Das Blaue China, 19.10. bis 10.11.2013
Xiamen Ausflug mit dem Rad (ca. 35 km) und Transfer nach Taxia (Hakka-Gebiet). Super Strandwetter.
Gestern Abend kamen auch unsere Räder wieder in Xiamen an. Endlich waren wir also wieder mobil. Nur hatten wir leider nur einen halben Tag Zeit. Dennoch wollten wir den südlichen „natürlicheren“ Teil Xiamens erkunden. So fuhren wir entlang der Küste und waren erstaunt, wie sauber es hier war. Man sagt Xiamen auch nach, dass es eines der schönsten Städte zum wohnen in China sei. Ist man nur im Geschäftsviertel oder in der Café-Straße am ehemaligen Stinke-See kommt einem das doch ein bisschen übertrieben vor. Fährt man jedoch die südliche Küste entlang erschließt sich einem die Auszeichnung. Einsame Strände laden zum Schwimmen ein und eine Palmenallee säumt den sauber gefegten Flanier- und Radweg. Es kommen schon ein wenig Baywatch-Assoziationen auf. Ein, zwei chinesische David Hasselhoffs sind uns auch oben ohne entgegen gejoggt. Die chinesischen Pamelas kommen dann auch noch irgendwann mit der Zeit.
Zu gern hätten wir uns hier im angenehmen kühlen Nass etwas erholt. Die Zeit ließ es aber leider nicht zu und reichte nur um mal kurz den großen Zeh wehmütig in die Wellen zu halten. Das Wetter wäre eigentlich perfekt dafür gewesen. Wir sahen sogar ein kleines Stück Taiwan von hier aus. Zurück ging es durch die Berge. Leider hatte man kaum Möglichkeit die Früchte seiner getanen Arbeit zu ernten und die Aussicht zu genießen. Dennoch war es eine schöne Fahrt die auch wieder zeigte, wie viel Natur es doch so nah an dieser Großstadt gibt.
Als Abschied von Xiamen ließen wir uns zu Mittag noch einmal kolonialherrschaftlich bekochen in einem Nachmittagstee-Lokal, indem es lauter kleine gedämpfte Köstlichkeiten gab. Auch wieder ein Geheimtipp meiner Local-Connection, der voll ins Schwarze traf. Hätten die Chinesen nicht so eine große Angst vor der Sonne, hätte man hier auch freien Blick über das Meer gehabt. Schade eigentlich…
Anschließend hieß es Abschied nehmen von der Großstadt und wir fuhren mit 2 Großbussen, in dem einen wir, in dem anderen die Räder zu unserem nächsten Ziel: die Erdhäuser von Fujian. Nach einer 3-stündigen Schaukelfahrt durch die Berge erreichten wir mit großer Mühe unseres tapferen Busfahrers das zu einem Hostel umgebauten Rundhaus. Romantisch beleuchtet mit roten Lampions wirkte es wie aus einem alten chinesischen Film. Toiletten sind hier Mangelware und müssen geteilt werden. Die authentische Atmosphäre der Anlage, die angeblich von 1631 stammt lässt einen jedoch vieles nachsehen. Auf dieses spezielle Erlebnis in einem einfachen und historischen Rundhaus zu übernachten habe ich schon lange gewartet. Der erste Eindruck hält auf jeden Fall was er verspricht. Unser Abendessen genießen wir vor dem Altar des Hauses. Der Kontrast zu unserer letzten Unterkunft könnte nicht größer sein. Aber das ist eben nun mal China, wie es leibt und lebt…