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Die Drei Schluchten des Yangzi, 10.04. bis 05.05.2013

94,2 Kilometer von Shanyang nach Manchuan, durch ein liebliches Tal mit endlich wieder Sonne und warmen Temperaturen in der zweiten Hälfte.

Zunächst muss ich mich dafür entschuldigen, dass die Blogtexte mit einer so großen zeitlichen Verzögerung hier erscheinen. Grund dafür ist nicht etwa die Faulheit, sondern die Zeit. Beziehungsweise ein Mangel daran. Zum einen ist die Tour schon recht herausfordernd, wir sind nun schon seit vier Tagen ohne einen Ruhetag mit teilweise recht anspruchsvollen Etappen unterwegs. Da fehlt am Abend oft die Kraft (und ja, manchmal auch die Lust) einen Eintrag in die Tastatur zu hacken. Hinzu kommt, dass ich selbst kaum Fotos schieße und mich stattdessen aus dem Fundus von Speicherkarten mehrerer Teilnehmer bediene (an dieser Stelle ein ganz dickes Dankeschön an alle Kamerakinder!). Da kommen so einige Bilder zusammen, die ich natürlich auswerten und aufbereiten muss. Viele Motive liegen teilweise fünffach vor, da muss dann im Eilverfahren aussortiert werden. Ebenfalls aufbereitet werden müssen die GPS-Aufzeichnungen, damit unsere Strecke in der Landkarte, die Sie unter fast jedem Blogeintrag sehen, ordentlich dargestellt wird. Zu der Technik dahinter werde ich später noch gesondert schreiben. Wenn ich mal Zeit, Kraft und Lust habe.

Heute haben wir uns mal wieder verwöhnen lassen. Wir lassen uns eigentlich jeden Tag verwöhnen, denn jeder Tag bring etwas Neues, etwas Erlebenswertes. Heute war es vor allem die schöne Stecke und das Wetter. Weiterhin frisch war es bei der Abfahrt aus Shanyang, aber pro zehn Kilometer stieg die Temperatur um ein Grad. Und gegen Mittag kam sogar die Sonne raus. Ab da verloren wir pro zehn Kilometer ein Kleidungsstück. Gefühlt. Die Strecke war lang, aber sehr schön und der motorisierte Verkehr hielt sich in Grenzen.

Ein Beweis dafür sind die vielen Fotostopps, die eingelegt wurden. Manchmal jeder für sich, manchmal geschlossen in der Gruppe. Besondere Highlights waren die vielen Hängebrücken über den Mantan Fluss, dessen Verlauf wir heute überwiegend gefolgt sind. Viele dieser Hängebrücken dienten uns einfach nur als Fotomotiv, zwei davon haben einige aber auch überquert. Aus Jux und Dollerei:
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Trotz der langen Etappe waren wir schon um kurz nach vier Uhr in Manchuan. Manchuan ist ein Nest. So hatten ehemalige Reiseleiter der Tour mich vorbereitet (ich war ja noch nie dort). Manchuan ist ein Nest. So versuchte ich meine Teilnehmer auf den Ort vorzubereiten. Nun kann man aber unter dem Ausdruck „Nest“ vieles verstehen. Da gibt es zum Beispiel das ornithologische Nest, das besteht meistens aus ein paar Zweigen. Dann gibt es noch das deutsche Nest, das besteht aus einer Ortschaft mit maximal 500 Einwohnern. Es gibt auch ein laotisches Nest (es heißt Luang Namtha) und ein chinesisches Nest. Das chinesische Nest ist eine Ortschaft mit ca. 5.000 Einwohnern im Kerngebiet. Manchuan ist ein chinesisches Nest.

Das Nest Manchuan zeichnet sich außerdem durch eine historische Altstadt aus. Diese befindet sich aber gerade noch im Bau. Wir mussten sie auf unserem Spaziergang durch den Ort etwas suchen und fanden dann einen Platz, der gerade für den zukünftigen Strom chinesischer Touristen hergerichtet wird. Ein paar richtig alte Häuser haben wir auch gesehen. Ausländische Touristen hingegen verirren sich selten hier her. Und wenn, dann ist mal so stolz darauf, dass man sie ablichtet und eine Vergrößerung des Fotos an die Wand hinter der Rezeption hängt. Schauen Sie sich das letzte Foto in der Galerie genau an, der junge Mann in der hinteren Reihe, zweiter von rechts, ist unser Reiseleiter Oliver. Lang lebe die Freundschaft zwischen Deutschland und Manchuan!


