Mountain Dew

An den Hängen des Himalayas, 18.10. bis 11.11.2013

Strecke: fast 70 km, Wetter: sonnig, wolkenlos

Mountain Dew könnte schon längst das beliebteste Getränk der Welt sein, wäre man nicht so ehrlich. Der einzige Verweis des Inhalts auf der Flasche: „Contains no fruit.“ In Nepal wird das Getränk wahrscheinlich vor allem wegen dieser Kompromisslosigkeit geschätzt, auch meine letzte Tibet-Gruppe hat es deswegen in ihr Herz geschlossen.

Selbstverständlich soll hier Mountain Dew aber vor allem für unsere erste Bergankunft stehen, von Anfangs- zu Endpunkt haben wir zwar nicht an Höhe gewonnen, trotzdem haben wir fast 1200 Höhenmeter gemacht. Das Last Resort lag noch in den Himalaya-Ausläufern, da mussten wir erst einmal runter, jetzt sind wir im nepalesischen Mittelgebirge, dort mussten wir hoch. Die Strecke war wunderschön und die Reisfelder in den Tälern wogen in der Sonne, vor allem die letzten 10 Kilometer der Strecke waren aber ziemlich hart und verkehrsreich. Das Pannensoll ist schon jetzt erfüllt (ein paar Platten und gerissene Mäntel). Hier, im Dhulikel Mountain Resort, geht es uns gut und die erste Kniffel-Runde darf man getrost episch nennen, so hoch waren die Punktzahlen. Eduard hat sie knapp für sich entschieden, das muss ich hier neidzerfressen erwähnen.

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No. 1 Ancient Street in China!?

Das Blaue China, 19.10. bis 10.11.2013

Suzhou. Besichtigungsprogramm bei perfekten Bedingungen (schon wieder!).

Was gestern verpasst wurde stand also heute auf dem Programm. Nach einer kurzen Zwischenstation an der Zwillingspagode ging es dann zum Garten des Bescheidenen Beamten. Ironie ist in China wohl doch kein Fremdwort, denn dies ist eines der größten Privat-Gartenanlagen Chinas. Allerdings war der Sohn des bescheidenen Beamten auch bescheiden genug um seinen frisch geerbten Garten als Einsatz bei einem Glückspiel herzunehmen und natürlich zu verlieren. So läuft’s halt manchmal im Leben. Da wird man schon als Glückspilz geboren und meint, dass einen das Pech nie einholen wird…

Nach einer kleinen Stärkung in einem wuseligen Nudel- und Teigtaschenrestaurant ging es weiter zur Shantang Jie. Angeblich die „No. 1 Ancient Street in China“… Was auch immer das heißen soll. Die erste Straße in China wird es wohl nicht gewesen sein. Dabei führte der Weg uns durch kleine Gässchen, bis wir vor einer Brücke einen perfekten Parkplatz fanden. Ist ja nicht immer so einfach mit 15 Fahrrädern. Da braucht man schon so viel Platz wie ein PKW. Das Anfangsstück der „No. 1 Ancient Street“ ist ganz nett aufgemacht für Touristen mit Souvenirläden und Cafés. Unterquert man aber die 1. Brücke, findet man sich auf einen Schlag im authentischen Teil der No. 1 wieder. Hier erstreckt sich ein wundervoller Markt entlang der Straße und scheint kaum ein Ende zu nehmen. Märkte sind ja eigentlich immer toll. Aber mit der Kulisse hatte das natürlich etwas Besonderes.

Nachdem wir uns satt gesehen hatten an den Schnapps-läden, Fischständen, Obsthaufen, etc. usw. entspannten wir uns auf einer motorisierten Barke und ließen uns den Kanal entlang schippern. Viele der Eingänge der Häuser zum Wasser wurden mittlerweile zu gemauert. Denn ein Elektroroller ist heutzutage doch schneller und flexibler als ein Bötchen. Vielleicht entdecken sie ja eines Tages die Kanalromantik selber wieder und sehen dann ihren Fehler ein. Klar nerven die Touri-Kahne, die hier täglich vorbei gondeln. Aber man würde doch auch nicht seine Balkontür mit Blick auf die Spree zumauern lassen, nur weil einem zu viele spanische Touristen auf den Straßen unterwegs sind. Naja jedem das seine…

Abends sollte eigentlich eine kleine Kostprobe der Kantonküche erfolgen. Die Kochplatte des Lokals wollte allerdings nicht mitmachen und wir wurden gleich wieder rausgeschmissen. Also sahen wir uns gezwungen wieder zum gestrigen Lokal zu gehen. Der große Festtagstisch war aber leider schon ausgebucht. Dann sollten es eben nur 7 verschieden Gerichte pro Tisch sein, statt 15. Da sieht man mal wieder wie schnell man im Luxus verkommt. Auch an das Frühstück hier im Hotel darf man sich eigentlich bloß nicht gewöhnen.

Teatime!

Auf den Spuren von Wanda, 26.09. bis 14.12.2013

Ein Tag mit Tee, es klart auf!

Ach, was ein Tee so alles kann! Verdauung fördern, Schlafprobleme lindern, einen Regentag überbrücken. In der Tendenz klart es auf, zwischendrin kübelt es mal wieder vom Himmel, dann schaut für einen Moment sogar die Sonne durch die Wolken. Wetterkapriolen auf Chinesisch. „Klimaerwärmung“ war einfach ein zu sympatischer Ausdruck, „Klimaveränderung“ wäre das Stichwort, das die Leute hinterm Ofen hervorholt. Aber ich schweife ab!
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Sapa – Stadt in den Wolken

Tal des Roten Flusses, 12.10. bis 03.11.2013

Heute null Kilometer, weder auf dem Rad, noch im Bus oder zu Fuß. Das Wetter ist zu schlecht: Regen und Nebel – mal wieder.

Der heutige Tag spielte sich im wesentlichen zwischen Hotel, Markthalle, diversen Cafés und dem Restaurant fürs Abendessen ab. Wegen Nebel und Regen streichen wir die geplanten Tagesausflüge ersatzlos. Schade, denn die Umgebung von Sapa hat einiges zu bieten. Bei gutem Wetter hätten wir entweder eine Wanderung in die umliegenden Bergdörfer der schwarzen Hmong, so heißt der hier lebende Volksstamm, oder eine Radtour zum Pass unternommen. Statt mit Aktivitäten vertreiben wir uns die Zeit mit Kaffee trinken, Nudeln essen, Massage, Blog-/Kartenschreiben, Souvenirs shoppen und Menschen fotografieren. Die Frauen der schwarzen Hmong bevölkern die Straßen Sapas und versuchen den zahlreichen ausländischen Touristen allerlei Souvenirs zu verkaufen. In ihren Trachten geben sie hervorragende Fotomotive ab. Die meiste Zeit verbringen wir in den Cafés bei Teilchen und vietnamesischen Kaffee, einer dicken, Mocca artigen Brühe die mit süßer, dickflüssiger Kondensmilch getrunken wird. Nicht jedermanns Sache, ich finde ihn aber ganz lecker. Am Abend führt Duong uns in eine Art vietnamesisches Hotpot Restaurant. Sehr schmackhaft, aber bislang scheint mir die vietnamesische Küche, abgesehen von ein paar anderen Gewürzen, noch recht ähnlich wie die chinesische. Vielleicht liegts aber nur an der Nähe zu China, ich habe jedenfalls gehört, dass die Küche ganz anders sein soll.