Tiger-Sprung-Schlucht

Chinesische Landpartie, 23.03. bis 14.04.2013

18 km Wanderung, Ankunft im Naxi Family Guesthouse gegen 18 Uhr.

Es regnet. Es sieht nach Gewitter aus und wir suchen einen Plan B. Nach dem Frühstück jedoch hört der Regen auf, die Wolken verziehen sich und die Sonne fängt an zu scheinen. Perfektes Timing!

Gegen 9 Uhr starten wir unsere Wanderung. Es geht bergauf, bergab und die Wege sind steinig und schmal. Wir befinden uns nun im Norden der Provinz Yunnan entlang der 15 km langen Schlucht, die nach einer Legende Tiger-Sprung-Schlucht heißt.

Der Legende nach soll ein Tiger die Schlucht an ihrer engsten Stelle über einen Felsen in der Mitte mit zwei Sprüngen überwinden können. Der Höhenunterschied vom tiefsten Punkt zum höchsten beträgt rund 3.900 m und ist somit die tiefste Schlucht der Welt. Im Tal fließt der Yangtze als Gebirgsfluss auf einer Höhe von ca. 1800 m über dem Meeresspiegel. Auf der Ostseite befindet sich der Jadedrachen-Schneeberg (5596 m) und auf der Westseite der Haba Xueshan (5396 m).

Wir wandern erneut bei wundervollem Wetter und legen durch die schweißtreibenden Abschnitte immer wieder kurze Pausen ein. Insgesamt wandern wir etwa 9 Stunden. Das Naxi-Family Guesthouse liegt inmitten der Berge. Wir genießen unser wohlverdientes Abendessen mit einigen Naxi-typischen Speisen und besprechen den Ablauf des nächsten Tages.
[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de/blog/wp-content/uploads/2013/05/2013-04-06_Dong131.gpx“]

Das Beste zum Schluss! (Königsetappe 3)

An den Hängen des Himalaya, 14.03. bis 07.04.2013

87 km von Daman nach Kathmandu. Eine Etappe mit vielen Überraschungen

Am Morgen hatten wir diesen Ausblick auf den Himalaya:
Morgengruss

Der Manaslu grüßte uns besonders:
Manaslu

Ein entspannter Morgen folglich für einen entspannten Tag! Ausrollen war das Stichwort. Tour d`Honeur machte als Motto die Runde. Tendenziell bergab, hatte ich nur gesagt, und aufmerksame Blogleser wissen ja, was damit gemeint ist. Am Ende des Tages sind wir tatsächlich 1.000 Höhemeter mehr bergab als bergauf gefahren. Also 2.500 Meter bergab und 1.500 Meter bergauf. Das sagt eigentlich schon alles.

Die Etappe war die Quintessenz der ganzen Tour. Anspruchsvoll, landschaftlich atemberaubend, voller Überraschungen (eine Drei-Kilometer-Abfahrt auf höchst steiler Geröllstrecke, das beste Mittagessen der Tour, atemberaubende Aufstiege und Aussichten), abwchslungsreich, und eine Spätankunft in Kathmandu. Wobei eine Dämmerungsfahrt durch die Stadt fast angenehmer ist als eine Tagestour.

Um 19:00 Uhr rollen wir geschafft aber glücklich in die Hoteloase ein, köpfen unser letztes Schmutzbier und lassen uns nach einer ausgiebigen Dusche das ausgezeichnete Newari-Essen aus der Hotelküche schmecken.

Schön war es, Spass hat es gemacht und morgen gibt es das finale Fazit zur Tour!


[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de/blog/wp-content/uploads/2013/04/2013-04-05_Nepal131.gpx“]

Wanderung entlang des Yangtze

Chinesische Landpartie, 23.03. bis 14.04.2013

Ca. 16 km Wanderung von Daju zum Guesthouse im Walnut Garden

Wir verlassen Lijiang am frühen Morgen und fahren etwa drei Stunden nach Daju um von dort aus unsere Wanderung zum heutigen Schlafort zu beginnen.