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Vollverpflegung

Die Drei Schluchten des Yangzi, 10.04. bis 05.05.2013

62 Kilometer von Shangluo nach Shanyang. 31 Kilometer hoch, 31 Kilometer runter. Also quasi wieder bei Null angekommen.

An dieser Stelle möchte ich endlich mal unseren 13. Mann vorstellen. Er heißt Yang, ist 21 Jahre jung (weswegen wir ihn auch liebevoll Xiao Yang nennen. Xiao bedeutet jung oder klein) und ist der Fahrer unseres Begleitfahrzeugs. Irgendwie weiß Xiao Yang selbst nicht so genau wie er an den Job gekommen ist. Er ist gelernter Frisör und hatte selbst schon zwei Frisiersalons betrieben. Den ersten gab er auf, weil seine Freundin nach Shanghai gezogen ist. Aber dahin wollte er ihr dann doch nicht folgen. Den zweiten hat er wieder dicht gemacht, weil es ihm zu einsam war, wie er mir anvertraut hat. Dabei hatte er nicht schlecht verdient, aber irgendwie passt das nicht zu seiner Art. Seit dem verdingt er sich mit seinem chinesischen Minibus, den er selbst für 100.000 RMB (etwa 12.500 Euro) gekauft hatte. Er transportiert Waren oder Menschen, was halt gerade von A nach B gebracht werden muss.

Jetzt bringt er unser Gepäck, nicht nur von A nach B, sondern von A über B, C, D und so weiter bis nach X. Und tuckert dabei ständig hinter uns her oder vor uns weg. Ein Begleitfahrzeug für eine Gruppe von Radfahrern zu steuern muss so ziemlich die langweiligste Aufgabe der Welt sein. Man ist praktisch nur am Warten. Man wartet wenn die Gruppe losgefahren ist, fährt dann ein paar Kilometer und wartet wieder, bis die Gruppe angekommen ist. Dann ist für 10 bis 30 Minuten etwas Action und das Spiel geht von vorne los. Das sind primär die Aufgaben eines Begleitfahrzeugfahrers. Wenn er gut ist kann man ihm noch andere kleine Aufgaben zumuten. Zum Beispiel Wasser für die Gruppe einkaufen.

Xiao Yang ist besser. Sogar viel besser! Ein guter Fahrer weiß nämlich wie weit er voraus zu fahren hat, entwickelt ein Gespür für das Tempo der Gruppe und findet nette Pausenplätze. Darin ist Xiao Yang fast ein Naturtalent. Ich muss ihm nur sagen wie weit er vorausfahren soll, alles Weitere kam von ihm und von selbst.
Aber damit nicht genug. Vor der ersten „richtigen“ Etappe, nämlich vom Hua Shan nach Luonan, waren wir morgens mit ihm zusammen Obst, Kekse und Wasser kaufen. Halt die Dinge die man braucht, wenn es unterwegs kaum etwas zu futtern gibt. Seit diesem Tag erledigt Xiao Yang die Einkäufe selbstständig und versorgt uns nun stets mit den Sachen, die ein Radfahrerherz höher schlagen lässt. Kein Zweifel: Xiao Yang ist ein echter Glücksgriff für uns!

Es ist weiterhin trübe und ziemlich frisch, als wir am Morgen unsere Räder aufsattelten. Raus aus dem Stadtverkehr und nach knapp 15 Kilometern hatten wir die Straße fast für uns alleine. Hoch ging es durch ein Tal zum Pass welches nur hätte lieblicher sein können, wenn die Sonne geschienen hätte. Kurz vor Shanyang ereilte uns noch der erste Plattfuß auf der Tour, aber dann waren wir recht zügig am Ziel. Shanyang lädt zum Shoppen ein, denn aus dem touristischen Sektor hat die Stadt nichts zu bieten. Die Ladies shoppten also in Schuhläden, die Männer begnügten sich mit Windowshopping fensterloser Baustoffhandlungen. Den mobilen Honigverkäufer trafen wir auf unserem Stadtrundgang ebenso (siehe Fotos).

Nach dem Abendessen (BBQ) war Rudelmassage angesagt. Eigentlich nur für die Füße, aber Kopf und Rücken kamen dabei auch nicht zu kurz. Unklar ist bis heute wem die ganze Aktion mehr Spaß bereitet hat, den Knetemädels oder uns.


Von der Traufe in den Regen

Die Drei Schluchten des Yangzi, 10.04. bis 05.05.2013

44,4 Kilometer von Luonan nach Shangluo. Also eine Vormittagsbeschäftigung. Nass und kalt. Am Nachmittag Shopping und Landeskunde.

Gestern hatte ich doch glatt vergessen den Radsportclub von Luonan zu erwähnen. Luonan ist eine Stadt im Kreis Shangluo, hat rund 500.000 Einwohner und etwa 200 davon gehören dem Radsportclub an. Zwei Mal im Jahr kommen Ausländer nach Luonan, im Frühjahr und im Herbst. Sie kommen immer mit den Fahrrädern und reisen mit China By Bike. Kein Wunder also, dass es sich im Ort schnell herumspricht, wenn mal wieder eine unserer Gruppen angekommen ist. Eben so wenig verwunderlich ist es, dass auch der Radsportclub ganz schnell Wind davon bekommt. Dem sind wir auch nicht ganz unbekannt, schon letztes Jahr im Herbst gab es eine herzliche Begegnung.

