Durststrecke

Berg und Wasser, 08. bis 29.10.2011

Bevor wir heute nach Yongfu, der Stadt des immer währenden Glücks, aufbrechen, machen wir noch einen kleinen Spaziergang in die Altstadt von Baishou. Die alte Stadtmauer mit ihren vier Toren wurde einst restauriert, die Gebäude inner- und außerhalb derselben, sind aller mehr oder minder dem Verfall preisgegeben.
Die Menschen auf der Strasse und vor den Häusern beobachten uns amüsiert dabei, wie wir ihre alten, fast zusammenbrechenden Häuser fotografieren.

Auf dem örtlichen Markt decken wir uns noch mit Verpflegung für die Fahrt ein, dann kann es losgehen. Alles ist startklar, da rennt der Nachbar von gegenüber noch schnell ins Haus, holt seine Kamera uns fotografiert uns – ausgleichende Gerechtigkeit.

Der Weg führt uns durch Mandarinen- und Orangenhaine am Fluss entlang. Hängebrücken führen von der Straße in die Dörfer, die sich auf der gegenüberliegenden Flussseite aneinander reihen. Eine dieser Brücken probieren wir auch direkt aus. Sie ist nur aus dünnen Stämmen zusammengezimmert und macht einen eher unsicheren Eindruck. Hans und Andreas befinden das Bauwerk aber als stabil und sicher genug, springen darauf herum und Andreas läuft bis zur Mitte. (wo ihn allerdings der Mut verlässt….)

In den Orten, die wir passieren, sehen wir überall Menschenansammlungen im Schatten sitzen und Karten spielen. Überall das gleiche Bild. Und auch auf unserem Hotelzimmer wird uns heute nachmittag nicht nur Wasser und Tee erwarten, sondern auch mehrere Sets verschiedener Kartenspiele zum käuflichen Erwerb.

Wir fahren gemütlich und ohne Eile. Mittlerweile machen sich bei einem Teil von uns, die ständige Flut neuer Eindrücke und das permanente radeln bei heißem Wetter bemerkbar. Wir freuen uns auf eine kleine Pause und ein kühles Getränk nach der Ankunft.

Der Spaziergang durch Yongfu gleicht einem Rundgang durch den Zoo, nur sind wir die Tiere die begafft werden. Auch in dem Restaurant, in dem wir zu Abend essen, sitzen wir sprichwörtlich im Schaufenster. Jeder, der vorbeigeht, bleibt stehen und schaut herein. Wir sind die Attraktion. Unsere Anwesenheit wird durchaus als geschäftsfördernd betrachtet, Die Wirtin lädt uns mehrmals ein, wieder zu kommen und läuft uns noch auf der Strasse hinterher, in der Hoffnung uns ihr zweites Restaurant zeigen zu dürfen.
Das Essen beschließen wir gewohnheitsmäßig mit einem Schnaps.

Auf dem Rückweg entlang der Uferpromenade verweilen wir bei einer Karaoke-Gruppe, hören uns einige der Songs an. Siggi meint, er sei froh ausreichend Schnaps getrunken zu haben, sonst könne er das hier alles nicht so ertragen.

In Yongfu sind wir auf unser Radtour-Maskottchen gestoßen. Das attraktive Kerlchen hört auf den Namen „shuai ge“ und möchte uns auf dem Rest unsere Reise begleiten.


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