Entlang der Teestraße, vom 25.09. bis 17.10..2016
103 km bis nach Pu’er
Es hat mal wieder geregnet heute Nacht. Die Straße ist nass, und als wir gegen acht loskommen verdunsten die letzten Reste des Regens im Tal. Fünf Anstiege stehen uns heute bevor. Die ersten beiden nehmen wir noch in der morgendlichen Frische. Beim Mittagessen regnet es wie gewohnt. Ein sommerlicher Platzregen, den wir über unsere Reisschüssel argwöhnisch beäugen. Pünktlich mit dem Aufbruch kommt die Sonne raus und leckt die Straßen wieder trocken.
Die zweite Hälfte der Strecke ist nicht minder anstrengend und die bewältigen wir unter einer brüllenden Sonne, die unbarmherzig auf uns nieder brennt. Am Straßenrand kaum ein Baum, der uns Schatten spenden könnte. Schmetterlinge tanzen nimmer müde in der flirrenden Luft.
Kurz vor Einfahrt nach Pu’er ist die Straße plötzlich verschwunden. In der Ferne sehen wir schon die ersten Ausläufer der Stadt, dazwischen – ein klaffendes Loch. Ein chinesischer Radfahrer, den wir unterwegs getroffen haben, leitet uns auf Schleichwegen zu einer Hauptstraße, die uns direkt ins Zentrum führt. Und endlich haben wir’s geschafft. Erschöpft lümmeln wir in den großen Sofas der Lobby und lechzen nach kalten Getränken.
Das Abendessen nehmen wir in einem luftigen Innenhof bei lauer Abendluft zu uns. Es gibt unter anderem Aal und schwarzes Hühnchen dazu genießen wir den selbstgekelterten Wein des Hauses, der in großen Porzellankrügen gelagert wird.
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