Jeder Tag ist Silvester!

Goldenes Dreieck, 10.12.2011 bis 04.01.2012

Entlang des Mekong, oder Cangjiang, wie er hier noch genannt wird, fahren wir in südöstlicher Richtung der Laotischen Grenze entgegen. Ganlanba ist ein kleines chinesisches Dorf, das sich entlang der Hauptstraße erstreckt. Es gibt für seine Größe allerdings viel Verkehr hier und die Straßen sind wesentlich belebter, als in einem Dorf mit vergleichbarer Größe. Der Grund hierfür liegt wohl an dem anliegenden Museumsdorf, welches ursprünglich ein einfaches Dai-Dorf war, bevor die chinesische Regierung es zu einer Touristenattraktion erklärt hat. Oft habe ich in Reiseführern gelesen, dass ein Teil der Dai-Völker Laotisch bzw. Thai verstehen würde. Das wollte ich natürlich ausprobieren. Doch leider vergebens habe ich alle möglichen Früchtehändler und Elefantenführer angesprochen, in der Hoffnung, dass sie mich in Thailändisch verstehen würden. Es gibt einige Überschneidungen in den Sprachen, aber sie sind doch noch zu unterschiedlich, um damit miteinander kommunizieren zu können. Das Dai-Dorf hat viele schöne Ecken und bietet einen guten Einblick in die Architektur des Volkes. Der Grund für den großen Andrang an chinesischen Touristen ist allerdings nicht die Hausbaukunst, sondern vielmehr das „Wasser-Spritz-Festival“, was eigentlich auch als Südostasiatisches Neujahr bezeichnet werden kann, denn in Thailand wird es thailändisches in Laos laotisches und in Burma burmesisches Neujahr genannt. Hier allerdings ist jeder Tag Silvester. Um den Touristen einen Eindruck dieses spaßigen Brauches zu vermitteln spritzt man sich hier jeden Tag gegenseitig nass und nicht nur vom 13. – 15. April. Das ganze wird geleitet von einem chinesischen Moderator, der ständig neue Anweisungen ins Mikro brüllt, und die chinesischen Touristen können gegen ein Entgelt mitspritzen. Was die Kulturrevolution nicht geschafft hat, scheint nun der Kapitalismus zu vollenden. Da stellt man sich die Frage, ob die Bewohner hier überhaupt noch Lust auf ihr Fest haben, sobald mal wirklich Neujahr ist.

Das mit dem Abendessen hat heute wieder besser geklappt. Man muss sich halt nur an seine Prinzipien halten: Neonröhren + voller Leute + spartanische Einrichtung = Geschmacksgarant! Dann noch einen Hausschnaps zur Verdauung und die Karaoke-Bar im Hinterhaus konnte einem auch nichts mehr anhaben.


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Welche Reisfelder??

Goldenes Dreieck, 10.12.2011 bis 04.01.2012

So schön die Anreise auch werden mag, die Anreise ist eine wahre Quälerei. Nachdem man sich mit der unzuverlässigen Deutschen Bahn rumgeschlagen hat, fliegt man erst mal über Bangkok gemeinsam mit den ganzen Sextouristen und alten Herren mit ihren zierlichen Thai-Damen. Allerdings konnte ich mich hier mit meinen Eltern am Flughafen kurz treffen um noch einige Sachen abzuholen, wie etwa die vergessenen Flipflops, und meine schwere Winterjacke abzugeben. Martin kam von München aus schloss sich uns in Bangkok an und unsere Gruppe wuchs um ein weiteres Mitglied. In Kunming kam „Hardy“ dazu und komplettierte damit unser kleines, beschauliches Grüppchen und wir flogen nun vollzählig unserem Anfangs-End-Ziel Jinghong, der Hauptstadt von Xishuangbanna, der autonome Bezirk der Dai-Minorität, entgegen. Auch wenn der Name Xishuangbanna aus dem thailändischen kommt und eigentlich „zwölftausend Reisfelder“ heißt, waren davon vorerst keine zu sehen. Aber was nicht ist kann ja noch werden. Summa summarum machten das von Haustür zu Hoteltür knapp 30 Stunden. Das musste erst mal verdaut werden. Die erstbeste Sichuan-Garküche war dann wohl der richtige Einstieg in China. Man muss ja nicht gleich mit den lokalen Dai-Spezialitäten, wie etwa gegrilltem Schweinehirn oder -penis ins Eiswasser springen.

