Von klaren Bergseen und schneebedeckten Wipfeln

Auf dem Dach der Welt, vom 17.09. bis 10.10.2019
104 km nach Gyantse und mit dem Wetter hatten wir auch Glück

Es ist kalt heute morgen, gerade mal 0°C. Unter strahlend blauem Himmel fahren wir den schneebedeckten Gipfeln entgegen. Die Beine sind noch schwer von der gestrigen Etappe. 23 km fahren wir stetig bergauf, dann haben wir den Karo La Gletscher erreicht. Außer uns verkrümeln sich in der Weite der Landschaft noch ein Paar andere Touristen und eine Schafherde samt Schäfer. Wir stiefeln in Richtung Gletscher los. Nur Uli und Sven schwingen sich motiviert aufs Rad. Sven hält allerdings bei einem großen Stein und läßt sich da gemütlich in der Sonne nieder. Uli bleibt vor der Geröllhalde stehen und Susann sucht nach Amethysten und findet einen schönen Quarz. René und ich steigen die Halde hinauf. Auch hier finden sich überall gestapelte Steintürmchen. Oben angekommen, wissen wir, daß sich die Mühe gelohnt hat. Vor uns breitet sich ein klarer See aus, am gegenüberliegenden Ufer ist uns der Gletscher so nah wie nie. Wir fragen uns allerdings was die beiden Bojen im See zu bedeuten haben. Geht man hier etwa in eiskaltem Wasser auf fast 5000 m Höhe baden? Freiwillig? Das ist ein Rätsel und wird es auch bleiben.

Beine vertreten ist gut, doch es liegen noch 80 km Radetappe vor uns und etwa 5 km fehlen uns noch zum Pass, der heute erstmalig knapp über 5000 m liegt. Nachdem wir das geschafft haben, haben wir uns wirklich eine leckere Instant-Nudelsuppe verdient. Aber zu viel Zeit können wir nicht vertrödeln, denn auch den Pass geht es zwar erstmal steil bergab, aber dennoch liegen noch etwa 75 km Strecke vor uns mit einigen giftigen Gegenanstiegen. Dennoch kann man die wunderbare Landschaft nur genießen: sanfte Berge, schneebedeckte Gipfel, saftige, grüne Weiden und türkis-blaue Bergseen. Klingt kitschig, oder? Kaum zu glauben? Kommt doch und schaut selbst!

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