Wie die Tauben auf dem Dach

Auf dem Dach der Welt, vom 17.09. bis 10.10.2019

Gammeltag in Gyantse

Von unserem Höhenflug in Höhen von über 5000m sind wir zurück und sanft auf knapp 4000m gelandet. Nach den Anstrengungen der letzten beiden Etappen steht nun ein Ruhetag an. Bestes Wetter, alles blüht, alles ist entspannt. Hier in Gyantse ist nichts zu spüren von dem kurz bevor stehenden 70. Geburtstag der Volksrepublik. Naja Fahnen und Banner wie überall. Aber keine Touristenmassen, weder ausländische noch chinesische, die sich durch die Sehenswürdigkeiten wälzen.

Wir entschließen uns die Fahrräder stehen zulassen und den Ort zu Fuß zu erkunden. Auf der Einfahrt haben wir schon das majestätisch über der Stadt thronende alte Fort erblickt und das haben wir uns als Ziel auserkoren. Immerhin ist es die einzige noch erhaltene Befestigungsanlage Tibets. Durch einen kleinen Park gelangen wir quasi hintenrum zum Tickethäuschen, wo die schläfrige Dame wohl den Umsatz des Tages mit uns macht, denn wir sind und bleiben in den folgenden 2 Stunden die einzigen Gäste der Anlage. So erklimmen wir die steilen Türme aus dem 13 Jahrhundert völlig ungestört. Einst wachte die Festung über die Handelsroute von Nepal, Sikkim und Bhutan nach Lhasa, heute scheint sie im Dornröschenschlaf zu liegen.

Von der höchsten Turmspitze haben wir einen phantastischen Rundumblick über die ganze Ebene und die imposante Klosterstadt Pälkhor Chöde. Dann steigen wir von den hohen Zinnen, spazieren durch die Altstadt mit ihren weißgetünchten Häusern bis zu den Toren des Klosters. Überall lehnen Hafergarben zum trocknen an den Häusern. Hie und da ein Kälbchen oder ein Lamm dösend in der Sonne. Wir dösen auch, aber mit leckerem Eis, dann trennen wir uns: Andrea und Ulrich erkunden auf eigenen Faust die Stadt, Sven, Susann, René und ich betreten Pälkhor Chöde.

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