Gestern Abend, als wir uns zum Abendessen in der Lobby trafen, wurden wir von einer Abordnung des Clubs abgefangen. Herr Yang war natürlich dabei, der Große Vorsitzende, sowie ein jüngerer Herr, der als Dolmetscher fungierte. Und noch ein paar andere. Am liebsten hätten sie mit uns noch einen drauf gemacht, aber wir waren einfach nur hungrig und müde und wollten nach dem Essen einfach nur ins Bett. Nachdem das durchgesickert war verabredeten wir uns kurzerhand zu einer gemeinsamen Stadtausfahrt am nächsten Morgen.

Womit ich endlich beim heutigen Tag angekommen bin. Nach dem Frühstück fand die verabredete Ausfahrt statt. Es hatten sich rund 10 Mitglieder des Radclubs eingefunden um sicher zu gehen, dass wir auch den richtigen Weg aus der Stadt heraus nehmen werden. Vor der Ausfahrt jedoch noch mehrere Fotosessions, die Kameras klickten und die Blitzlichter blitzten. Erst vor dem Hotel, dann vor dem clubeigenen Radladen und später sowieso nochmal. Nach 15 Kilometern drehte unser Begleittross ab, wir verabschiedeten uns mit einem weiteren Fotoshooting. Mal sehen was morgen so alles in der lokalen Presse über uns steht.

Es hätte so schön, so harmonische sein können, wäre das Wetter nicht gewesen. Regen und Kälte waren angekündigt und Regen und Kälte sollten wir bekommen. Gestartet sind wir bei leichtem Nieselregen. Der ist noch ganz erträglich, selbst wenn es etwas frisch ist. So richtig fies wurde es aber ab Kilometer 36, kurz vor dem einzigen Pass des heutigen Tages. Da ging der Nieselregen in Prasselregen über. Das war so nicht gebucht gewesen! Zwar waren es nur noch acht Kilometer bis zum Hotel, aber die haben gereicht, um uns komplett zu durchnässen. Petrus ist auch nicht mehr der, der er mal war 🙁

Was macht man mit einem verregneten Nachmittag, nachdem man heiß geduscht und trockene Kleidung übergestülpt hat? Zuerst geht man essen, dann ein wenig shoppen im Kaufhaus gegenüber vom Restaurant und dann ein wenig Landeskunde im Café gegenüber vom Kaufhaus. Über eine Landkarte von China und Shaanxi gebeugt versuchten wir uns die Ausmaße Chinas vorzustellen, bekamen ein paar Infos über die einzelnen Provinzen und fuhren mit den Fingern ein Teil unserer Tour nach. Einen landeskundlichen Abend mache ich fast auf jeder Tour, man weiß ja oft nicht so sehr viel über die Geografie und auch Geschichte des Landes. China im Schnelldurchlauf sozusagen.


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Das große Schlottern

Die Drei Schluchten des Yangzi, 10.04. bis 05.05.2013

Fast 90 km vom Hua Shan nach Luonan. Viel hoch und ein wenig runter bei sommerlichen bis winterlichen Temperaturen.

Am Morgen ging es uns noch gut. Da hatten wir reichhaltig (naja) im Hotel gefrühstückt und haben anschließend mit unserem Fahrer des Begleitbusses -zu dem komme ich später noch- einen Supermarkt geplündert. Da es auf unserer heutigen Etappe keine Einkehrmöglichkeit in Mittagsnähe geben sollte haben wir uns mit allerlei Obst, Keksen und Mineralwasser eingedeckt. Schon praktisch, so ein Begleitfahrzeug! Man kann es nicht nur mit Gepäck voll laden, sondern auch mit Proviant. Abfahrt dann erst um 9:30 Uhr. Eigentlich etwas spät für 90 Kilometer und über 1.400 Höhenmeter. Aber wir fühlen uns alle fit, außerdem spielt das Wetter gut mit, wir starten bei wohligen 20 Grad in T-Shirt und kurzen Hosen. Kein Gedanke an Eiszeit.

Drei Stunden später schrauben wir uns hoch zum Pass. Es könnte ein liebliches Tal sein, wären da nicht die vielen LKW, die uns ständig entgegen kommen oder überholen. Die Fahrzeuge selbst sind nicht das Problem, eher ihre Fanfaren. Diese haben die Lautstärke eines startenden Düsenjets und man spürt manchmal deutlich den Durchzug vom linken Ohr zum rechten. Entlang der Strecke wird Granit abgebaut, welches mit besagten LKW abtransportiert werden muss. Das ist verständlich, für uns jedoch etwas nervig.

