Buddhafahrt

Wo der Pfeffer wächst, 25.04. bis 17.05.2015

Tempelbesichtigungen bei strahlender Sonne und rund 28°C

Der Baoguo Si ist das Zentrum der buddhistischen Aktivitäten am Emeishan. Der Tempel ist ruhig gelegen und sehr hübsch und beherbergt Relikte aus verschieden Epochen, insbesondere der letzten beiden Dynastien. Noch ruhiger war es dann im Fuhu Si der noch etwas weiter oben liegt. Hierher verirrten sich seltsamerweise nur wenige Touristen, obwohl auch dieser Tempel recht hübsch ist. Besonders beeindruckend war hier die Halle der 500 Lohans, das sind buddhistische weise Männer, die den Menschen als Vorbilder und Lehrer dienen wollen.

Nach dem Mittagessen ging es dann mit dem Bus in Richtung Wannian Si, wo wir ein anderes Hotel bezogen, direkt am Eingang des Bergareals. Wir checkten zuerst ein in dem kleinen, sympathischen Hotel und machten uns dann auf den Weg zum Wannian Tempel. Der Aufstieg dauerte etwa eine Stunde und auch etwa eine Stunde wieder zurück. Dies war ein guter Testlauf, denn morgen standen rund 1500 Höhenmeter Wanderung bevor. Mit der Wanderung zum Wannian Si konnte jeder nochmal überprüfen, ob er fit genug für die Wanderung morgen ist. Es kamen erste Zweifel auf…

Between Heimweh and Wanderlust

tandem4family – Mit der Familienkutsche von Shanghai nach Beijing

“Mama, is there a medicine for homesickness?”- asks Sarah. If there was, I would need a double dose of it right now. Sarah has her blues, Nora misses her Suzanna, and my Wanderlust slowly but steadily gives away to homesickness.

After Volker departs for further two days of solo-biking to the coastal city of Yantai, we catch the daily train from Qingdao direction north. The only tickets still available are for a soft sleeper, converted into sitting space. Soft sleeper! After more than twenty years, the good old soft-sleeper not only still exist, but haven’t changed a bit. The same four-bed compartments, the same bed covers of blue satin, the same curtains and back-rest linings of white lace, even the same Chinglish.


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Butterfahrt

Die Drei Schluchten des Yangzi, 15.04 bis 10.05.2015

Tagesausflug auf dem Daning Fluss

Eckart atmet auf: Endlich mal wieder richtiger Kaffee zum Frühstück. Auch Günther scheint nach der zweiwöchigen Zwangspause regelrecht begeistert von der trüben, „wärmlichen“ Brühe, die sich Kaffee nennt. Nur Xiao Yang schüttelt sich und meint, obwohl er sein Getränk schon großzügig mit Milch und Zucker verdünnt hat, bitter!

Heute freuen wir uns auf einen faulen, entspannten Tag an Bord eines netten Dampfers, der durch die malerischen drei kleinen Schluchten gondelt und uns die inspirierende Szenerie grüner Berge und noch grüneren Wassers offenbart. Wir begeben uns also zu dem Fährableger gut ausgerüstet mit Obst und Süßigkeiten und warten auf unser Böötchen. Typisch deutsch sind wir etwa 40 Minuten zu früh um das Schiff auch ja nicht zu verpassen. Typisch chinesisch kommt unser Schiff etwa 40 Minuten verspätet an. Derweil schauen wir dem Personal beim Wegkatapultieren von auf dem Wasser schwimmenden Papiertaschentüchern zu. Ein Schiff nach dem Anderen legt an, nur nicht unseres. Aber irgendwann sind auch wir an Bord von Ausflugs-Dampfer Nummer 10. Und mit uns ein Pulk Chinesen jeden Alters in Ausflugsstimmung. Wir werden neugierig beäugt. Aber bald sind wir vergessen, die Fahrt geht los und die chinesischen Reiseleiter, alle mit Mikro ausgestattet, haben alle Hände voll zu tun ihren jeweiligen Gruppen die Szenerie, Autobahnbrücken, Felsformationen und und und vorzustellen und dabei noch Fotos zu machen. Dazu leiert eine Angestellte der Flussfahrt-Gesellschaft, ebenfalls über Lautsprecher, Werbung für irgendwelche lokalen Delikatessen, die man auf dem Boot käuflich erwerben kann, herunter. Zu guter letzt ist da noch die Dame vom „Catering“, die, natürlich per Mikro, heißes Wasser für Tee anpreist. Eine unendliche Kakophonie. Eckart hält sich die Ohren zu, während Günther, anstatt die wirklich sehr schöne Flusslandschaft zu studieren, es vorzieht, Fotos von meinen total zerstochenen Waden zu machen. Mark dagegen hofft auf Wasservögel, die er auch heute nicht finden wird. Nach etwa 1,5 Stunden steigen wir auf einen kleineren motorisierten Kahn um und besichtigen die ganz kleinen Schluchten des Yangzi. Auf einem der anderen Boote sehen wir blonde Langnasen und gehen vor Überraschung fast über Bord, so ungewöhnlich erscheint uns der Anblick.

