Entlang der Teestraße, vom 25.09. bis 17.10.2016
71 km auf und ab nach Zhenyuan
Läppische 71 km, keine erwähnenswerten Anstiege – das bewältigen wir, schnellste Gruppe aller Zeiten, doch mit links. Gestern haben wir noch feuchtfröhlich mit Xiao Ding und Xiao Luo und ihrem leckeren Selbstgebrannten gefeiert, heute sitzen wir wieder auf den Rädern und strampeln gegen den Nieselregen an, der Sonne entgegen. Die ersten Kilometerchen quälen wir uns durch den vormittägliche Stau. Schrauben uns die grünen Hügel hinauf, kommen dennoch gut voran. Der erste Stopp etwa 20 Kilometer hinter Jingdong, an einer alten stillgelegten Fabrik. Acht Langnasen, acht Räder und ein paar staunende Chinesen, die unbedingt Fotos mit uns schießen wollen und gar nicht glauben wollen, dass wir hier zu Rad unterwegs sind.
Xiao Luo versorgt uns mit Gebäck, Obst und frischen Walnüssen. So gestärkt ist es kein Wunder, dass es so flott vorangeht.
Es ist gerade Erntezeit und neben Mais, der überall zum Trocknen ausgebreitet aus liegt und den allgegenwärtigen Reisstrohpuppen, werden an kleinen Ständen am Wegesrand frische Mangos, Birnen und Drachenfrüchte angeboten. Die Zuckerrohrfelder stehen gut im Saft und überall wuseln Bauern auf ihren kleinen Parzellen geschäftig herum.
Unser Mittagessen fällt gegen 13 Uhr etwas spät aus. Heute gibt es mal Nudelsuppe. Ganz was Neues und dazu süße und herzhafte Teigfladen. Aus Kürbis, Reis- und Maismehl und verschiedenen Füllungen. Ein Singvogel, der im Bauer gesperrt am Baum vor unserem Restaurant baumelt, pfeift uns eins. Auch hier erregen wir das Interesse der Anwohner. Ältere Damen, die zu einem Plausch auf dem Gehweg hocken, zücken die Smartphones und versuchen uns auffällig unauffällig zu filmen.
Die letzten fünf Kilometer werden nochmal schmutzig und sehr holperig. Kurz vor Ortseinfahrt lassen wir daher unsere Drahtesel mit dem „Hochdruckschlauch“ reinigen. Eine Dusche könnten wir alle auch gebrauchen. Aber erst mal setzten wir uns in die mondänen Sessel der Hotel-Lobby, genießen unser Schmutzbier, während Uli versucht, mich ob meiner Körpergröße zu ärgern. Na dann, Prost!
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