Ausspannen mit Aussicht

Die Oberen Schluchten des Mekong, vom 12.09. bis 03.10.2019

Halbtagesausflug zum Feilai Tempel und Ausspannen mit Aussicht

Bilderbuchwetter am Meili Snow Mountain. Deswegen sollen heute auch hauptsächlich die Bilder sprechen. Nur so viel: wir hatten wirklich Glück, die Sonne scheint, es ist warm, und wir haben den Feilai Tempel und die große Aussichtsplattform mit den Stupas wieder einmal fast für uns allein. Bis auf eine Gruppe, die ein Video für den nächsten Vermarktungsfilm dreht. 

„40 Yuan Eintritt zur Plattform? Was gibt es denn da alles zu machen?“ frage ich mal, obwohl der Blick auf die gegenüberliegende Kette der Meili Schneeberge schon umwerfend ist. „Ihr könnt noch 8 Kilometer um den kleinen Hügel fahren, fast flach, mit den Fahrrädern wohl kein Problem“, war die Antwort der Ticketverkäuferin. Das war der Tipp des Tages. Denn die Rundfahrt auf der kleinen Straße gibt nach und nach den Blick in jede Richtung frei. Völlig ohne Verkehr und einfach zum Genießen. Den Rest des Ausflugs verbringen wir damit, auf die Berge zu schauen und abzuschalten. Es war toll, obwohl sich die Spitze des höchsten Gipfels nicht ganz gezeigt hat. 

PS: Der höchste Gipfel der Meili Snow Mountains ist der 6.740 m hohe Karwa Karpo, der noch nie bestiegen wurde. Nachdem eine 17-köpfige Expedition Anfang 1991 an diesem Berg verunglückt ist, wurden weitere Versuche verboten. Wir haben zwar nicht den Karwa Karpo, aber dafür die Spitze des 6.379 m hohen Nairi Dingka Gipfels gesehen.

PPS: Später gab es noch Massage für alle und eines der besten Essen auf dieser Tour.


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Willkommen im Schneeland

Auf dem Dach der Welt, vom 17.09. bis 10.10.2019

Zugfahrt und Ankunft in Lhasa

Es ist 7 Uhr, gefühlt schlafe ich seit etwa 30 Minuten und träume nur Schwachsinn, als mich lautes Gedudel aus dem Lautsprecher weckt. Gerade will ich den verrutschten Ohrstöpsel zurück ins rechte Ohr schieben, da höre ich Svens Stimme: Katharina, der Winter ist da! Ich schaue ungläubig durchs Fenster, glaube ich träume noch. Draußen unendliche weiße Weite über die gerade die Sonne aufgeht. Ich denke nur: Oh je! Kalt!

Wir gehen ins Abteil zu den Anderen. Erstmal Frühstücken. Kaffee, Joghurt, Obst, Kekse. Vor dem Zugfenster ziehen Yakherden vorbei. Der Schnee ist mittlerweile verschwunden und vor unseren Augen breitet sich eine steppenartige, weite Graslandschaft aus, eingerahmt von (scheinbar) flachwelligen Hügeln. Am nahen Himmel strahlt eine Sonne, die das Abteil noch zusätzlich aufheizt.

Wir stellen Berechnungen an, wann wir den Kilometerangaben zu folge die höchste Stelle, den Tanggula-Pass, von 5072 m passieren. Gegen 14 Uhr müsste es so weit sein. Erschöpft vom Müssiggang ziehen wir uns jeder auf seine Liege zurück, verbringen die Zeit bis zum Mittagessen lesend und dösend.
Im Speisewagen warten wir dann auf den Höhepunkt im wahrsten Sinne des Wortes. Die Zeit verstreicht. Gegen 14:30 Uhr wundern wir uns, daß wir immer noch so ziemlich gleichmäßig auf ebenem Gelände auf etwa 4700 m herum fahren. Erfahren dann, dass wir den Pass schon längst passiert haben, gegen 12:30 Uhr! Da haben wir dann wohl geschlafen. Sven und ich erinnern uns, dass etwa um diese Zeit unsere Abteilgenossen sich die Sauerstoffschläuche in die Nase gesteckt haben. Das hätte uns doch ein Zeichen sein können! Mist! Warum haben wir da nicht mal aus dem Fenster geschaut!

Die Einreise in Tibet ist dann zwar chaotisch, aber wider Erwarten ziemlich entspannt. Es ist schon nach acht als wir im Hotel ankommen, deswegen werfen wir nur alles schnell ab um uns ein Restaurant für das Abendessen zu suchen.