Immer zack-zack!

Land der Tausend Elefanten, 19.11. bis 11.12.2011

Wie zwei Schneidezähne sehen die beiden kleinen Giftzwerge mit jeweils um die 10% Steigung und knapp 200 bzw. 300 Höhenmeter im Höhenprofil unserer letzten Radetappe aus. Genau so bissig waren sie auch, zumal heute wieder gut die Sonne gebrannt hat. Den zweiten Giftzahn haben wir genau zur Mittagshitze gezogen –äh– genommen. Überhaupt waren fast alle Anstiege seit Luang Namtha recht zackig, selbst die kleineren Hügel mussten mit 6 bis 10 Prozent Steigung angegangen werden.

Unser letzter Tag auf zwei Rädern war auch wie ein Resümee der gesamten Tour. Anfangs durch hügelige Urwaldlandschaft mit Bergdörfern und winkenden Kindern, fast Autofrei auf bestem Asphalt. Ab km 20 nach dem ersten Pass immer wieder mal üble Schotterabschnitte, nach dem zweiten Pass durch das platte Land und je näher wir Huay Xai kamen mit zunehmenden Verkehr.

Alle demonstrieren noch mal ihre teilweise sehr unterschiedlichen Fahrstile.
Traudl und Karl sind ein eingespieltes Team, das merkt man sofort. In der Ebene fahren sie oft dicht zusammen, Traudl meist dem Karl hinterher. Der bietet guten Windschatten und außerdem kann man ihm dann sofort sagen, wo er anhalten und ein Foto machen soll. Oder eine kleine Verschnaufpause. Die sind auch wichtig, so etwa alle 10 Kilometer. Am Berg wechseln sie sich ab, mal ist Karl 200 Meter weiter vorn, mal Traudl 200 Meter weiter hinten.

Nach zwei Minuten im Sattel hat Viola ihre durchschnittliche Reisegeschwindigkeit erreicht. Und die hält sie dann durch, egal ob es flach voran geht oder mit 10% nach oben. Wie ein aufgezogenes Uhrwerk schnurrt sie von dannen und ward nicht mehr gesehen. Bis zur übernächsten Pause. Oder spätestens auf der nächsten Passhöhe.

Hardy schaltet und schraubt sich die Berge hoch. Wo immer es geht nutzt er die volle Straßenbreite und fast alle Gänge der Kettenschaltung aus, um sich in Miniserpentinen nach oben zu pendeln. Wenn es arg zu steil daher kommt entweichen auch mal ein paar Laute der Urschreitherapie aus seinem Mund. Zäh ist Hardy bis zum Anschlag!

Nach 68 km und über 900 Höhenmeter hatte uns der Mekong wieder. Huay Xai ist eine Grenzstadt; hüben des Mekongs ist Laos, drüben Thailand. Eine Brücke gibt es hier noch nicht, die befindet sich gerade im Bau. Daher wird der Grenzverkehr über Fähren abgewickelt, eine große für die vielen Trucks, viele kleine für das Fußvolk. Ich habe hier schon zweimal rüber gemacht, aber auf dieser Reise bleiben wir Laos treu. Morgen ist Flusskreuzfahrt auf dem Mekong zurück nach Luang Prabang angesagt.


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