Ein weiterer Gegner heißt Herr Wind. Herr Wind kommt manchmal von hinten, manchmal in Wirbeln und gefühlt immer von vorne. Bergan ist schon blöd, bergan mit Gegenwind ist [hier bitte selbst ein ganz gehässiges Schimpfwort einfügen].

Aber es kam noch besser. Man sagt ja, dass es pro 100 Höhenmeter um einen Grad kälter wird. Bis fünf Kilometer vor dem Pass passte die Theorie auch noch. Aber dann kam die Praxis vorbei. Plötzlich sank die Temperatur um fünf Grad pro 500 Meter zurückgelegter Wegstrecke. Endlich am Pass angekommen standen wir im dichten Nebel und schlotterten was das Zeug hält. Gefühlte Temperatur: Knapp über Null. Nun brach hektisches Kofferpacken aus bzw. Kofferauspacken an. Übergeworfen wurden warme Kleidung und wasserabweisende Schutzhüllen. Wer hätte das gedacht, eben noch Hochsommer, wenige Stunden später Fastwinter.

Die darauffolgende Abfahrt beschreibe ich lieber nicht im Detail. Nur so viel: Sie war ziemlich kalt! Entsprechend durchgefroren sind wir in Luonan angekommen. Was uns aber nicht davon abgehalten hat die Flasche Schmutzbier an den Hals zu setzen. Etwas später dann Abendessen. Es gab Feuertopf. Wenn von außen nicht gewärmt wird, dann doch wenigstens von innen. Hölle, war das scharf!


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Der Berg mit Tausenden von Stufen

Die Drei Schluchten des Yangzi, 10.04. bis 05.05.2013

Wanderausflug auf den Hua Shan. Traumhaftes Wetter.

Hua Shan ist einer der heiligen Berge des Daoismus und seinem Gründer Laotse (übersetzt „der Alte“), der am Fuß des Berges als Statue liegt. Von dort geht es in den sehr schön mit Pflanzen und Tierskulpturen gestalteten Eingangsbereich, in dem Chinesen zahlreiche Räucherstäbchen entzünden. Aber wir verweilen nicht lange: es ist heiß, wir wollen den Nordgipfel besteigen und vor der größten Hitze dort ankommen. Wieland hat seine Kappe vergessen – so verhandeln wir das erste Mal ohne Christof mit den chinesischen Handzeichen für Zahlen und haben Erfolg: 15 Kuai (ca. 1,90 Euro) für eine schwarze Mütze mit rotem Stern: die Verkäuferin ist zufrieden und wir sind stolz.

Dann geht es an den Aufstieg: Treppenstufe um Treppenstufe, ab und zu ein Absatz, ab und zu eine Art Cafete, in der es Wasser und Red Bull (?!) zu kaufen gibt. Die Männer, die das Wasser hinauftragen,tragen 96 Halbliter Flaschen!!! Uns reicht der Anstieg eigentlich schon ohne Gepäck.

Die Ausblicke sind Klasse: relativ karges Gestein, das von der Farbe her an Sandstein erinnert, schnell gewinnen wir an Höhe – es ist leider etwas diesig, so dass die Talblicke nicht so spektakulär sind. Mit regelmäßigen Pausen schrauben wir uns in die Höhe, erreichen früher als erwartet den Nordgipfel: ein totales Gewusel von Leuten, viele sind mit der Seilbahn hinaufgefahren und werden sie auch wie wir für den Abstieg nutzen. An sämtlichen Geländern gibt es tausende von Schlössern mit roten (glücksbringenden) Bändern als Treueschwüre …

Wir sind die einzigen Europäer auf dem Berg, werden häufig fotografiert und kommentiert (z.B. dass wir den Aufstieg mit Sandalen machen), einer der Träger singt noch ein Revolutionslied: „Geliebter Vorsitzender Mao, Du bist unsere rote Sonne“ übersetzt Christof – ob er das für uns als politische Agitation singt, wird nicht so recht deutlich…

Irgendwann ist klar, dass Renate und Werner „verlorengegangen“ sind: wie wir später erfahren, sind sie zum Westgipfel weitergelaufen und von dort mit der zweiten Seilbahn abgefahren. Bei unserer Gruppe besiegen Silvia und Christof ihre Höhenangst erst noch mit einem Aufstieg an einer Leiter auf dem Weg zur Himmelsleiter, dann bei der Abfahrt mit der Seilbahn.
Ein Teil der Gruppe genießt noch eine Fußmassage gegenüber vom Hotel –die bewirkt zumindest weniger Muskelkater am nächsten Tag! Nach einem leckeren Abendessen (Susan, warum dürfen wir nicht übers Essen schreiben – Ihr kocht doch selbst so lecker!!!) gehen wir frühzeitig ins Bett: die erste Bergetappe wartet.

Geschrieben von Sabine. Dafür bekommt sie ein Bienchen. Jetzt hat sie schon zwei 😀


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Sesamstraße

Die Drei Schluchten des Yangzi, 10.04. bis 05.05.2013

107 km von Lintong zum Hua Shan, 60 km onduliert, der Rest brettelflach. Wetter wie gestern.

