Auf dem Rücken des Drachen

Berg und Wasser , 04. bis 26.10.2015

Kurze, aber knackige 16 Kilometer hoch zu den Reisterrassen. Sonnig.

Morgenvisite um acht Uhr: „Bitte alle mal die Wunden vorzeigen. Na, das sieht doch schon ganz gut aus. Hmm, dieser Bluterguss am Oberschenkel hat eine sehr interessante Färbung angenommen. Aber dafür ist die Schwellung weg. Josef, dein linker Arm macht mir echt Sorgen, du kannst ihn also noch immer nicht heben…

Von den vier Sturzopfern von gestern sind drei wieder halbwegs auf dem Damm, nur Josef muss einen weiteren Tag im Begleitfahrzeug verbringen, mit seinem recht unbeweglich am Körper baumelnden Arm ist an Radfahren vorerst nicht zu denken. Aber er ist optimistisch, dass sich das in den nächsten zwei Tagen bessern wird. Er tut so, als wäre es ein leichter Schnitt in den kleinen Fingern. Zäh, diese Generation 50 plus!

Die Karambolage am Vortag hat leider nicht die ersten Opfer dieser Reise gefordert. Die ersten Opfer waren nämlich Brigitte und Wolfgang. Brigitte und Wolfgang sind mit mir 2013 die Tour Die Drei Schluchten des Yangzi gefahren. Mit dabei waren damals auch Silvia, Franz, Sabine, Wieland und Martin, die auch jetzt wieder an Bord sind. Es sollte also eine kleine Revival-Tour werden. Ein paar Wochen vor der Abreise stürzte Wolfgang mit dem Motoroller und musste die Reise absagen.
Wenig später musste auch Günter die Tour stornieren. Er war sehr unsanft vom Fahrrad gefallen und musste einige Tage im Krankenhaus verbringen. Günter ist ebenfalls ein ganz alter China By Bike Hase.

An dieser Stelle daher ganz liebe Grüße an Brigitte, Wolfgang und Günter! Werdet bitte ganz schnell wieder ganz fit, wir haben da noch ein paar Reisen für euch auf Lager 🙂

Kurz nach acht werfen wir unser erstes rein chinesisches Frühstück ein. Reisnudeln in einer kleinen Garküche, die für zehn Personen ausgelegt ist und wir zu zwölft folglich den Laden schnell ganz für uns haben.

Abfahrt so gegen neun Uhr. Wir wollen zu den Drachenrücken-Reisterrassen. Wieder so ein elend langes Wort. Dabei ist die Fahrt dorthin von Heping aus gar nicht lang, nur 16 Kilometer. Die letzten sechs davon und rund 350 Höhenmeter jedoch in Serpentinen.

Eine Vormittagsbeschäftigung. Gegen halb zwölf sind wir mit den Rädern am Parkplatz der Reisterrassen von Longji (Drachenrücken). Ab dort geht es nur noch zu Fuß weiter, denn der Weg zum Hotel besteht überwiegend aus Stufen. Für unser Gepäck heuern wir Sherpas an. Diese sind überwiegend weiblich, im Durchschnitt 57 Jahre alt und 157 cm groß. Sie haben sich auf das Tragen schwerer Lasten von Touristen spezialisiert, daher wollen wir ihnen das Geschäft nicht madig machen.

Weitere 100 Höhenmeter später sind wir in unserem Hotel angekommen. Die recht komfortable Herberge empfängt uns mit Schmutzbier und Abendessen zu saftigen Preisen. Kann man sich erlauben, wenn alles mühsam hochgetragen werden muss.


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3 Kommentare:

  1. Brigitte und Wolfgang

    Hallo ihr Lieben
    wenn wir diese tollen Bilder sehen, wird unsere Wehmut noch größer, gönnen auch aber das schöne Wetter und die tolle Aussicht von Herzen. Nett, dass wir im Block erwähnt wurden. Wir wünschen weiterhin eine gute, vor allem Unfallfreie Reise und ohne Pannen.
    Brigitte und Wolfgang

  2. Hallo Christof,

    wollte ursprünglich auch mitfahren, nun verfolge ich euch von zu Hause – mit einem gebrochenen Arm, ist vor ein paar Wochen passiert als ich mich in Hong Kong mit meiner chinesischen Freundin getroffen habe. Danke nochmals für die Unterstützung bei der Vorbereitung meiner Hong Kong Reise sowie meiner Vietnam Reise im Frühjahr. Bin schon gespannt auf deine Yangshuo Fotos, da ich dort im letzten Dezember vier Wochen mein Chinesisch verbessert habe, Omeida Chinese Academy, HSK4. Ihr müsst unbedingt in Gan’s Noodle and Dumpling Restaurant essen gehen, nicht der billigste aber einer der besten kleinen Läden in Yangshuo, könnte mit soviel Leuten aber knapp mit dem Platz werden.

    Viel Spass noch, Sven

  3. Hi „Wanda Tour“ Teilnehmer,
    der Neidfaktor ist hoch, denn wir hier schlürfen eingedeutschte Nudelsoup beim Vietnamesen um die Ecke bei sonnigen 3 Grad. Weiterhin gute Reise ohne „Arm und Beinbruch“!
    Herzliche Grüße von
    C&W aus HH

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