Die lange Gerade nach Luang Namtha

Auf den Spuren von Wanda, 26.09. bis 14.12.2013

56 km von Mohan nach Luang Namtha. Sonne!

Fast hätte ich es geschafft! Der Zoll hatte schon das OK gegeben, die Herren an der Grenze auch – dann hat der oberste Chef sein Veto eingelegt! Nachdem unser Fahrer keinen Pass hatte und gerade kein Gepäcktransport an der Grenze stand, hatte ich angeboten, das Begleitfahrzeug bis an die laotische Grenzstation zu fahren, das Gepäck abzuladen und dann das Auto wieder zurückzubringen. Allgemeines Nicken, bis die höchste Intervention kam. Schade!
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Der saubere Sigi und mein fitter Vater

An den Hängen des Himalayas, 18.10. bis 11.11.2013

Strecke: ca. 75km, Wetter: etwas bewölkt, gutes Radfahrwetter

Heute entschleunigen wir in Pokhara, morgen wartet eine ziemliche Monsteretappe auf uns, aber ich muss ja noch über gestern berichten…also, zunächst haben wir fast Sigi verloren. Das wäre sehr bedauerlich gewesen, denn er ist ein feiner Mensch und außerdem als medizinischer Ratgeber für unsere Kranken und Versehrten unverzichtbar. Egal ob Erkältung oder Schwierigkeiten mit dem Magen-Darm-Trakt, egal ob man vom Rad geschossen wird (nur mit dem Ball, keine Sorge) oder die Reisterrassen runterrutscht: gut, dass wir Sigi haben. Unsere Gastgeber aus Bandipur nämlich nehmen ihren Vorsatz, das schöne Gaun Ghar als Heritage-Hotel zu führen, sehr ernst, deshalb fliegt auch schon mal ein Stein aus der Decke in Zimmer 203 und haarscharf am schlafenden Sigi vorbei. Vor allem haben sie nicht damit gerechnet, dass eines Tages Martin in Zimmer 303 einzieht und morgens mit schweren Schritten sein Reich durchschreitet. Also ein Hoch auf Sigi und dass er gesund und munter ist!

Ein zweites Hoch auf unser Geburtstagskind, meinen Vater, man sieht ihm sein Altern gar nicht an ; ) Meine Mutter etwa jammert täglich darüber, wie fit er doch sei und sie nicht mehr mit ihm mitkomme. Ich darf stolz auf ihn sein! Nur die Rampe gestern hat ihm einiges abverlangt und er musste zu manch kleinem Trick greifen, z.B. so geschickt schalten, dass ihm die Kette ständig über das große Ritzel sprang und er Pause machen konnte. Jetzt hat er ein neues Rad und keine Ausreden mehr. Mein Vater wurde mit lustigen Girlanden behängt und ihm wurde ein nepalesischer Topi auf den Kopf gesetzt. Allerdings trägt er den Hut seitdem nicht so ausdauernd wie Albin.

Die Strecke nach Pokhara war ganz gut, wir hatten sie mühsam und verkehrsreich erwartet. Das galt aber nur für die letzten 20km, davor war es schönes Radfahren entlang der hiesigen Landwirtschaft. In Pokhara sind wir in der Fish Tail-Logde untergebracht und haben leider nichts vom sagenhaften Blick auf die Annapurna-Kette, weil es immer noch zu diesig ist. Wohl schon seit zwei bis drei Wochen, nicht gut für die ganzen Bergtouristen um uns herum.


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Chinesisches Maimi Beach und Prähistorische Ufos

Das Blaue China, 19.10. bis 10.11.2013

Xiamen Ausflug mit dem Rad (ca. 35 km) und Transfer nach Taxia (Hakka-Gebiet). Super Strandwetter.

Gestern Abend kamen auch unsere Räder wieder in Xiamen an. Endlich waren wir also wieder mobil. Nur hatten wir leider nur einen halben Tag Zeit. Dennoch wollten wir den südlichen „natürlicheren“ Teil Xiamens erkunden. So fuhren wir entlang der Küste und waren erstaunt, wie sauber es hier war. Man sagt Xiamen auch nach, dass es eines der schönsten Städte zum wohnen in China sei. Ist man nur im Geschäftsviertel oder in der Café-Straße am ehemaligen Stinke-See kommt einem das doch ein bisschen übertrieben vor. Fährt man jedoch die südliche Küste entlang erschließt sich einem die Auszeichnung. Einsame Strände laden zum Schwimmen ein und eine Palmenallee säumt den sauber gefegten Flanier- und Radweg. Es kommen schon ein wenig Baywatch-Assoziationen auf. Ein, zwei chinesische David Hasselhoffs sind uns auch oben ohne entgegen gejoggt. Die chinesischen Pamelas kommen dann auch noch irgendwann mit der Zeit.

Zu gern hätten wir uns hier im angenehmen kühlen Nass etwas erholt. Die Zeit ließ es aber leider nicht zu und reichte nur um mal kurz den großen Zeh wehmütig in die Wellen zu halten. Das Wetter wäre eigentlich perfekt dafür gewesen. Wir sahen sogar ein kleines Stück Taiwan von hier aus. Zurück ging es durch die Berge. Leider hatte man kaum Möglichkeit die Früchte seiner getanen Arbeit zu ernten und die Aussicht zu genießen. Dennoch war es eine schöne Fahrt die auch wieder zeigte, wie viel Natur es doch so nah an dieser Großstadt gibt.

Als Abschied von Xiamen ließen wir uns zu Mittag noch einmal kolonialherrschaftlich bekochen in einem Nachmittagstee-Lokal, indem es lauter kleine gedämpfte Köstlichkeiten gab. Auch wieder ein Geheimtipp meiner Local-Connection, der voll ins Schwarze traf. Hätten die Chinesen nicht so eine große Angst vor der Sonne, hätte man hier auch freien Blick über das Meer gehabt. Schade eigentlich…

Anschließend hieß es Abschied nehmen von der Großstadt und wir fuhren mit 2 Großbussen, in dem einen wir, in dem anderen die Räder zu unserem nächsten Ziel: die Erdhäuser von Fujian. Nach einer 3-stündigen Schaukelfahrt durch die Berge erreichten wir mit großer Mühe unseres tapferen Busfahrers das zu einem Hostel umgebauten Rundhaus. Romantisch beleuchtet mit roten Lampions wirkte es wie aus einem alten chinesischen Film. Toiletten sind hier Mangelware und müssen geteilt werden. Die authentische Atmosphäre der Anlage, die angeblich von 1631 stammt lässt einen jedoch vieles nachsehen. Auf dieses spezielle Erlebnis in einem einfachen und historischen Rundhaus zu übernachten habe ich schon lange gewartet. Der erste Eindruck hält auf jeden Fall was er verspricht. Unser Abendessen genießen wir vor dem Altar des Hauses. Der Kontrast zu unserer letzten Unterkunft könnte nicht größer sein. Aber das ist eben nun mal China, wie es leibt und lebt…