Die Fahrt zurück zum Hotel lümmeln wir uns geschafft in den gepolsterten Sesseln des Dampfers. Nur Günther nutzt die Gelegenheit und hält sich tapfer im kalten Fahrtwind um Fotos zu machen. Nach der Ankunft trollen wir uns um Kraft für das Abendessen und die darauf folgende Massage zu sammeln, zu der sich dann letztendlich doch nur Günther und Eckart entschließen.

Abschied von den Rädern

Wo der Pfeffer wächst, 25.04. bis 17.05.2015

Besichtigung des großen Buddha von Leshan, anschließend 41 km Radtour von Leshan nach Emeishan bei angenehmen 24°C und bewölktem Himmel.

Die letzte Radetappe stand heute an. Wir fuhren erst etwa 5,5 km bis zum großen Buddha von Leshan und kämpften uns durch die Massen die Treppen hinab um den Buddha in voller Lebensgröße zu sehen. Der ist insgesamt 71 m groß und ist der größte in Stein gehauene Buddha der Welt. Alleine der Kopf ist über 14 m groß. Ist schon ein gigantisches Kerlchen, dieser Buddha. 90 Jahre haben sie an ihm gemeißelt von 713 bis 803. Und er steht noch immer, hat alle Wirren der Zeit überstanden, selbst die Kulturrevolution und wacht nun noch immer über die drei Flüsse, die zu seinen Füßen zusammenfließen.

Da wir nicht in den teuren Touristenrestaurants beim großen Buddha essen wollten, fuhren wir erst einmal in die Stadt und suchten uns ein nettes kleines Nudelrestaurant. Die Nudeln und die Jiaozi waren hervorragend, so dass wir uns frisch gestärkt auf den Weg zum heutigen Etappenziel, dem Emeishan, machen konnten. Dazu mussten wir uns erst einmal quer durch die Stadt Leshan kämpfen, aber mittlerweile sind wir ja alte Hasen, was das Ausfahrt aus einer Stadt mit dem Rad angeht. Anschließend ging es dann auf der Landstraße rund 30 km bis Emeishan, der Stadt am Fuße des gleichnamigen Berges.

Wir verabschiedeten uns nun von unseren Rädern, die uns so treu gedient hatten. Nicht einen einzigen Platten hatten wir, das ist schon außergewöhnlich.

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Der Zahn der Zeit steht still

tandem4family – Mit der Familienkutsche von Shanghai nach Beijing

Auf Qingdao hatten Zornica und ich uns am meisten gefreut. Im Mai 1994, kurz vor Ende unserer gemeinsamen Studienzeit in China, waren wir für das verlängerte Feiertagswochenende nach Qingdao gefahren, unser erster gemeinsamer Kurzurlaub!

Irgendwo in der Nähe des Bahnhofs quartierten wir uns ein, in einem uns, nach fast einem Jahr in einem chinesischen Studentenwohnheim unheimlich luxuriös vorkommenden Hotelhochaus. Endlich hatten wir einmal ein Zimmer für uns, und warmes Wasser! Wärmer als in Peking war es in Qingdao auch. Und Bier gab es hier vom Fass, nicht aus der Flasche, was damals konkret hieß: Da war Kohlensäure drin, was sonst nur in jeder zweiten Flasche der Fall war!


