Der Ein-Yuan-Schein und der Drachenbrunnentee

Das Blaue China, 19.10. bis 10.11.2013

Hangzhou. Besichtigungsprogramm bei perfekten Bedingungen. ca. 20 km.

Wenn man schon mal in Hangzhou ist, dann muss man auch auf den Westsee. Er spiegelt sozusagen die Grundästhetik einer chinesischen Landschaft wieder. Wasser, Berge, Brücken, Pagoden. Die Aussicht ist für Chinesen so bedeutend, dass sie sie auf dem Ein-Yuan-Schein verewigt haben. Mit dem Boot fuhren wir auf die 3-Spiegelungen-des-Mondes-Insel. Am helllichten Tage spiegelt sich hier natürlich gar kein Mond. Wenn dann spiegeln sich hier die chinesischen Touristengruppen. Man stelle sich mal vor, man kommt hier am Wochenende hin. Da läuft es mir doch glatt kalt den Rücken runter. Der Blick vom See war im Vergleich zu meinem letzten Besuch hier (strömender Monsunregen) aber fantastisch! Wir genossen jeden Sonnenstrahl.

Nach einer kleinen Rundtour um bzw. über den See ging es in Richtung Tee-Plantagen. Hier wächst wohl der berühmteste Grüntee Chinas: Der Drachenbrunnen-Tee (Longjing-Tee). Die Besichtigung der Drachenbrunnenquelle nach dem Mittagessen war etwas ernüchternd. Dennoch genossen wir die ruhige Atmosphäre fernab von dem touristischen Trubel. Leider konnten wir auch nach Befolgung der Anweisungen auf dem Schild keinen Drachen auf der Wasseroberfläche erkennen. Man sollte mit einem Stock die Oberfläche anrühren. So sollte anschließend auf wundersame Weise ein Drache erscheinen. Vielleicht macht er aber auch einen Mittagsschlaf. Er kann ja nicht bei jeder Wasserregung sich immer blicken lassen. Das wäre ja fast schon demütigend für einen Drachen. Dann besichtigten wir eben den Tee… Die meisten Pflanzen waren mittlerweile gestutzt und für den Winter vorbereitet. Nur noch vereinzelt ließen sich „ein Herz und ein Zahn“ (die 2 jüngsten Blatttriebe) finden. Der Weg durch die Tee-Plantagen durch das Neun-Bäche-Überquerungstal war trotzdem wunderschön. Auch wenn der Untergrund den Rädern nicht wirklich gut tat, war er eine Augenweide.

Auf dem Rückweg kamen wir noch an dem Qiantang-Fluss vorbei, der angeblich die größte Bore (Gezeitenwelle) hat. Zum Glück war die schon, denn dieses Jahr war sie besonders groß und riss einige Schaulustige mit sich. Leider war die Sechs-Harmonien-Pagode am Ufer des Flusses in Renovierung, sodass wir anschließend direkt zurück ins Hotel fuhren. Die meisten spazierten noch runter zum Westsee oder genossen den Sonnenuntergang von der Leifeng-Pagode.

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