Gegen den Wind …

Tag 56, 167 km, Tschistopol nach Jelabuga, starker Gegenwind und viel Verkehr. Von Oliver Schmidt.

Starker Gegenwind, gelegentlich feiner Nieselregen, dichter Verkehr durch ausgedehnte Industriegebiete und Erdölraffinerien, aggressive Autofahrer und eingestellte Fährverbindungen forderten heute alles von den Radreisenden ab.  Den morgigen Ruhetag im malerisch verträumten Jelabuga haben sich alle, mehr als redlich, verdient. Weiter lesen!

Essen und Bauen

Durch das wilde Osttibet, 12.05. bis 03.06.2018

Ruhe- und Besichtigungstag in Xining

Ich zitiere immer wieder gern einen Bekannten, der sagt, Essen und Bauen seien gerade die wichtigsten Dinge in China. Dem Essen haben wir unseren Tag in Xining gewidmet. 

Mit dem Bus geht es zur Großen Moschee von Xining, in der wir den Innenhof und eine kleine Ausstellung ansehen und einen Blick in die Gebetshalle werfen dürfen. Im angrenzenden Viertel ist der Einfuss der muslimischen Hui Volksgruppe unverkennbar. Die Männer tragen weiße Kappen und lange Bärte, die Frauen Kopftücher. Nach der Besichtung ist es auch schon Zeit für eine kleine Stärkung, diesmal sollten es handgemachte Jiaozi sein. Im Restaurant staunen wir über den riesigen Topf Hähnchenschenkel, gut, dass wir schon satt sind.

Auf den vier Kilometern Fußweg zurück gibt es noch in Bananenblätter eingewickelten süßen Klebereis, Fladenbrote aus der Feuertonne, Puffreis, Gebäck mit roten Bohnen, Waffelröllchen und Süßkartoffelchips als Nachspeise. Die Dichte der Bäcker, Fleischer und jeglicher Art Snackverkäufer auf dem Weg von der Großen Moschee über den Shuijing Markt zurück zum Hotel ist einfach unglaublich. Außerdem werden Hochlandprodukte angeboten wie beispielsweise Joghurt aus Yakmilch, Rosenwurz gegen die Höhenkrankheit, Tee aus Bergblumen und Raupenpilze, die hier bei guter Qualität stolze 428 Yuan pro Gramm kosten.

Unser Abendessen nehmen wir in einem „A-Restaurant“ mit fünf chinesischen Sternen ein. Gesalzenes Lammfleisch und Rinderrippchen sind nur einige der Xining-Spezialitäten, Innereien wollte heute niemand mehr probieren. Gut, dass wir morgen aufs Rad steigen, ein Tag mehr in dieser Stadt und ich platze.


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Kujbischesk Stausee

Tag 55, 86 km von Laischewo nach Tschistopol, entlang des Kujbischesk Stausee. Von Oliver Schmidt.

Laischewo liegt an einem künstlichen Binnenmeer, dem Kujbischesk Stausee, dessen Uferlinie heute unsere Reiseroute vorgab.  Gespeist von Wolga, Kama, Svijaga, Kasanka, Cheremshan und Usa ist hier zwischen den Jahren 1955 bis 1957 der größte Stausee in Eurasien entstanden. Sechstausendvierhundertfünfzig Quadratkilometer. Über 2600 Kilometer Küstenlinie, von denen wir heute auf dem Weg nach Tschistopol einige wenige in Augenschein nehmen konnten.

Die ökologischen Folgen des Stauseeprojektes sind in ihrer Gesamtheit nicht abzuschätzen. Doch die enorme Verdunstung führte in den letzten Jahrzehnten zu massiven klimatischen Veränderungen, berichten die Einheimischen.

Mussten noch vor wenigen Jahren lange Fährüberfahrten oder weite Umwege in Kauf genommen werden, beschleunigt die neue, fast vier Kilometer lange Brücke über den Stausee bei Alekseevkoe die heutige Etappe. Schon am frühen Nachmittag erreichen wir unser Tagesziel, die ansehnliche Kleinstadt Tschistopol, die während des zweiten Weltkriegs für zahlreiche Schriftsteller, wie z.B. Boris Pasternak,  zum Zufluchtsort wurde und uns heute zu einem kurzen literarischen Streifzug durch die jüngste russische Geschichte einlädt.

