Erster sein

Auf den Spuren des Drachen, 08. bis 30.09.2012

22 km mit dem Fahrrad vom Laqianshan Hotel zum Yunmeng Xianjing Hotel, 6 km Wanderung zum Bai-Fluss und zurück. Viel Sonne, aber morgens und abends könnte es gerne wärmer sein.

China ist das Land der Superlative. Damit meine ich jetzt nicht Bevölkerung, Fläche, Wirtschaft oder der gleichen. Ich meine die vielen kleinen Superlativen, von denen es fast in jedem Kreis eines gibt. Und zwar etwas, was es dort als erstes auf der Welt gibt. Auf Chinesisch heißt das dann 天下第一, also „der/die/das erste unter dem Himmel„. In Shanhaiguan zum Beispiel, wo unsere Radtour enden wird, gibt es den 天下第一关, den „Erster Pass unter dem Himmel“. Anderswo gibt es den ersten Berg, den ersten Wasserfall, den ersten See, den ersten… lassen Sie Ihrer Phantasie ruhig freien Lauf.

Wo wir heute gelandet sind ist man etwas bescheidener. Dort, am Bai Fluss bei Liulimiao, heißt es nur „Erste Raftingstelle von Beijing“ (北京第一漂). „Unter dem Himmel“ wäre auch sehr übertrieben gewesen, denn der Bai Fluss plätschert hier etwas müde vor sich hin, die abenteuerwilligen chinesischen Touristen werden mit Schwimmwesten und kleinen Stechpaddeln in Gummiboote aus der Spielwarenabteilung gesetzt und treiben dann hilflos den Fluss hinunter, weil ihnen niemand gezeigt hat wie man das Boot vernünftig steuert.

Leider habe ich das Spektakel regelrecht verschlafen, daher gibt es von mir auch keine Fotos davon.

Wir waren am Morgen mal wieder um neun Uhr gestartet, wie es inzwischen unsere Routine ist. Die 22 Kilometer haben wir gemächlich hinter uns gebracht, zumal wieder einige knackige Steigungen dabei waren. Zum Glück, denn wie schon gesagt ist es morgens immer recht frisch, und so wärmt jeder Antritt nach oben.

Hotel bezogen, Mittag gegessen und dann die Wanderung durch eine Schlucht zum Bai Fluss unternommen. Ganz nett sich mal wieder für rund 6 Kilometer die Füße vertreten zu können. Die Schlucht hat zwar nicht die Bezeichnung „Erste Schlucht unter dem Himmel“ verdient (und trägt sie auch nicht, die gibt es bestimmt irgendwo anders in China), aber das eine oder andere lauschige Plätzchen hat sie durchaus zu bieten.

Am Fluss angekommen habe ich mir besagtes Nickerchen gegönnt.


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