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Wir fahrn, fahrn, fahrn auf der Autobahn

Die Drei Schluchten des Yangzi, 15.04 bis 10.05.2015

Fahrt nach Wushan

Es hat sich eingeregnet. Vom Balkon des Hotels aus hat man einen wunderschönen Blick auf das Kuimen, den Eingang zur Qutang-Schlacht, der kürzesten und wohl schönsten der drei Yangzi-Schluchten.
Da es nach dem Frühstück immer noch regnet, ist die Entscheidung schnell getroffen. Wir fahren erstmal mit dem Auto nach Baidicheng, der Stadt des weißen Kaisers und sehen dann weiter. Es wird erzählt, einst sei dieses Gebiet von weißen Nebeln umgeben gewesen, der ihm ein friedliches und mystisches Aussehen verliehen habe. Auch heute ziehen Nebel über Baidicheng, das aufgrund der Flutung des Yangtse mittlerweile auf einer Insel liegt. Als wir ankommen, verlässt gerade eine größere chinesische Reisegruppe den Ort und wir sind fast allein. Nur ein paar Souvenirverkäufer langweilen sich und schenken uns kaum Beachtung. Wir schlendern über die regennassen Bodenplatten und treffen uns dann alle am Ausgang wieder, wo wir einen kleinen Imbiss in Form frittierter Fische und Bratkartoffeln zu uns nehmen. Eckart überlegt ob er auf das Fahrrad umsteigen soll, die beiden anderen zeigen kaum Interesse. Kaum ist der Gedanke ausgesprochen, schon nimmt der Regen wieder zu und auch Eckart vergeht die Lust.

Der Abend läuft nach dem gewohnten Muster ab: Abendessen und Massage, diesmal für alle von uns. Xiao Yang lässt sich noch schröpfen und gleicht für 10 Minuten einem Regal mit Marmeladengläsern. Selbst die Angestellten das Salons scheint das sehr zu erfreuen und sie machen munter Fotos von seinem Rücken. Dann geht es zurück ins Hotel, einige von uns spazieren noch zum Ufer das aufgestauten langen Flusses.

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Fahrt nach Leshan

Wo der Pfeffer wächst, 25.04. bis 17.05.2015

81 km von Meishan nach Leshan bei angenehmen 26°C. Der Himmel war teils bedeckt, teils sonnig.

Den gestrigen Tag spare ich mal aus, denn der war zur freien Verfügung und jeder machte was er wollte. Eigentlich hätte der Park zu Ehren der drei Dichter Su Shi, Su Xun und Xu Che angeschaut werden sollen, doch der war wegen Renovierung geschlossen. Wie lange er noch geschlossen sein wird, darüber herrschte Uneinigkeit aber mindestens ein Jahr, so wurde vermutet. Am Abend schauten wir uns noch gemeinsam ein Wasserfontänen Show mit Musikuntermalung an.

Am heutigen Tag stand unsere zweitlängste Etappe auf dem Programm von Meishan nach Leshan. Die Stadtausfahrt ging diesmal ziemlich rasch. Anscheinend lag unser Hotel am Stadtrand. Recht bald also waren wir auf einer ruhigen kleinen Strecke durch ein paar kleine Dörfer. Nach etwa 9 km mussten wir dann wieder auf eine größere Landstraße und hier hatten wir das Pech, dass in der Nähe an einer Eisenbahnstrecke gebaut wurde. LKW reihte sich an LKW in beiden Richtungen und wir wurden in dichte Staubwolken eingehüllt, dass man teils die Hand vor Augen nicht sehen konnte.

Glücklicherweise war die Baustelle nach rund 10 km passiert und von da an die Strecke ruhig und landschaftlich sehr schön. Es ging durch kleine Dörfer, vorbei an Feldern und häufig an einem kleinen Fluss entlang. In einem der Dörfer aßen wir zu Mittag Nudeln und Jiaozi (Maultaschen). Die Strecke heute war sanft hügelig und insgesamt angenehm zu fahren, so dass wir um halb sechs nach gemütlicher Fahrt Leshan erreichten.

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Das Geilste Hühnchen der Welt…

tandem4family – Mit der Familienkutsche von Shanghai nach Beijing

…das ekelhafteste Schwein und die armen Schlucker auf historischem Boden.

Das hätte der Titel dieses Blogs sein sollen. Aber solche Bandwürmer darf sich nur Peter Greenaway erlauben! Außerdem wird daraus ja die URL erstellt, und das kann sich keiner merken!