Wir essen Nudelsuppe in einem kleinen Familienrestaurant, welches von endlosen Bergketten umgeben ist. Entlang des Yangtze sehen wir hin und wieder einige Hirten mit ihren Ziegen. Um auf die gerade Strecke zu kommen, die uns entlang des Flusses direkt zu Sean’s Guesthouse führt, müssen wir erst einmal den Yangtze überqueren. Ein Einheimischer des Dorfes bringt uns mit seinem Boot über den Fluss.
Nun wandern wir auf gut asphaltierter Straße, bei praller Sonne und starkem Wind. Wir befinden uns auf ca. 2.000 m Höhe; die Luft ist dünn und trocken.

Bei Sean angekommen, trinken wir unser Schmutzbier und genießen den Blick auf die Berge…

Weitere Fotos von der Tour werden übrigens fast täglich von dem Mitreisenden Ralf Kränzlein hochgeladen und können unter diesem Link angesehen werden.
[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de/blog/wp-content/uploads/2013/05/2013-04-05_Dong131.gpx“]

…und der Tourmalet ein seichter Furz im Abendwind! (Königsetappe 2)

An den Hängen des Himalaya, 14.03. bis 07.04.2013

53 km von Hetauda nach Daman. Eine Traumetappe auf einem der legendären Pässe des Himalayas

Bei so einer Traumetappe darf man schon einmal übermütig werden! Am Morgen steht uns der Respekt vor dem Tribuvan Highway noch ins Gesicht geschrieben. Gegen 16:00 Uhr sitzen wir beim vorgezogenen Schmutzbier auf der Passhöhe und blicken glücklich auf die unzähligen Serpentinen hinunter (das Zählen der Kehren haben wir im Fahrtrausch aufgegeben!). Was für ein Pass, von Indien in den 1950er Jahren gebaut. Die erste befestigte Verbindung vom Kathmandu-Tal nach Indien. Aus Angst vor einem chinesischen Angriff (damals waren sich die Nachbarn China und Indien nach einigen Grenzschamützeln nicht besonders grün) möglichst unwegsam gebaut. Chinesische Panzer sind auf diesem Weg nie gerollt und auch Jahrzehnte und einige Aussöhnungen später tun sich Laster weiterhin schwer mit der Strecke und fahren lieber den Umweg über Mugling. Lieber 200 Kilometer mehr als in Haarnadelkurven das nepalesische Zentralgebirge hinaufschnaufen.

Folglich haben wir die leidlich geteerte Passstraße so gut wie für uns alleine und zelebrieren den Tag. Jede Serpentinenstrecke wird ausgiebig fotografiert und gefilmt. Jede Kurve bietet ein neues Motiv. Und auch der Wind ist uns gnädig und schiebt zuweilen an den steilen Stücken ein wenig an.

Bei der Mittagspause haben wir zwei Drittel der Strecke hinter uns und um halb fünf können wir die Beine auf 2.400 Metern Höhe mit Blick ins Tal langstrecken. Am Abend wird es dann zum ersten Mal seit einer Woche wieder etwas frisch. Schließlich müssen wir uns an den verlängerten Winter in Deutschland gewöhnen!


[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de/blog/wp-content/uploads/2013/04/2013-04-04_Nepal131.gpx“]

Tröötdüddeltrööttüüüüüt!

An den Hängen des Himalaya, 14.03. bis 07.04.2013

68 km von Sauraha nach Hetauda. Es rollt!

Kontraste! Aufmerksame Blogleser werden gemerkt haben, dass Langeweile definitiv nicht unser Problem ist auf unser Tour de Nepal. Heute morgen weckt uns das Morgengähnen undefinierter Tiere, zwei Stunden später sitzen wir auf den Rädern und machen eine kleine nepalesische Landpartie durch Dörfer und Reisfelder. Knapp 20 km währt die ländliche Idylle, dann finden wir uns auf dem Highway von vorgestern wieder. Der eine oder andere Tata-Greis kommt uns bekannt vor, manche Grafiti auf den Trucks sind dann aber auch neu: No time for love! Oder: Gloomy Sunday – Punk is not dead!

