Deutschland – Laos : 1-0

Goldenes Dreieck, 10.12.2011 bis 04.01.2012

Schweren Herzens mussten wir heute wieder unsere Zimmer räumen. Hier in Muang Ngoi könnte man für gut eine Woche versumpfen: Handy aus, kein Strom, keine Fahrzeuge bis auf die kleinen tuckernden Boote, schöner Ausblick, nette Dorfidylle. Vermutlich einer der besten Orte auf der Welt um einfach mal abzuschalten und alles um sich herum zu vergessen. Aber dafür sind wir nun mal nicht hier. Also wieder ab ins Boot und Wellenreiten. In Nong Kiaw verabschiedeten wir uns von dem Nam Ou und begrüßten wieder unsere Räder. Voller Freude durch das Wiedersehen zuckten unsere Wadenmuskeln auf und wir schwangen uns auf die Sättel und düsten weiter auf der Hauptstraße Richtung Luang Prabang.

Nach einem Mittagsstopp im großen Markt von Baan Nam Tuam und immer noch von „Hello“ und „Sabai Dee“ Rufen begleitet fuhren wir durch zahlreiche Dörfer. Plötzlich kam ein „Sabai Dee“ von der Seite, das mir doch etwas bekannter vorkam. Toh, Dirk, Martin und Frank saßen bereits am Wegrand und genossen ihr Schmutzbier. Vor lauter Dörfern und angenehmen Fahrtempo wäre ich fast am Ziel vorbei gedüst. Also gesellten sich auch Hardy und ich dazu und tranken uns Mut an, bevor wir unsere Gastfamilie für den Abend begrüßen durften, denn heute wartete kein Guesthouse mit Warmwasserdusche auf uns. Heute Abend war Bodenmatratze und asiatische Elefantendusche angesagt. Die Mutter des Hauses kam raus und begrüßte uns freundlich und Hardy packte den Joghurt aus, den er unterwegs für die Gruppe geholt hat. Als wir endlich alle Mutter, Schwestern, Brüder kennengelernt haben machten wir einen kleinen Spaziergang durch die Ortschaft. Gleich zwei Mal mussten wir anhalten und wurden mit weißem laotischem Feuerwasser begrüßt. Hardy zuckt nur die Achseln und verweist auf die Flasche aus dem letzten Schnapsbrennerdorf, die wohl noch ein paar Umdrehungen mehr hat. Der Rest schluckte und hustete freundlich. An der Schule angelangt spielte gerade eine kleine Gruppe der Dorfjugend Fußball. Wir fragten freundlich und durften auch ein paar Ballkontakte haben und unsere gepflegte deutsche Ballkunst vorführen. Das deutsche Angreifer-Duo bestehend aus Frank „The Glasman“ Ribery und mir erwies sich allerdings als weniger torgefährlich als erwartet. Ein Tor haben wir dennoch erzielt. Der kleine laotische Keeper hatte keine Chance. Zurück bei der Gastfamilie unterstützte Hamm die Familie tatkräftig und das Abendmahl war bald angerichtet. Der Satz „Zu Hause schmeckt es immer noch am besten.“ lässt sich anscheinend auch auf ein Gast-Zuhause übertragen. Denn Hamm und die Familie haben ganze Arbeit geleistet und sehr schmackhafte Gerichte gezaubert.

Die Abende in den Dörfern sind recht kurz. Nachdem wir den Hausvorrat an Bier geleert haben schlüpften die meisten von uns unter die Moskitonetze. Dirk, Hamm und ich saßen noch gemeinsam mit der Hausmutter, Hausvater, Hausschwester ein Weilchen am Lagerfeuer, nippten am hausgemachten Reiswein und diskutierten über die Unterschiede im Familienleben in Deutschland und Laos.


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