Goldenes Dreieck, 10.12.2011 bis 04.01.2012
Entlang des Mekong, oder Cangjiang, wie er hier noch genannt wird, fahren wir in südöstlicher Richtung der Laotischen Grenze entgegen. Ganlanba ist ein kleines chinesisches Dorf, das sich entlang der Hauptstraße erstreckt. Es gibt für seine Größe allerdings viel Verkehr hier und die Straßen sind wesentlich belebter, als in einem Dorf mit vergleichbarer Größe. Der Grund hierfür liegt wohl an dem anliegenden Museumsdorf, welches ursprünglich ein einfaches Dai-Dorf war, bevor die chinesische Regierung es zu einer Touristenattraktion erklärt hat. Oft habe ich in Reiseführern gelesen, dass ein Teil der Dai-Völker Laotisch bzw. Thai verstehen würde. Das wollte ich natürlich ausprobieren. Doch leider vergebens habe ich alle möglichen Früchtehändler und Elefantenführer angesprochen, in der Hoffnung, dass sie mich in Thailändisch verstehen würden. Es gibt einige Überschneidungen in den Sprachen, aber sie sind doch noch zu unterschiedlich, um damit miteinander kommunizieren zu können. Das Dai-Dorf hat viele schöne Ecken und bietet einen guten Einblick in die Architektur des Volkes. Der Grund für den großen Andrang an chinesischen Touristen ist allerdings nicht die Hausbaukunst, sondern vielmehr das „Wasser-Spritz-Festival“, was eigentlich auch als Südostasiatisches Neujahr bezeichnet werden kann, denn in Thailand wird es thailändisches in Laos laotisches und in Burma burmesisches Neujahr genannt. Hier allerdings ist jeder Tag Silvester. Um den Touristen einen Eindruck dieses spaßigen Brauches zu vermitteln spritzt man sich hier jeden Tag gegenseitig nass und nicht nur vom 13. – 15. April. Das ganze wird geleitet von einem chinesischen Moderator, der ständig neue Anweisungen ins Mikro brüllt, und die chinesischen Touristen können gegen ein Entgelt mitspritzen. Was die Kulturrevolution nicht geschafft hat, scheint nun der Kapitalismus zu vollenden. Da stellt man sich die Frage, ob die Bewohner hier überhaupt noch Lust auf ihr Fest haben, sobald mal wirklich Neujahr ist.
Das mit dem Abendessen hat heute wieder besser geklappt. Man muss sich halt nur an seine Prinzipien halten: Neonröhren + voller Leute + spartanische Einrichtung = Geschmacksgarant! Dann noch einen Hausschnaps zur Verdauung und die Karaoke-Bar im Hinterhaus konnte einem auch nichts mehr anhaben.
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