Schlammschlacht

Die Drei Schluchten des Yangzi, 13.09. bis 08.10.2013

Heute soll zum ersten Mal die körperliche Verfassung unserer Gruppe auf die Probe gestellt werden. Mit einer langen und relativ flachen Etappe von 104 km von den Terrakottakriegern bis an den Fuß des Huashan. Dass dabei unter Umständen die geistige Verfassung gleich mit auf den Prüfstand kommt, kann schnell mal vorkommen. Der heftige Regen aus der Nacht hat mittlerweile etwas nachgelassen, aber wirklich einladend sieht es draußen nicht aus. Der Tag fängt auch ein wenig chaotisch an und es gibt Abstimmungsprobleme, so dass sich die Abfahrt etwas verzögert.
Zwar lässt glücklicherweise der Regen langsam nach, dafür kommt jetzt das Ungemach von unten. Kaum dass wir uns einigermaßen eingerollt haben, bleiben wir bei der Durchfahrt eines kleinen Tales im Schlamm stecken. Der gesegnete fruchtbare Lössboden dieser Gegend scheint ein ganz fieser Kleister zu sein. Was ein kleiner Erdrutsch da über die Straße gespült hat, erscheint auf den ersten Blick wie lästiger aber harmloser Baustellendreck, bildet aber beim Durchfahren innerhalb von Sekunden große Beulen an den Bremsen und unter den Schutzblechen. Nach ein paar Metern sind die Räder ungefähr anderthalb mal so schwer und lassen sich nur noch mit ständig blockierenden Reifen vorwärts schieben. Wahrscheinlich ist das die Rache des ersten Kaisers, dem man seine Leibgarde weggenommen hat oder vielleicht auch die Strafe dafür, dass wir vorgestern unser Frühstück nicht bezahlt haben. Versehentlich natürlich. Der Besuch in der Waschstraße, der sonst erst im späteren Verlauf der Tour fällig wird, muss diesmal dringend vorgezogen werden.

Danach rollt es besser, der etwas hügelige Beginn ist vorbei und nach unserem Nudelsuppenstopp in Weinan kommen wir langsam immer mehr in Schwung. Obwohl unsere Treffs mit dem Begleitfahrzeug nur halboptimal funktionieren (Christof muss bei der letzten Tour eine andere Strecke gefahren sein) und obwohl zwei weitere Platten zu reparieren sind, werden wir dadurch nur unwesentlich aufgehalten und erreichen das Ziel rechtzeitig und in guter Verfassung. Fazit: Test erfolgreich, die Berge können kommen.

PS: war leider kein sehr fotofreundlicher Tag heute, deshalb nur ein paar schmutzige Räder…


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