Who let the dog out?

Entlang der Teestraße, vom 25.09. bis 17.10..2016

Sich Treiben lassen in Jinghong

12 Uhr mittags. Ich sitze an der geöffneten Balkontür und beobachte den Wind, wie er durch die Palmwedel streicht. Langsam lasse ich die Reise in Gedanken austrudeln. Heute morgen, kurz nach zehn ist die neu vereinte Gruppe mit Thomas aufgebrochen und hat mich hier alleine zurück gelassen.

Davor war es nochmal kurz turbulent: Die Verabschiedung von Uli, der kurzerhand von Xiao Luo und ihrem Cousin in den Wagen gesetzt und zum Flughafen gebracht wurde. Die Aufregung vor dem Aufbruch. Dann doch noch ein Kettenwechsel an Joachims Rad. Danach ging es aber wirklich los. Xiao Luo trippelt winkend auf ihren hohen Keilabsätzen zum Auto. Die anderen satteln auf und fahren ab. Dann wird es plötzlich still. Es ist kurz nach zehn.

Ich lasse den gestrigen Tag Revue passieren. Es war ein fauler Tag, den wir uns verdient haben. Und ein Gewöhnen an die tropische Hitze und die drückende Luftfeuchtigkeit. Axel und Tobi haben wir nach dem Frühstück verabschiedet. Die „Neuankömmlinge“ erprobten ihre Räder auf einer kleinen Probetour. Kaspar, Joachim, Martina und Wolfgang konnten’s nicht lassen und schwangen sich ebenfalls auf die Räder, Uli erkundete die Stadt zu Fuss und ich genoss einen Spaziergang die schattige Uferpromenade entlang.

Am nachmittag trafen wir uns alle mehr oder weniger zufällig im Café wieder. Entspannten bei starkem Yunnan-Kaffee, Mohito und ich zusätzlich bei einem Stück Käsekuchen. Letztere enthielt allerdings Durian (Diese Vokabel hätte ich mir wirklich mal merken sollen!) und mir wurde schon beim ersten Bissen schlagartig klar, wieso der Kellner mich so vehement davon abhalte wollte, diesen Kuchen zu bestellen. Zu spät. Tapfer kämpfte ich mich durch zwei Drittel des „edlen“ Desserts, dann ging nichts mehr.

Der Abend klang dann wie üblich bei Bier und Wein aus. Der Hund des Herbergsbesitzers lag gelangweilt am Baum angeleint neben unseren Rädern, wie jeden Tag. Bis Martina eine Angestellten bat, ihn doch abzuleinen. Nach ein paar Streicheleinheiten nutze das Tier die neu gewonnene Freiheit um auszubüchsen. Nach einer gefühlten Ewigkeit wurde der Hund aber wieder hergeholt und trollte sich sichtlich zufrieden zu seinem angestammten Platz.

Das wars nun also. Die Cha 163 ist zu Ende und auch ich bereite mich auf meinen Rückflug vor. Es war eine schöne Fahrt durch schöne Landschaften bei gutem Essen und netten Gesprächen. Mach’s gut, China!


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