanderung war aber auch so trotzdem sehr schön.

Wir verließen die chinesischen Alpen und fuhren mit den Halb-Öffentlichen nach Fukang – dem Vorort vom Himmelssee. Die Hotels, die am See abgerissen wurden, werden wohl hier wieder aufgebaut. Wir bekamen unsere 4 Zimmer im „Heavenly Lake Hotel“ und freuten uns beim Abendessen, dass wir nicht die Jurtenmama als Kellnerin hatten. Den Abendlichen Temperaturen nach zu urteilen friert heute Nacht keiner mehr.

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