Ich glaub‘, es wird heller….

Berg und Wasser, 08. bis 29.10.2011

Beijing – es ist grau und kalt. Wir sitzen im Frühstücksraum des Lu Song Yuan und halten uns bibbernd am heißen Kaffee fest. Es ist noch nicht spät genug im Jahr und so sind die Heizungen noch nicht angestellt. Die einzige Möglichkeit ist die angeblich warme Luft aus der Aircondition. Doch selbst bei dreißig Grad kann man eine Wärmeentwicklung nur erahnen.
Zu allem Übel ist der Wasser-Boiler im Hotel kaputt. Gute Nachricht, die neuen Teile sind bestellt, schlechte Nachricht, die Reparatur erfolgt frühestens am Nachmittag.
In unserem Kleinbus ist es mollig warm, leider müssen wir den verlassen. Wir besuchen den Himmelstempel, die Pekinger Einkaufsstraße Dazhalan, laufen über den Tiananmen Platz zur verbotenen Stadt. Dort erstmal bei einem Kaffee aufwärmen. Heinz und Simone machen dabei die Bekanntschaft eines Chemnitzer Ehepaares. Durch den Kaiserpalast wälzen sich Menschenmassen. Die asiatischen Reisegruppen sind gut an ihrer einheitlichen Kopfbedeckungen zu erkennen und an ihrer jeweiligen Reiseleitung, die sich mit Micro und Megaphon lautstärketechnisch gegenseitig Konkurrenz machen. Eine Mädchenklasse, einheitlich in gelbe Jacken und Pandamützen gekleidet, marschiert teilweise im Gleichschritt durch die Sehenswürdigkeit. Sie sind ziemlich begeistert von Heinz‘ neuerworbener Kopfbedeckung, einer Mütze in Form eines Huhnes.
Zwischenzeitlich äußert der eine oder andere, dass es doch offensichtlich heller und auch etwas wärmer werde. Pures Wunschdenken. Als wir nach der verbotenen Stadt auf dem Kohlehügel ankommen, sind alle schon wieder ziemlich durchgefroren. Selbst der Marsch auf die Spitze hat uns nicht gerade gewärmt. Der Einzige, der nicht wirklich unzufrieden mit den Temperaturen zu sein scheint, ist Siggi. Der bietet für hundert Yuan warmkuscheln an.
Also schnell den Fahrer angerufen und zurück ins Hotel, wir hoffen inständig auf heißes Wasser, dass dauert aber noch eine Stunde. (Ich versuche mit dem neuen Wasserkocher die Wanne zu füllen, scheitere aber kläglich.) Also lange Pause und dann zum Abendessen. Wir probieren mal Taiwanesisch. Die Portionen und die Bierflaschen sind allerdings so klein, dass wir diese Mahlzeit als Vorspeisen-Gang betrachten und nach bezahlter Rechnung in ein Hunan-Restaurant überwechseln, wo die Portionen und die Bierflaschen eine entsprechende Größe haben.
Und für mich gibt es, zurück im Hotel, erstmal eine heißes Bad.

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Ein Kommentar:

  1. (Nachtrag eines Nicht-Badenden):
    …und der Nachtisch hielt, was er versprach: Lamm, Auberginen und Chili-Kartoffeln verliehen Wärme, die Bedienungen hatten viel Spaß mit uns und die Etiketten der Schnapsflaschen „voll-endeten“ die innere Harmonie des Tages.
    Schade nur, dass jemand fehlte…

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