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Ramadan

Durch das Land der Yi, 10.05. – 02.06.2018

90 km von Hongtudi bis Xundian, viel Wind, meist von vorne, Sonne satt und viele Höhenmeter

Nach der gestrigen kurzen, aber recht heftigen Etappe nun heute eine weitere Bergetappe, nicht ganz so viele Höhenmeter am Stück, dafür aber knapp 90 Kilometer bis zu unserem Ziel, Xundian. Nie gehört? Wir auch nicht, ist aber die Kreisstadt eines autonomen muslimischen Bezirkes in Yunnan. Das wird später noch eine Rolle spielen…

Zuerst geht es aber stramm bergab, so stramm, dass Werner gleich ein wenig zu viel Schwung nimmt, die Abzweigung verpasst und über die nächste Kuppe saußt. Glücklicherweise hat Xiao Luo, unsere Begleiterin im Bus, mitgedacht, und fährt mit dem Begleitauto ein Stück hinterher, nachdem die Einheimischen ihr erzählt hatten, dass da ein weißbärtiger Ausländer an ihnen vorbei gesaußt sei.

Hildegard und ich lassen derweil die Fotoapperate glühen und verbringen die Abfahrt mit Stopp-and-Go. Oder besser Stop-Klick-and-Go. War die Landschaft gestern schon phantastisch, ist sie heute einfach nur atemberaubend. Rote Terrassenfelder bis zu den Berghöhen, unterbrochen durch ein sattes Grün in allen Nuancen, dort, wo etwas wächst. Selten sind wir so langsam eine Abfahrt hinuntergekrochen!

Gleich im Tal geht es dann wieder bergauf, immer den Hang entlang, gute 700 Höhenmeter. Langsam schrauben wir uns den Berg hinauf, und können die spektakuläre Terrassenlandschaft so umso länger genießen.

Zur Belohnung gibt es eine lange Abfahrt bis fast zum Hotel. Die Restaurantsuche für das Abendessen gestaltet sich heute schwierig. Es ist Ramadan, und die Sonne geht erst so gegen 21:00 Uhr vollständig unter. Und da sich der Fastenmonat inzwischen auch in Chinas muslimischen Gegenden durchgesetzt hat, bleibt dementsprechend alles geschlossen, vor allem die Restaurants. Religionsfreiheit am falschen Ende, wie wir meinen.

Schließlich finden wir dann doch noch ein offenes Restaurant, dass zwar erst den Charme einer Bahnhofshalle hat, dann aber doch höchst leckeres Essen auf den Tisch zaubert.

Inzwischen war die Sonne dann auch untergegangen, so dass unser üppiges Abendmahl – Inschallah – durchaus als Fastenbrechen gelten kann.

Tagesablauf einer Langstreckenradtour

Kasan nach Laischewo 68 km, Wetter: am Vormittag sonnig, Nachmittag bedeckt, wenige Tropfen von oben. Von Gerhard Leiser.

Der Radweg heute war kurz, die Ausfahrt aus Kasan – einer durchaus liebenswerten Stadt – zog sich wie immer in Russland über mehr als 10 km hin, aber bald ging die Schnellstraße in eine gemütliche Landstraße ohne viel LKW-Verkehr über.

So erreichten wir schon vor 13 Uhr unser Tagesziel Laischewo, ein (noch) ruhiger Ort am Zusammenfluß von Kama und Wolga. Beide sind hier aufgestaut und bilden einen riesengroßen Stausee ohne Nahmen, man wähnt sich an einem Binnenmeer. Nur mit Mühe ist das gegenüberliegende Ufer zu erkennen. Der Stausee hat dem Ort einen wunderbaren Sandstrand beschert und auch eine Uferpromende mit Kinderspiel- und Fitnessgeräten gibt es. Die Häuser dahinter sind als Ferienhäuser erkennbar. Sicherlich tobt hier in den Sommerferien das Leben, jetzt allerdings ist es noch ruhig.

