Abschied von der Küste

Die Schöne Insel, vom 29.09. bis 20.10.2019

Ein Beitrag von Susanne.

Pünktlich um 5:48 Uhr geht heute morgen über dem Pazifik die Sonne auf. Ich stehe, die Kamera griffbereit, auf dem Balkon. Trotz der frühen Uhrzeit sind auf der Straße vor dem Hotel schon viele Taiwaner unterwegs. Radfahrer, Jogger, Menschen die zur Arbeit gehen.

Das Frühstück ist lecker, sogar gedämpften Brokkoli und leckere Sweet Sesame Buns gibt es. Und es ist schon das dritte Hotel, in dem es beim Frühstücksbüffet Pommes gibt. Hier sind sie aus Süßkartoffeln gemacht. Ich kann irgendwie nicht widerstehen …

Wir fahren heute weiter Richtung Süden. Erst geht es ein Stück an der Küste entlang, vorbei an interessanten Steinfiguren, links von uns der Pazifik, rechts die Berge.

Nach wenigen Kilometern kommen wir in das das East Rift Valley. Die Straße ist sehr gut befahrbar, angenehme Steigungen wechseln sich ab mit schönen Abfahrten. Gleich in den ersten Kurven dröhnt uns fast ohrenbetäubendes Zwitschern der Vögel entgegen. Es müssen hunderte, tausende Vögel gleichzeitig sein, die hier in den Büschen und Bäumen zwitschern.

Hier wird viel Obst angebaut. Orangenfelder, Papayas, Drachenfrucht, Ananas, Bananen, Reis und vor allem Pomelos. Riesige Felder von Pomelos. Dazwischen Palmen und andere Tropenpflanzen. Stellenweise komme ich mir vor wie im Subtropenhaus des botanischen Gartens nur viel, viel größer.

Die Gegend ist fast ungewohnt. Erst in der Mittagszeit kommen wir in ein Dorf, in dem die Urbevölkerung lebt. Hier machen wir ein gemütliches Picknick mit chinesischen Würsten mit extremem Knoblauchgeschmack, Butter aus Dänemark, Käse aus Holland, Creme Brulet von Ov(om)altine und … Nutella. Dazu der bei uns beliebt gewordene Kaffee von Mr. Brown.

Während Hans seit einigen Tagen pannenfrei fährt, hat Hugo heute diesen Part übernommen. Innerhalb kurzer Zeit mußte zweimal der Schlauch seines Hinterrads gewechselt werden. Mit dem Rad über Baustellen zu fahren hat eben so seine Tücken.

Unser heutiges Ziel ist Ruisui, ein Ort, der für seine heißen Quellen bekannt ist. Das Wasser kommt direkt aus den Bergen und wird, als wir im Hotel ankommen, gerade in die Becken im Außenbereich gelassen. Das Wasser hat eine Temperatur von angenehmen 39 °C. Auch die Badewannen unserer Zimmern können wir mit dem Wasser der Quellen füllen.

Im Ruisui lebt die Minderheit der Hakka. Die Hakka (Gäste) sind eine der acht han-chinesischen Volksgruppen. Abendessen gibt es in einem typischen Hakka-Restaurant. Rudi erzählt, dass bei den Minderheiten an der Ostküste Taiwans hauptsächlich ein Matriarchat herrscht. Das können wir daran sehen, dass die Wirtin unseres Restaurants den gutbesuchten Laden alleine schmeißt.

Auch dieses Mal hat es wieder köstlich geschmeckt und wir kehren satt und zufrieden ins Hotel und den heißen Quellen zurück.

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