Wissen Sie, was das Pfund Sesam im südlichen Shaanxi (das ist die Provinz, in der wir uns gerade befinden) kostet? Wir wissen es jetzt! Nämlich zwischen 6 und 7 RMB. RMB steht übrigens für Renminbi, so der Name der chinesischen Währung. Umgerechnet also zwischen 75 und 85 Eurocent. Das hat uns ein Mann anvertraut, den wir auf einem unserer vielen Stopps am Straßenrand kennen gelernt haben.

Wir stopften gerade das mitgeführte Obst in uns hinein, da hielt er mit seinem Motorlastendreirad direkt vor uns. Zunächst begutachtete er uns ganz neugierig, darin sind Chinesen wahre Meister. Dann die verbale Kontaktaufnahme. Wenn ich mich recht entsinne hat er zuerst Renate angesprochen. Renate unterhält sich sehr gerne mit den Einheimischen, auch wenn keiner den anderen versteht. Aber es ergeben sich immer sehr angeregte Gespräche.

Irgendwann musste ich dann doch dolmetschend zwischen Renate und dem Motorlastendreiradfahrer eingreifen. Zunächst wurden die üblichen Fragen gestellt. Also woher wir kommen, was wir hier so treiben und ob wir keine Arbeit hätten. Wer arbeitet hat nämlich keine Zeit mit dem Fahrrad durch China zu touren. Ich konnte auf alle seine Fragen eine befriedigende Antwort liefern. Hoffe ich jedenfalls und hoffe auch, dass er unser Konzept von „Urlaub“ halbwegs verstanden hat.

Nach der Fragestunde zeigte uns der gute Mann noch seine Handelsware, welche in Säcken auf seinem Motorlastendreirad lag. Nämlich Sesam. Außerdem macht er noch in Blumenpfeffer (Sichuan Pfeffer). Aber den hat er uns nicht gezeigt. Verraten hat er uns hingegen den Preis von Sesam und dass er pro Monat 3.000 bis 4.000 RMB verdient. Das ist nicht schlecht! Wissen wollte er natürlich auch was wir so verdienen, wenn wir mal Arbeit haben.

An dem Punkt wird es immer etwas prenzlig, denn wenn ich unser Durchschnittseinkommen in RMB umrechne schlackern den Chinesen gleich die Ohren. Daher muss ich sofort unsere Lebenshaltungskosten, umgerechnet in RMB, hinterher schicken, um den scheinbaren Reichtum zu relativieren. In diesem Fall war die Währung Sesam. Zum Glück wusste Renate, was in Österreich ein Pfund Sesam kostet. Diesen Preis, umgerechnet in RMB, nannte ich unserem Kleinhändler aus dem südlichen Shaanxi. Er war sichtlich beeindruckt. Kurz darauf fuhr er weiter, vielleicht mit einem Businessplan im Kopf, wie er billigen Sesam von China nach Europa exportieren kann. Und vielleicht lesen wir bald von ihm im Wirtschaftsteil europäischer Zeitungen.

Das war eine von mehreren Begegnungen am Wegesrand heute. Gestartet sind wir ziemlich früh. Schon kurz nach 7:00 Uhr saßen wir auf den Rädern auf der Suche nach einem Frühstückslokal. Gefunden und regelrecht gestürmt haben wir es nach wenigen hundert Metern. Was es dort alles für uns gab darf ich hier ja nicht schreiben, aber auf den Fotos da unten bekommt man einen kleinen Eindruck.

Weiter schon um kurz vor acht Uhr. Hügel auf, Hügel ab mit netter Landschaft, dörflichen Leben und einer Ziegelbrennerei. Dann eine Stadt, in der wir unser Begleitfahrzeug mit Obst und Wasser bestückten und die letzten Kilometer über eine Baustelle, die für Radfahrer annehmbar zu fahren war. Die nächste Gruppe auf dieser Tour kann sich schon mal auf eine neue Straße freuen.


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Monsieur Qins Tonfigurenkabinett

Die Drei Schluchten des Yangzi, 10.04. bis 05.05.2013

35 km von Xi’an nach Lintong, dann nochmal 29 km zur Terrakottaarmee hin und zurück. Leicht hügelig bei angenehmen Temperaturen.

Viele Radfahrer behaupten ja, eine Überquerung der Alpen oder des Himalaya wäre eine besondere Herausforderung. Alles Quatsch, die letzte wirkliche Herausforderung für einen Radfahrer ist die Stadteinfahrt oder –ausfahrt bei chinesischen Großstädten in einer Gruppe!