In dieser Ruhe hielten wir unser mittägliches Picknick ab, Gerhard ging ein paar Minuten schwimmen (Wassertemperatur geschätzt 18°), danach nutzen wir die bereitgestellten Bänke für einen gemeinsamen Mittagschlaf. Nach der Ankunft in unserer einfachen Unterkunft – kein Internet – wurden noch die Fahrräder überprüft, alle in Ordnung.

Tagesablauf auf einer Langstreckentour
Aufstehen, Frühstücken und Abfahrt richtet sich immer nach der Streckenlänge, nach 25 – 30 km wartet dann Viktor mit seinem Transporter an einer günstigen Stelle auf uns, dort gibt es Bananen, Äpfel, Birnen und Getränkenachschub. In ähnlichen Abständen steht dann immer wieder das Fahrzeug am Straßenrand oder einer entscheidenden Abzweigung, da sich das Radlerfeld aufgrund der unterschiedlichen Geschwindigkeiten doch teilweise sehr weit auseinander zieht und keiner verloren gehen soll. Meist gibt es gegen 13 Uhr unseren Mittagspicknick an einer schönen und geeigneten Stelle, wobei es mit der schönen Stelle nicht immer klappt.

Auch am Nachmittag gibt es weiterhin die Nachschubpausen bis am Ende das Tagesziel erreicht ist. So hat jeder in der Gruppe die Möglichkeit nach seiner individuellen Geschwindigkeit zu radlen und auch die Entscheidungsfreiheit, sich entsprechend seiner Tagesform und -laune ins Fahrzeug zu setzen.

Nach Ankunft wird geduscht, anschließend wird schon eine Möglichkeit für das Abendessen gesucht. Auf dem Lande ist es ganz einfach, es gibt meist nur eine Lokal dafür. In den Städten hat man die Qual der Wahl. Danach wird die von jedem mitgeschleppte Elektronik für Mails und Blogs aktiviert, werden gemachte Fotos gesichtet, Berichte an die Heimat oder Reisetagebuch geschrieben.

Für alles weitere bleibt gerade an langen Tagesstrecken keine Zeit und auch nicht unbedingt die nötige Laune um die im Programm aufgeführten Besonderheiten zu entdecken und zu würdigen. Dies findet dann an den Orten mit Ruhetag oder kurzen Radtagen statt.

Wir sind immer noch in Moskauer Zeitzone, d.h. 1 h vor unserer Sommerzeit in Deutschland. Somit geht 1.000 km östlich von Moskau nun die Sonne gegen 3 Uhr morgens auf, dafür schon kurz nach 20 Uhr unter, da ist für die einheimische Bevölkerung nichts drin mit lauen Sommerabenden.

Dafür ist die Flora gut 4 Wochen später als in Südbayern. Hier in Tartastan stehen gerade die Apfelbäume, der Löwenzahn und der Flieder in voller Pracht, die Maiglöckchen brauchen noch ein paar Tage und die Pfingstrosen bilden gerade erst die Knospen aus. Auf den Feldern keimt das Sommergetreide und der Mais wird gesät. In den Privatgärten werden die Kartoffeln gesetzt.

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Großstadtflair

Durch das wilde Osttibet, 12.05. bis 03.06.2018

Von Ledu nach Xining, 71 km, nahezu eben

Nach der gestrigen langen Bergetappe starten wir spät, erst nach zehn. Die Stadteinfahrt nach Xining – der Provinzhauptstadt von Qinghai – steht an, die mir staubig, laut und verkehrsreich in Erinnerung ist. Nach 23 Kilometern mündet die kleine Straße dann aber in eine „Prachtstraße“, also für je zwei von und eine Spur, und es rollt gut, fast von allein.

