China ist bei Regen am Schönsten…

Kaiser, Kanäle, Konfuzius, vom 12.10. bis 03.11.2016

…hat Che Qingman, unser chinesischer Reiseleiter einmal postuliert.

Dementsprechend erleben wir heute China von seiner besten Seite!

Aber Regen ist ja immer das, was man daraus macht.

Bereits auf dem Weg nach Yaowan hatten wir dem Wetter getrotzt, ein Mut, der belohnt wurde. Gänzlich trocken kamen wir in Yaowan an und wurden dann gleich mit einem üppigen Mittagessen belohnt. Und da in der Gruppe die Flusskrebse nicht wirklich gut ankamen, hatte ich diese fast ganz für mich allein. Hoffentlich ist Petrus kein Flusskrebs!

Ist er anscheinend schon, da es die ganze Nacht durchregnet und auch der Morgen noch reichlich nass ist. Wir schwingen uns trotzdem nach einem äußerst leckeren, wenn auch relativ zugigen Frühstück auf die Räder und werden belohnt! Gegen mittag setzt der Regen kurz aus und wir radeln meditativ den Luoma-See entlang, Wasser bis zum Horizont, Fischteiche und Komorane. Schön, auch wenn der der Regen gegen Ende der Etappe wieder einsetzt.

Zur äußeren Nässe gesellt sich dann auch noch eine innere. Zum Abendessen gelangen wir in die Fänge einer feierwütigen chinesischen Delegation.

Prost – 干杯 – Prost – 干杯 – Prost – 干杯 – Prost – 干杯 – Prost – 干杯 – Prost – 干杯 – Prost – 干杯 – Prost – 干杯 – Prost – 干杯!

Jörg hielt für uns alle die Leber hin und hat auch für den heutigen Blog wieder zwei Bilder beigetragen.

Fliegende Berge und lachende Mönche

Das Blaue China, 16.10. bis 07.11.2016

Erst Transfer nach Hangzhou, dann Fahrt zum Lingyin Tempel, 10 km bei trockenem Wetter.

Auch heute blieb es trocken. Vormittags fuhren wir mit einem Bus, der gerade groß genug war für uns Fünf, unser Gepäck und unsere Räder nach Hangzhou. Vielmehr hätten wir nicht dabei haben dürfen. Aber so wie es war hat es gerade gepasst.

Nachmittags ging es dann mit den Rädern zum Feilai Shan, einem Felsen mit buddhistischen Grotten und dem gegenüber liegenden Lingyin Tempel. Der Mönch, der das Kloster gründete, war der Ansicht, dass dieser Felsen aus seiner Heimat herüber geflogen sei, um ihm ein Zeichen zu setzen. Also gründete er hier 328 n Chr. das Kloster an dieser Stelle. Ab dem 10. Jahrhundert wurden in den Felsen buddhistische Grotten gemeißelt. Die berühmteste Grotte beherbergt den dicken lachenden Buddha. Die Grotten sind glücklicherweise erhalten geblieben und haben Dank Zhou Enlai auch die Kulturrevolution unbeschadet überstanden, im Gegensatz zum Tempel, der mehrmals zerstört, aber immer wieder aufgebaut wurde.

Der Tempel ist recht prächtig ausgestattet. Man merkt, dass er in einer reichen Provinz steht. Zhejiang ist die reichste Provinz Chinas und Hangzhou ist die Provinzhauptstadt. Da kommen eine Menge Spenden für den Tempel zusammen. Die Touristen, die der Tempel anzieht, tragen auch nicht unwesentlich zum Erhalt und Ausbau des Tempels bei. Die Halle der 500 Archats war zum Beispiel zu meiner Studienzeit in den 90er Jahren noch nicht existent.

Das Lingyin Kloster ist ein lebendiges Kloster mit Mönchen, die hier leben und studieren. Daher konnten wir noch am späten Nachmittag einer Gebetszeremonie der Mönche beiwohnen. Leider durften wir das nicht fotografieren. Dafür erhaschten wir noch ein Gruppenfoto mit einer Gruppe chinesischer Damen, die fast mönchsgleich alle in Orange angezogen waren und lila Taschen trugen. Ein wahrer Augenschmaus.


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