Tröötdüddeltrööttüüüüüt klingt noch in unseren Ohren, als wir unverhofft für in Hetauda ankommen und statt einem hässlichen Moloch eine charmante, wenn auch etwas staubige Kleinstadt vorfinden, die wir dann individuell am späten Nachmittag erkunden.

Beim Abendessen sind wir in Gedanken schon bei der morgigen Königsetappe. 2.000 Höhenmeter auf 53 km stehen auf dem Programm. Wir freuen uns darauf!


[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de/blog/wp-content/uploads/2013/04/2013-04-03_Nepal131.gpx“]

Abschiedstränen in Yangshuo

Chinesische Landpartie, 23.03. bis 14.04.2013

Ausflug zum Mondberg, Stadtbesichtigung, Kochkurs, Abschiedsabend

Heute ist unser letzter gemeinsamer Tag. Morgen trennen sich die Gruppen der kurzen und der langen Tour.

Nach einem heute mal westlichen Frühstück in einem Café neben dem Hotel, radeln wir zum Mondberg. Nach einigen Fotosessions mit unseren Fahrrädern besteigen wir die Klippe, die für ihr kreisförmiges Loch bekannt ist und inmitten der schönen, doch monotonen Karstlandschaft Yangshuos eine Besonderheit ist.

Ein Teil der Gruppe nimmt heute an einem Kochkurs teil. Anfangs geht man gemeinsam mit dem Lehrer auf den Markt, kauft die frischen Zutaten und kocht anschließend nach Anweisung ein chinesisches 4-Gänge-Menü.

Die Anderen verbringen den Nachmittag in der Altstadt Yangshuos.
Yangshuo ist ein Kreis der Stadt Guilin, die sich im autonomen Gebiet Guangxi der Zhuang-Minderheit befindet. Überall kann man traditionelle Trachten kaufen oder kulinarische Spezilitäten kosten.

Am Abend treffen wir uns zum gemeinsamen Abschiedsabend, den wir in einer Bar verbringen. Traditionell trinken wir Baijiu, rekapitulieren die vergangene Tour und lassen den Abend feucht-fröhlich ausklingen.
[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de/blog/wp-content/uploads/2013/05/2013-04-02_Dong131.gpx“]

Wie hält die Frisur?

An den Hängen des Himalaya, 14.03. bis 07.04.2013

Unser persönliches Dschungelbuch

Hollywood betrügt uns! Von Ava Gardner bis Glen Close, von Gregory Peck bis Robert Redford: Gut frisierte Menschen laufen durch Savanne und Dschungel, in fleckenloser weißer Kleidung. Ein Ding der Unmöglichkeit! Vier Stunden waren wir im Chitwan-Nationalpark mit Pickup, Kanu und per Pedes unterwegs und sehen danach aus wie ein staubiger Pudel. Dabei war es erst 11 Uhr und die Mittagshitze wartete unerbittlich!

Die Sonne haben wir nach dem Mittagessen hinter Vorhängen verbannt und von den Elefanten, Krokodilen (mit Spitzmaul und ohne), Eisvogeln, Störchen und Antilopen geträumt, die wir auf unser kleinen Safari gesehen haben. Eine kleine Delegation sucht augenblicklich noch das Glück der Erde auf dem Rücken der – Elefanten. Mal sehen, was sie berichten, wenn wir uns zu einem Sonnenuntergangs- Getränk am Fluss treffen.

Wir haben ein Farm in Nepal – jedenfalls bis morgen früh!

P.S. In diesem Blog wurden zwei Hollywoodfilme und ein diesbezüglicher sachlicher Fehler versteckt! Wer beide findet, bekommt ein schickes China-By-Bike-Funktionsshirt zugeschickt.