Vorbei geht es an den Städtchen Pingan und Haidong, die wie nagelneue Geisterstädte wirken, mit viel zu beiten Straßen, viel zu vielen Ampeln und fast keinen Autos, geschweige denn Fußgängern. Hier und da sitzen Grüppchen alter Männer im Schatten und spielen Karten, eine Frau schiebt einen Kinderwagen durch die endlose Leere, aber ansonsten keine weiteren Lebenszeichen, Restaurants und Friseure waren wohl einmal geplant, sind aber geschlossen. Irgendwann wird es wieder voll auf der Straße, und wir machen Rast unter einem Pavillion im Park. 

Xining gibt sich modern, sauber und ist eine einzige Baustelle. Kurz nachdem die ersten Hochhäuser in Sicht kommen, entdecken wir einen Radweg, der am Flussufer rund um die Stadt führen soll. Das muss getestet werden. Na ja, an einer Stelle endet der Radweg in einem Lager für Bagger, an einer anderen Stelle geht es nur über viele Treppen weiter und die Flussseite muss man auch wechseln. Dafür erspart uns dieser Radweg aber gute zehn Kilometer Stadteinfahrt, und dass der Verkehr in Xining chaotisch ist, bekommen wir auf dem letzten Kilometer noch ausreichend zu spüren. Abends vermitteln der zentrale Tanzplatz und die bunte Skyline Xinings etwas Großstadtflair. Der Kontrast zur gestrigen Fahrt durch die Berge, vorbei an kleinen Dörfern und Yakherden, könnte kaum größer sein. Morgen schauen wir uns Xining dann zu Fuß an.


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Rote Erde

Durch das Land der Yi, 10.05. – 02.06.2018

49 km von Dongchuan nach Hongtudi (Rote Erde), Regen, Sonne, und eine Menge Berg

Nach dem gestrigen Tag war für mich klar, dass die Stecke im Tal nicht wirklich fahrbar ist. Die Schnellbahntrasse folgt dem Tal, und auch wenn das in einem Jahr wahrscheinlich alles schön und gut ist, wäre es für heute einfach nur eine Qual. 70 Kilometer Baustelle braucht kein Mensch!

Nach etwas kreativer Planung stand der Plan: Wir kürzen im weiteren Verlauf der Tour einen Tag ab und nutzen diesen, um über die Berge nach Xundian zu fahren. Was den angenehmen Nebeneffekt hat, dass wir damit durch die simpel „Rote Erde“ genannte Region kommen, kunstvolle Terrassen, in die für Yunnan so charakteristische rote Erde gehauen. Muss man gesehen haben, sagten sie gestern auch im Restaurant.

Einziger Nachteil: Viele Höhenmeter bis dorthin! Das Ganze dann erschwert durch den LKW-Verkehr der Baustelle, der die ersten 10 Kilometer unserer Straße grundlegend zerstört hat. Hinzu kommt der erste nennenswerte Regen der Tour.

Und es ist kalt! Sehr kalt! Also um die 25 Grad. Nach der Hitze der letzen Tage fühlt sich das wie Winter an!

Auf den Punkt mit dem Ende der Holperpiste hört auch der Regen auf, 15 Minuten später sind wir getrocknet und schrauben uns dann langsam aber beständig den Berg hinauf. Höhenmeter für Höhenmeter wird die Sicht ins Tal spektakulärer. Am Horizont ragen die Dreitausender aus den Wolken. Die Hänge sind kunstvoll terrassiert und bieten die gesamte Farbpalette zwischen Rot und Grün.

Auch wenn es fast 2.000 Höhenmeter waren: Der kleine Abstecher hat sich gelohnt!

Auf Schotter folgt…

Durch das wilde Osttibet, 12.05. bis 03.06.2018

Von Xunhua nach Ledu, 119 km, 2.057 m Aufstieg, Pass auf 3.816 m Höhe, 20 km davor und danach Schotterpiste

… noch mehr Schotterpiste, am Tag unserer Königsetappe.

„Wir folgen knapp 50 km einem kleinen Flusslauf, dann geht es in die Berge und wieder herunter.“ Ist die Vorschau der heutigen Tour bei unserem Frühstück in der Hotellobby um halb sieben in der Frühe.