Also erst einmal das
Geile Hühnchen!

Ein kleiner Teil von mir ist froh, dass wir uns für eine weitere Solofahrt entschieden haben. Sarah und Nora brauchen dringend eine Pause, mehrere Tage an einem Ort und ein wenig Futter für die Sinne, das nicht aus chinesischen Straßen und Menschenaufläufen besteht, die unsere Kinder anfassen oder fotographieren wollen. Und auch Zornica wird die Pause gut tun. Seit Tagen hustet sie am Morgen, was das Zeug hält und scheint am Ende ihrer Kräfte.


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Nummer vier und fünf

Die Drei Schluchten des Yangzi, 15.04 bis 10.05.2015

Fahrt nach Fengjie

Die heutige Strecke hat es in sich. Zwar müssen wir nur 87 km bewältigen, aber das Höhenprofil sieht leicht beängstigend aus. Ein ständiges auf und ab. Gleich am Anfang erwartet uns eine heftige Steigung. Zudem sind wir die erste Gruppe, die diese Route nimmt, ein Abenteuer also. Ausgerechnet jetzt, wo wir alle nicht so recht wissen, wo es lang geht, beginnt mein GPS zu spinnen und zählt die Kilometer rückwärts, heißt: je näher wir in der Realität dem Ziel kommen, desto höher wird die Distanz zum Zielort. Der Himmel ist grau und verhangen, ideale Temperaturen fürs Radfahren, aber das trübe Wetter hat auch eine leicht deprimierende Wirkung. So quälen wir uns die ersten Höhenmeter aus der Stadt raus und wären gleich am Anfang beinahe aus Versehen auf die Autobahn gefahren: Vielleicht war das ja tatsächlich Xiao Yangs Plan, der uns begeistert von dieser Autobahn berichtet und immer wieder laut lachend betont, wie anstrengend uns schwierig die heutige Etappe ist, ob wir uns nicht gleich lieber ins Auto setzen wollen.

Wir fahren weiter. Gleich am Anfang geht es etwa 10 km nur bergauf und zwar zwischenzeitlich ziemlich steil. Für unsere Anstrengung werden wir aber mit einer fast autofreien Strecke in einer schönen Landschaft belohnt. Zur Abwechslung fahren wir mal nicht durch Flusstäler, sondern durch grüne Hügel, kleine Dörfer und Weiler mit kunstvoll angelegten terrassierten Feldern. Nach dem ersten sehr anstrengenden Pass (den natürlich Mark mal wieder als erster erklommen hat) entschliessen sich Eckart und Gunter ins Auto umzusteigen. Mark und ich fahren weiter. Mittlerweile hat es leicht zu regnen begonnen. Auto- und Radfahrer treffen sich im nächsten Ort wieder. Da der Regen stärker geworden ist, beauftrage ich Eckart und Xiao Yang mir ein Regencape zu besorgen und fahre mit Mark weiter. Der nächste Anstieg ist schon in Sicht. Einige Zeit später kommt das Begleitfahrzeug angebraust und Günter reicht mir einen Traum in rosé aus dem Beifahrerfenster. Endlich wasserdicht. Als ich Mark wieder einhole, der mich während meiner umständlichen Umzieh-Aktion überholt und abgehängt hat, offenbart der mir allerdings, dass er überhaupt keine Lust mehr habe, bei diesem Wetter (mittlerweile starker Regen) weiterzufahren. Also steuern wir das Begleitfahrzeug an. Wo ich mich auf der Strecke befinde, weiß ich auch nicht mehr, da sich das GPS immer noch nicht berappelt hat und die Kilometer zählt, wie es will, mal vor, mal zurück (was etwas deprimierend ist, wenn man gerade einen Berg hochfährt, sich aber angeblich mit jeden Meter, den man bewältigt, weiter vom Zielort entfernt).