Zugegeben, mit nur knapp vier Millionen Einwohner im Innenstadtbereich gehört Xi’an nicht wirklich zu den Megacities in China und liegt damit nur auf Platz 17 aller chinesischen Städte in dieser Disziplin. Aber uns hat es gereicht. Wir sind gemütlich gestartet, haben das Hotel erst um 9:30 Uhr verlassen und sind dann gen Osten gefahren. Die ersten 10 Kilometer waren echt heftig! Berufsverkehr wie aus dem Bilderbuch. Hinzu kommt, dass Xi’an keine U-Bahn besitzt (die wird gerade erst gebaut, ein paar Baustellen kamen also zu unserer Herausforderung hinzu) und der ganze ÖPNV mit Bussen abgewickelt wird. Das sieht dann so aus, dass an jeder Bushaltestelle mehrere Busse gleichzeitig ankommen, stehen und abfahren. Und wir irgendwo zwischen diesen Monstern, die wir mal rechts, mal links überholen.

Aber die Gruppe war klasse! Obwohl wir nur einen halben Tag Eingewöhnung in den chinesischen Straßenverkehr hatten haben sich alle hervorragend und ohne murren hindurch geschlängelt. Und das, obwohl ich ein recht hohes Tempo eingeschlagen hatte. Normalerweise fahre ich ja immer ganz am Ende des Pelotons, um im Auge zu behalten wer vielleicht eine Panne hat oder eine Pause benötigt. Aber bei einer komplizierten Streckenführung fahre ich voraus, um den Weg zu weisen. Diese Leithammelaufgabe gefällt mir nie, denn immer fahre ich entweder zu schnell oder zu langsam. Diesmal jedoch scheint das Tempo gepasst zu haben.

Irgendwann dann waren wir raus aus dem Speckgürtel um Xi’an, hatten sogar ein paar ruhige Landstraßen. Vielleicht waren sie auch deswegen so ruhig, weil militärische Anlagen rechts und links am Wegesrand standen. Richtig gesehen haben wir sie nicht, aber plötzlich wurden wir von einem Polizisten in einem Elektrofahrzeug aufgefordert zügig weiter zu fahren. Der Gendarm hat uns eine Weile eskortiert und mir dann nach ein paar hundert Metern zu verstehen gegeben, dass wir auf unserem Rückweg doch bitte eine andere Route benutzen sollen. Das habe ich ihm hoch und heilig versprochen (wir kommen ja eh nicht mehr hier zurück) und er zog von dannen.

Lintong ist ein kleines Nest östlich von Xi’an. Eigentlich völlig uninteressant und unbedeutend. Wäre da nicht der 29. März 1974 gewesen. Da stießen nämlich Bauern beim Ausgraben eines Brunnens in der Nähe von Lintong auf die Überreste einer ganzen Armee aus Tonsoldaten. Die sollten das Grab des ersten Kaisers von China, Qin Shi Huangdi (259 bis 210 v. Chr.), bewachen. Dieser liegt ebenfalls unweit Lintong verschachert, in einer Grabanlage, die bis heute ungeöffnet ist. Das will man später nachholen. Aber die Terrakottaarmee schlug ein wie eine Bombe, zunächst in der archäologischen Welt und später in der touristischen.

Eigentlich muss ich gar nicht viel über die Tonsoldaten schreiben, jeder kennt sie und hat bestimmt auch schon Bilder davon gesehen. Wir natürlich auch, aber da wir ohnehin in der Gegend waren wollten wir mal einen Blick auf die Originale werfen. Das ließ sich am heutigen Tag auch gut bewerkstelligen, denn wir waren bereits um 12 Uhr in unserem Hotel in Lintong und hatten noch den Nachmittag zur Verfügung. Daher nach einer kurzen Pause wieder rauf auf die Räder, schnell noch in der Stadt eine Schale Nudeln vom Nudelschwinger geschlürft und dann weiter zur Ausgrabungsstätte. Fast 2 ½ Stunden schlenderten wir durch die riesige Anlagen, die aus drei Ausgrabungshallen und einem Museum mit besonderen Exponaten besteht. Ein Wow-Faktor ist garantiert!

Wieder zurück in Lintong war es Zeit für die Abendvöllerei. Es gab….
Äh, Moment mal, ich wurde doch gebeten nicht so viel vom Essen zu berichten! Na gut, dann eben nicht 😉


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Entlang der Seidenstraße

Die Drei Schluchten des Yangzi, 10.04. bis 05.05.2013

Ein Tag in Xi’an. Endlich auf den Rädern. Zu Mittag 30 Grad im Schatten 🙂

Eigentlich sollte ich mich in Xi’an auskennen. Immerhin war ich schon drei Mal in dieser Stadt. Das erste Mal 1988 auf meiner Rucksackreise, dann 1995 mit meinen Eltern und zu Letzt 1997 mit drei Leuten während einer privat organisierten Radtour von Xi’an nach Chengdu. Aber natürlich kenne ich mich in Xi’an gar nicht mehr aus, auch diese Stadt hat sich in den letzten 15 Jahren rasant entwickelt und verändert.