Es ist warm in Ledu, als wir beim Schmutzbier auf den Stufen des Hotels sitzen. Das war nicht den ganzen Tag lang so, auf dem Pass auf gut 3.800 Meter Höhe bekommt man schon kalte Hände und Füße. Hinter uns liegen fast 120 Kilometer, ganz wenig Verkehr, rote Berge, eine steile Straße durch einen engen Canyon, Fahrt durchs Hochland, auf dem Yak weiden und Raupenpilze gesammelt werden, ein nicht enden wollender Anstieg von gut 2.000 Höhenmetern am Stück, keine Nudelsuppe, weil noch niemand oben am Pass eine Berghütte eröffnet hat, und… 40 Kilometer Schotterpiste. Bergauf ist es noch ok, aber auf der Abfahrt sind wir einfach nur durchgerüttelt worden. Schon verrückt, ein so langer Anstieg für 15 Minuten am Pass, und dann oben wieder Nebel. Für Ulrich, unseren Bergkönig, war es besonders kalt, weil er oben angekommen eine knappe Stunde auf uns Nachzügler warten musste.

Kurz vor Ledu holt uns die große Autobahnbaustelle wieder in die chinesische Kleinstadtwirklichkeit zurück. Wie auch immer, allein für die Fahrt durch das Hochland und die roten Berge hat sich unsere holprige Königsetappe schon gelohnt.


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Abgesang an den Langen Fluss

Durch das Land der Yi, 10.05. – 02.06.2018

111 km von Qiaojia nach Dongchuan, immer noch heiß, Gegen- und Rückenwind, teilweise in Orkanstärke. Die erste Baustelle!

Es gibt viele Gründe, warum sich ein Blog mal um einen oder mehrere Tage verschiebt.

Kein Lust, keine Zeit, zu viel Schmutzbier zur später Stunde.

Kein Internet ist in China inzwischen dankenswerter Weise selten der Grund. Nun: Diesmal schon. Das ansonsten ziemlich amtliche Hotel hat eine Internetverbindung wie ein Stroboskop: On-Off-On-Off. Also nicht praktikabel, um Bilder hochzuladen.

Dabei hatte der Tag es durchaus in sich. Die ersten 20 Kilometer relativ starker Verkehr bis zur nächsten Staudammbaustelle. Dann gut 30 Kilometer malerisch am Yangzi entlang, kaum Verkehr, tolle Ausblicke und Rückenwind.

Gegen Hälfte der Tour (tagesaktuell und tourgesamt) hieß es dann Abschied nehmen vom Yangzi, der hier, wie so oft am Oberlauf, mal wieder eine eigenwillige Biege macht. Der Yangzi bleibt in Sichuan, wir sind nun endgültig in Yunnan gelandet. Hier wird augenblicklich die Schnellbahn Kunming-Chengdu gebaut, leider genau in dem Seitental, das wir, selten alternativlos gerade auf dieser Strecke in Ermangelung von Parallelstraßen nehmen müssen.

Am Anfang staubt es ein wenig, dann zieht ein Unwetter auf, das uns glücklicherweise nicht erwischt, aber mit ziemlichen Böen einhergeht. Eine langanhaltende Böe bläst uns nach der Mittagspause kräftig der Berg hoch, bis wir, das Ziel fast schon vor Augen, in eine dieser chinatypischen Baustellenapokalypsen geraten. Augen zu und durch, denken wir uns, werden dann aber noch mit einem Schlussanstieg gestraft und sind dann endlich im Hotel.

Langweilig war uns heute nicht!

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Kasan

Tag 53, Ruhetag in Kasan. Von Oliver Schmidt.

Was sind die besten Zutaten für einen Ruhetag in Kasan? Ausschlafen, gut und üppig frühstücken, mit Tatjana, unserer Stadtführerin, durch die über 1000-jährige Stadt schlendern und dabei zwischen den Jahrhunderten schwelgen. Mit einem Kaffee in der Hand die Kazanka in die Wolga fließen sehen und für einen Moment inne halten und sich wünschen noch etwas bleiben zu können …