Aber zurück zum Begleitfahrzeug. Wir sind gerade dabei unsere Räder im Auto zu verstauen, als ich bemerke, dass der Regen weniger wird und mich entschließe doch mit dem Rad weiterzufahren. Leider lässt sich sonst keiner überreden. Xiao Yang lacht sich tot und hält mich augenscheinlich für verrückt. Aber egal, ich fahr einfach weiter. Nach ein paar Anstiege und Abfahrten, bemerke ich, dass irgendetwas mit meinem Rad nicht stimmt. Und richtig: Ich habe einen Platten, mal wieder das Hinterrad. Irgendwie habe ich es geschafft mir eine Eisenkrampe einzufahren. Xiao Yang ist schnell zur Stelle und Mark, der sich nun endgültig entschlossen hat im Auto zu bleiben leiht mir sein Hinterrad. Und ich fahre weiter. Ein Traum in Lachs, wie Günter sagt. Ein einzelner Ausländer im knallig pinken Regenumhang radelt einsam durch ein verregnetes China. Was mögen die Ortsansässigen wohl denken! Xiao Yang kann es kaum fassen, dass ich immer noch nicht aufgebe. Er fragt mich, was ist, wenn ich einen weiteren Platten habe. Nicht ganz unwahrscheinlich, denn mit vier Plattfüßen stehe ich in der Pannenstatistik an der Polposition. Und jetzt kommt er mir sogar mit Gott. Denn er meint, wenn jetzt noch ein Schlauch kaputt geht, dann ist es Gott, der mir sagen will, dass ich nicht weiterfahren soll.

Um die ganze Misere etwas abzukürzen, etwa 25/30 km vorm Ziel, ich habe gerade einen Anstieg bewältigt, sehe ich vor mir eine Glasscherbe wegspritzen und danach ein Zischen, was nichts Gutes verheißt. (Plattfuss Nr. 5)

Als die anderen zurückkommen, werde ich gar nicht mehr gefragt, ob ich noch weiter fahren will. Es wird mir einfach verboten. Und schneller als ich denken kann, ist mein Rad demontiert und bei den anderen Rädern im Auto. Und ich sitze mal wieder auf dem harten Gastank und knappere frustriert Kekse. Die Aussicht heute noch zwei Schläuche flicken zu müssen, finde ich auch nicht sonderlich prickelnd (glücklicherweise geht mir später Mark zur Hand und übernimmt das Hinterrad). Ziemlich müde, nass und dreckig (ich) erreichen wir das Hotel und hoffen für morgen ganz stark auf einen trockenen, nicht ganz so heißen Tag.

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Ein bisschen wie zuhause

Wo der Pfeffer wächst, 25.04. bis 17.05.2015

89 km von Pingle nach Meishan bei strahlendem Wetter um die 30°C

Pingle ist ein historisches Örtchen und entsprechend wird so manches auch auf historische Weise verrichtet. Es ist ein bisschen wie eine Zeitreise in die eigene Vergangenheit, denn vieles von dem was man hier bestaunen kann, wurde bei uns in Europa vor gar nicht allzu langer Zeit auch nicht viel anders gemacht. Heute morgen lieferte das Frühstück solch ein Beispiel. Wir gingen in einen Nudelladen und aßen Nudelsuppe, Jiaozi und Baozi. Alles hier war natürlich Handarbeit und ganz frisch zubereitet. Die Nudeln wurden in einer großen hölzernen Presse aus frischem Teig frisch ins Kochwasser gepresst. Das gefiel natürlich besonders unseren drei Italienern (im strengen Sinne Südtiroler).

Von den Nudeln frisch gestärkt konnte es nun los gehen auf unsere Königsetappe. Wir hatten 89 km vor uns mit einigen Höhenmetern inklusive. Die Strecke war wirklich landschaftlich sehr schön und sehr ländlich geprägt. Ein bisschen wie zuhause in Italien, meinten unsere drei Südtiroler. Nach unserem größten Anstieg von rund 250 Höhenmetern am Stück und der dazugehörigen Abfahrt, machten wir in einem kleinen Örtchen eine Teepause. In dem Dorf schienen zuvor noch nie Ausländer durchgekommen zu sein. Auf jeden Fall waren die Leute anfangs überrascht, dann neugierig und schließlich hoch erfreut, dass sie mal richtige Ausländer zum Anfassen in ihrer Dorfwirtschaft hatten. Nachdem sich alle gegenseitig fotografiert hatten, verabschiedeten wir uns und machten uns auf die zweite Hälfte unserer Etappe. Am frühen Abend erreichten wir dann Meishan, unseren Zielort.

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