Triathlon in Shangrila

Die Oberen Schluchten des Mekong, vom 12.09. bis 03.10.2019

Mit dem Rad zu den heißen Quellen und einige Treppen unterwegs

Zugegeben, der Blogtitel ist geklaut. Von Harald, der den Vorschlag wiederum von Klaus übernommen hat.

Gefrühstückt haben wir in einem Besen, wie man in der Umgebung Stuttgart wohl sagen würde. Im Wohnzimmer einer tibetischen Familie gibt es für Reisende auch Frühstück. Während die Omi des Hauses Nudelsuppe zubereitet, hat Klaus die Rolle der Ayi, also der Kinderfrau, übernommen.

Die Suppe ist süß (sehr ungewöhnlich), und als wir Chilli dazu nehmen, guckt unsere Köchin sehr skeptisch. Also, wenn sie eine süße Suppe essen würde, käme da keine Schärfe dazu. Sehr ungewöhnlich. Sie ist in ihrer Küchenehre verletzt und holt uns noch eingelegten Rettich, schneidet eine Möhre dazu und bietet uns Yakjoghurt in einem kleinen Tässchen an. Schmeckt ungewöhnlich, aber lecker.

„Irgendwas eiert an meinem Fahrrad“ meint Harald. Die Pedale hatte sich herausgedreht und verklemmt, aber mein Schraubenschlüssel war heute im Hotelzimmer geblieben. In der Umgebung gibt es nur Gehöfte, die aber allesamt verlassen scheinen. In einem Straßenkiosk sitzt eine alte Dame, davor steht ein Motoorrad. Wo ein Motorrad steht, gibt es auch Werkzeuug, denke ich mir und frage danach. Nachdem die Dame kramt in einem alten Säckchen herum, aber die passende Größe ist nicht dabei. „Ich wohne drüben, zu Hause haben wir Werkzeug.“ war der Kommentar, „Aber einer von euch muss auf mein Kiosk aufpassen“. Ok, kein Problem. Claudia und Klaus übernehmen mal eben den Laden. Ich gehe mit Ulrike und Harald zur Hausbesichigung. Das Haus der alten Dame ist stattlich, mit hohen breiten Holzpfeilern, davor ein Wintergarten, der als Gewächshaus genutzt wird. Ich darf selbst in einem alten Werkzeugkasten nach dem richtigen Schraubenschlüssel suchen, und schon ist die Pedale wieder drin. Die alte Dame ist ganz glüklich über die 10 Yuan Leihgebühr für das Werkzeug, und hat sicher noch lange etwas zu erzählen. Wie wir auch.

Danach stand ein Besuch im Dabao Tempel an. Der liegt in einem Seitental versteckt im Wald und wird eher von Pilgern als von Touristen frequentiert. Eine schöne ruhige Stimmung, in der wir unsere mitgebrachten Gebetsfahnen aufhängen.

Das Baden in den heißen Quellen ist ein Genuss. Die Anlage ist etwas basic, wie ich auf Neudeutsch sagen würde. Die Kulisse, der Blick auf eine Natursteinbrücke, die sich ein Fluss im Laufe vieler Jahrtausende durch die Felswände gegraben hat, ist aber unschlagbar. Im Schwimmbad möchte ich eigentlich nicht fotografiert werden, also habe ich auch selbst auf Bilder verzichtet.

Gesehen haben wir unterwegs viele weidende Schafe, Yak (oder die hiesige Kreuzung aus Yak und Rind), Pferde, Schweine, dazu jede Menge Edelweiss und ein paar andere hübsche Pflanzen. Und viele Treppen zum Tempel und zu den heißen Quellen mussten wir auch gehen. Dabei merkt man dann doch noch die Höhe. Mehr Zeilen bleiben nicht für den Blog, weil es geich Abendessen gibt und das Internet abends abgeschaltet wird.


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