Tata-Greise

An den Hängen des Himalaya, 14.03. bis 07.04.2013

141 km Rückenwind bei entgegenkommenden Tata-Greisen

Auf 141 Kilometern Strecke kann einem so einiges entgegenkommen. Fliegen, die in Nepal genauso schlecht schmecken wie in Deutschland, wohl aber zur unfreiwilligen Diät von Radfahren weltweit gehören. Wind – meist als Gegenwind der Feind des Radfahrers, heute aber tatsächlich unser Freund in der Reinkarnation Vishnus als Rückenwind. Und, eine Spezialität Nepals und Indiens: Die Tata-Greise, jene derelikten Busse und Lastwagen mit der bunten Bemalung (Follow me if you can! war ein beliebter Spruch auf der Rückwand von Lastwagen auf unser bisherigen Tour). Erst kommt das Schiffshorn, dann der optische Eindruck der Titanic, die da auf einen zubraust.

Da sich keiner von uns für einen Eisberg hält, heisst es dann runter vom Asphalt und auf den (glücklicherweise gut zu befahrenen) Seitenstreifen. Passiert nicht oft, aber doch oft genug am heutigen Tag, als das es kein Gesprächsthema wäre. Meist hatten wir auf unserer Tour durch Nepal keinen bis kaum Verkehr, heute lernen wir das andere Extrem kennen. 30 Kilometer Lektion in nepalesischem Verkehrverhalten – dann waren wir glücklicherweise wieder auf einer wunderbaren Nebenstraße und radelten bei untergehender Sonne durch glitzernde Reisfelder. Am Ende stehen 141 Kilometer auf dem Tacho. Die heutige Bildergalerie ist den Tata-Greisen gewidmet!


[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de/blog/wp-content/uploads/2013/04/2013-04-01_Nepal131.gpx“]

Durch Schlamm und Regen nach Yangshuo

Chinesische Landpartie, 23.03. bis 14.04.2013

Ca. 40 km, langsames Tempo wegen Unwetter, Bootsfahrt von Xingping nach Yangshuo

Der erste Regen wird erwartet. Also starten wir in voller Regenmontur und machen uns auf nach Xingping, um von dort aus ein Boot nach Yangshuo zu nehmen. Die Strecke von Gudong nach Xingping ist ein Kampf. Zwar führen die Wege durch wundervolle Landschaften; an Reisfeldern, Orangenplantagen und Bambuswäldern vorbei, doch die Kieselwege überschwemmt vom tropischen Regen, sind durch die Mengen an Matsch und Schlamm eine echte Herausforderung. So werden aus 2 Stunden geplanter Fahrzeit, ganze 4,5. Der Weg ist hügelig, steinig und rutschig. Wir sind von oben bis unten nass, erfreuen uns nach jedem Anstieg aber an der wundervollen Aussicht. Die Karstlandschaft der Region ist bekannt für seine überwältigende Aura. Zwischendurch halten wir immer wieder, um eine Pause zu machen und essen frisch gepflückte Orangen.

In Xingping angekommen, setzen wir uns in ein Restaurant um Mittag zu essen. Die kleinen Toiletten nutzen wir, um die nasse Kleidung zu wechseln. Nach dem Essen radeln wir noch ein kleines Stück zum Fluss. Dort laden wir die Fahrräder auf das Boot und fahren nach Yangshuo. Yangshuo erinnert ein bisschen an Mallorca. Verwöhnt durch die vom Tourismus unbefleckten Orte der Vortage, kommt uns die auf Tourismus ausgelegte Stadt etwas komisch vor. Nichtsdestotrotz sind wir stolz auf die gemeisterte Etappe, genießen erstmal ein Schmutzbier und verschwinden dann in die Badezimmer, um zu duschen, -um laaaaaange zu duschen.


[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de/blog/wp-content/uploads/2013/05/2013-04-01_Dong131.gpx“]