Dabei ist Xi’an schon uralt. Schon zu Zeiten des ersten Kaisers von China, Qin Shi Huangdi, war sie Hauptstadt von China. Also etwa 200 vor Christus. Und schon sehr lange davor wurde hier gesiedelt, was die Ausgrabungen eines jungsteinzeitlichen (4800 – 3600 v. Chr.) Dorfes gleich um die Ecke des heutigen Xi’ans beweisen.
Xi’an (=Westlicher Frieden), welches früher noch Chang’an (=Langer Frieden) hieß, war Chinas Hauptstadt für viele Dynastien und besonders unter der Tang Dynastie (618 bis 907) eine richtige Metropole. Vielleicht die erste auf unserem Planeten. Keine andere Stadt der Welt hatte damals mehr Einwohner und wirtschaftlich war man ebenfalls die Nummer Eins. Wenn man das so sagen will, denn damals gab es noch keine Globalisierung und weit weniger Konkurrenzdenken zwischen den verschiedenen Kulturen.
Xi’an war auch Ausgangspunkt der Seidenstraße. Seide gelangte auf dieser Handelsroute nach Europa und in jeglicher Hinsicht wurde sich über diesen Weg, der natürlich niemals eine richtig Straße war, zwischen Ost und West ausgetauscht.

So, das war ein kurzer geschichtlicher Abriss über Xi’an, das sollte reichen. Jetzt zu uns. Uns hat Xi’an früh morgens um acht Uhr am Bahnhof empfangen. Zu der Zeit war es schon gut warm und noch wärmer sollte es im Laufe des Tages werden. Eigentlich wollten wir noch vor dem Belegen unserer Hotelzimmer unsere Räder in einem Radladen abholen, aber die waren leider noch nicht aufgebaut, steckten noch in den aus Kunming angelieferten Kisten. Daher Plan B, erst ins Hotel. War keine schlechte Entscheidung, denn dort kamen wir noch in den Genuss eines opulenten Frühstückbuffets.

Nach einer Ruhepause dann zu Fuß nochmal zum Fahrradladen. Jetzt waren die Räder fertig und wir konnten loslegen. Noch nicht ganz mit unserer kleinen Stadtrundfahrt, denn diverse Sachen mussten noch an- und abgeschraubt werden. Aber dann. Einmal um ein Viertel der Stadtmauer herum, Räder links stehen lassen und zu Fuß weiter auf der Mauer zum Stelenwald. Hier bekommen Steine eine Abreibung.

Im Stelenwald befinden sich tausende von Steinstelen, in die Texte gemeißelt wurden. Klassische Texte aus mehreren Jahrhunderten. Von trivial (die Geschichte der Familie Liu aus Wei) bis philosophisch (Konfuzius hat gesagt…). Genau genommen ist der Stelenwald eine Art antiker Copyshop. Denn die in Stein gemeißelten Texte können beliebig vervielfältigt werden, indem man dünnes Papier darüber spannt und dieses mit Tusche beklopft. Schon hat man eine Kopie auf Papier, die Schriftzeichen in Weiß und alles darum herum in Schwarz. Siehe dazu auch das Foto in der Galerie.

Mehr wollten wir uns für heute nicht zumuten, die Hitze verlangte nach einer Erfrischung in einer Kneipe drei Straßen weiter und einem frühen Abendessen mit anschließender Bettruhe. Morgen geht es endlich richtig los!


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Auf den Spuren des Drachen

Die Drei Schluchten des Yangzi, 10.04. bis 05.05.2013

Mit dem Bus zum Bauwerk und wieder zurück nach Beijing. Wenig gelaufen, aber das war dafür steil. Abends Nachtzug nach Lissabon Xi’an. Etwas dunstig in Beijing, prima Fernsicht auf der Mauer.

Für eine Aktivreise waren wir heute überwiegend passiv. Tagsüber haben wir uns nämlich hauptsächlich mit dem Bus chauffieren lassen und am Abend dann mit dem Zug.

Zunächst der Tag: Mit unserem Fahrer zur Großen Mauer war ausgemacht, dass wir uns um neun Uhr morgens treffen werden. Nicht ausgemacht hingegen war der Treffpunkt. Wozu auch, wir sind in Beijing und wollen zur Mauer. Kurz vor neun ruft mich der Fahrer an und will wissen wo wir denn stecken. „Na in unserem Hotel in Beijing“, sage ich ihm. Ich höre seine Kinnlade über das Handy förmlich nach unten klappen, denn dann stammelt er „Ich dachte ihr seid an der Mauer und ich soll euch nach Beijing bringen!?“ Dumm gelaufen 🙁

Unsere Agentur in Beijing reagiert blitzschnell, organisiert einen neuen Fahrer und einen neuen Bus und kurz nach neun Uhr sind wir schon auf dem Weg nach Huanghua, dem Abschnitt der Großen Mauer, den wir auf unseren Touren bevorzugt ansteuern.

