Der Berg mit Tausenden von Stufen

Die Drei Schluchten des Yangzi, 10.04. bis 05.05.2013

Wanderausflug auf den Hua Shan. Traumhaftes Wetter.

Hua Shan ist einer der heiligen Berge des Daoismus und seinem Gründer Laotse (übersetzt „der Alte“), der am Fuß des Berges als Statue liegt. Von dort geht es in den sehr schön mit Pflanzen und Tierskulpturen gestalteten Eingangsbereich, in dem Chinesen zahlreiche Räucherstäbchen entzünden. Aber wir verweilen nicht lange: es ist heiß, wir wollen den Nordgipfel besteigen und vor der größten Hitze dort ankommen. Wieland hat seine Kappe vergessen – so verhandeln wir das erste Mal ohne Christof mit den chinesischen Handzeichen für Zahlen und haben Erfolg: 15 Kuai (ca. 1,90 Euro) für eine schwarze Mütze mit rotem Stern: die Verkäuferin ist zufrieden und wir sind stolz.

Dann geht es an den Aufstieg: Treppenstufe um Treppenstufe, ab und zu ein Absatz, ab und zu eine Art Cafete, in der es Wasser und Red Bull (?!) zu kaufen gibt. Die Männer, die das Wasser hinauftragen,tragen 96 Halbliter Flaschen!!! Uns reicht der Anstieg eigentlich schon ohne Gepäck.

Die Ausblicke sind Klasse: relativ karges Gestein, das von der Farbe her an Sandstein erinnert, schnell gewinnen wir an Höhe – es ist leider etwas diesig, so dass die Talblicke nicht so spektakulär sind. Mit regelmäßigen Pausen schrauben wir uns in die Höhe, erreichen früher als erwartet den Nordgipfel: ein totales Gewusel von Leuten, viele sind mit der Seilbahn hinaufgefahren und werden sie auch wie wir für den Abstieg nutzen. An sämtlichen Geländern gibt es tausende von Schlössern mit roten (glücksbringenden) Bändern als Treueschwüre …

Wir sind die einzigen Europäer auf dem Berg, werden häufig fotografiert und kommentiert (z.B. dass wir den Aufstieg mit Sandalen machen), einer der Träger singt noch ein Revolutionslied: „Geliebter Vorsitzender Mao, Du bist unsere rote Sonne“ übersetzt Christof – ob er das für uns als politische Agitation singt, wird nicht so recht deutlich…

Irgendwann ist klar, dass Renate und Werner „verlorengegangen“ sind: wie wir später erfahren, sind sie zum Westgipfel weitergelaufen und von dort mit der zweiten Seilbahn abgefahren. Bei unserer Gruppe besiegen Silvia und Christof ihre Höhenangst erst noch mit einem Aufstieg an einer Leiter auf dem Weg zur Himmelsleiter, dann bei der Abfahrt mit der Seilbahn.
Ein Teil der Gruppe genießt noch eine Fußmassage gegenüber vom Hotel –die bewirkt zumindest weniger Muskelkater am nächsten Tag! Nach einem leckeren Abendessen (Susan, warum dürfen wir nicht übers Essen schreiben – Ihr kocht doch selbst so lecker!!!) gehen wir frühzeitig ins Bett: die erste Bergetappe wartet.

Geschrieben von Sabine. Dafür bekommt sie ein Bienchen. Jetzt hat sie schon zwei 😀


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