Kennen sie das Lied „Stau mal wieder“ von Mike Krüger? Da gibt es die Zeile „Da muss man Samstag fahr’n, wenn alle fahr’n“. Das Lied ist schon uralt, aber brandaktuell für Beijing. Und heute ist Samstag. Also stauen und staunen wir uns so aus der Innenstadt und den Randbezirken heraus. Stop and go ist jedoch nicht so toll, einige überbrücken die Zeit mit einem Nickerchen, andere mit einem flauen Gefühl in der Magengegend.

Aber irgendwann, nach nur drei Stunden und sensationellen 70 Kilometern, sind wir da! An der chinesischen Mauer! Die haben wir dann auch erklommen. Nur für 1 ½ Stunden, denn wir mussten am gleichen Tag zurück nach Beijing, den Nachtzug nach Xi’an nehmen. Den hätten wir beinahe verpasst, aber was da nicht so ganz glatt gelaufen ist schreibe ich hier nicht, das bleibt unser österreichisches Geheimnis.

Jetzt die Nacht: Ab 20 Uhr dann im Zug nach Xi’an. 12 Personen, aufgeteilt auf drei Abteile mit je vier Betten. Lauschig! Trotzdem endete die geplante Pyjamaparty mit Kissenschlacht und lustigen Trinkspielen bereits gegen 22 Uhr. Der Tag im Bus hat ziemlich geschlaucht…

Es wurde darum gebeten (oder wurde es untersagt?) unsere Verpflegung zu dokumentieren. Aber gerne doch!
Frühstück: Im Hotel. Noch ein Toast, noch ein Ei…?
Mittagessen: An der Mauer. Unter anderem gegrillter Fisch und kalt angemachtes Eselfleisch. Schweinelecker!
Abendsuppe: Am Bahnhof eingenommen. Rindfleischnudeln für alle. Pascht scho.


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Kaiserliches China

Die Drei Schluchten des Yangzi, 10.04. bis 05.05.2013

30 Kilometer durch Beijing. Sieben davon mit der U-Bahn, 23 Kilometer zu Fuß. Schön warm und fast blauer Himmel. Ätsch!

Angekommen in Beijing sind wir ja schon gestern. Mit etwas Verspätung, woran für 30 Minuten der Flieger Schuld war und für 1 ½ Stunden das Gepäckstück von Martin, welches sich geweigert hatte in Frankfurt in den Flieger zu steigen und nach dem wir am Flughafen in Beijing für besagte Zeit fahnden mussten. Es blieb auch den Rest des Tages über verschollen. Kam dann aber heute.

Den Rest des gestrigen Tages haben wir einfach verschlendert. Durch die Gassen zum Glocken- und Trommelturm (beide bereits für Besucher geschlossen), weiter um den See, zurück zum Hotel und anschließend erste Begegnung mit der schmackhaften chinesischen Küche. China-Essen, lecker lecker!

Aber das nur am Rande, denn ich will berichten, was wir heute unternommen haben.

Wir, das sind übrigens (in alphabetischer Reihenfolge) Arnold, Brigitte, Franz, Martin, Peter, Renate, Sabine, Silvia, Werner, Wieland, Wolfgang und ich. Also eine stattliche Gruppe von 12 Personen. Wir wollen gemeinsam in den nächsten knapp vier Wochen von Xi’an zum Yangzi radeln, dabei rund 1.100 Kilometer und genau so viele –gefühlte– Höhenmeter zurücklegen.

Auf die Tour freue ich mich schon sehr. Denn ich bin sie bisher noch nie gefahren, habe mir aber von anderen Reiseleitern und auch Teilnehmern sagen lasse, dass sie wunderschön sein soll. Es geht quasi durch das Herz Chinas, viel Kultur (Beijing, Xi’an, Yangzi, Shanghai) und mittendrin viel Natur und unentdeckte Regionen. Das klingt vielversprechend.

Aber auch das nur am Rande, denn ich wollte ja berichten, was wir heute unternommen haben.

Heute stand Standardprogramm auf dem Plan. Ach Quatsch, was schreibe ich denn da? Bei China By Bike gibt es kein Standartprogramm! Wir haben den Himmelstempel, den Platz vor dem Tor des Himmlischen Friedens und den Kohlehügel besichtigt. Dort war ich zwar jeweils schon oft, aber nicht so, wie wir das heute angegangen sind. Wir sind nämlich nur ein wenig gefahren (mit der U-Bahn) und sonst viel gegangen. Ab dem Himmelstempel im Süden dann nur noch zu Fuß. Das hat uns nicht sehr belastet, schließlich ist diese Reise als Aktivtour ausgeschrieben. Nur die Peking-Ente am Abend hätte etwas aktiver und weniger kostspielig sein können. Aber geschmeckt hat sie trotzdem. China-Essen, lecker lecker!


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