Die Dai gelten als Urvölker der Laotischen und Nordthailändischen Bevölkerung. Insofern befinde ich mich hier in der Wiege der einen Hälfte meiner Kultur. Da könnte man schon etwas sentimental werden, wäre die Stadt nicht eine von der chinesischen Regierung geförderten Touristenstadt mit Protzhotels und bunt blinkendem Lichtermeer, wie jede andere Touristenstadt in China. Hier und da versuchen die Spitzgiebeldächer einen daran zu erinnern, dass man fast in Südostasien ist. Viel geht nach so einer Reise selbstverständlich nicht mehr. Aber das Anstoßen auf eine gute Reise muss ja dennoch sein… die einheimischen Barstraßen mit ihren Riesenkübel-Bierselbstzapfseulen boten dazu eine gute Gelegenheit.

Am nächsten Tag stand die Probefahrt an. Die Räder waren allerdings nicht sofort startklar und wir suchten ein kurzes Refugium in einem Teegeschäft und kosteten verschiedenen Pu-Er-Tee. Als dann die Klick-Pedalen und die Lenkertaschen, sowie „Hardy“s Wäscheleine montiert waren, konnte es endlich los gehen. In den Randbezirken von Jinghong ging es vorbei an kleinen Handwerksdörfern, in denen riesige Holzstämme zu überdimensionierten Tischen (2x 10 Meter!!) und Riesenschnitzereien von Adlern im Landeflug oder Löwen bei der Beutejagd verbaut werden, die dann später wahrscheinlich alle in irgendwelchen protzigen Foyers von Prunkhotels in ganz China einsam herumstehen werden. Beeindruckend sind sie aber allemal. Nach einem kurzen Abstecher in den Dorfmarkt konnten wir auf dem Rückweg auch unsere erste Bekanntschaft mit den Theravada-Tempeln machen. Zurück in der Stadt wollten wir unseren Touranfang gebührend feiern und gingen in ein hübsches Grill-Restaurant am Ufer des Mekongs. Diesen Fehlgriff muss ich wohl auf meine Kappe nehmen, denn ich vergaß dabei die 3 wichtigsten Faustregeln für chinesische Restaurants: 1. Das Exterieur sagt nichts über die Qualität der Speisen aus. 2. Von leeren Gaststätten zur Abendessenszeit sollte man lieber fern bleiben. 3. Eine schummerigen Beleuchtung ist in erster Linie vielleicht gar nicht für die romantische Atmosphäre zuständig, sondern vergönnt eventuell den Gästen den klaren Blick auf die schlecht zubereiteten Speisen. Das unbefriedigende Abendmahl (um es vorsichtig auszudrücken) war dann wohl die Quittung für meine Unkonzentriertheit. Einen schönen Blick auf den Mekong hatten wir dennoch. Der erste Eindruck ist ja bekanntlich wichtig. Denn wir werden uns noch einige Male begegnen auf der Reise.


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Treib gut!

Land der Tausend Elefanten, 19.11. bis 11.12.2011

Unser letzter kompletter Tag in Laos, zunächst weiter den Mekong hinunter nach Luang Prabang. Die Flussfahrt ist etwas eintönig fließend, wir dösen, lesen, meditieren. Unterbrochen wird die Fahrt kurz vor Luang Prabang, dort gibt es rechter Hand die Buddhahöhlen von Pak Ou und linker Hand unseren dritten Elefanten im Land der Tausend Elefanten. Den Elefanten können wir wieder nur mit dem Teleobjektiv betrachten, aber die Buddhastatuen schauen sich meine Teilnehmer und Guide Yong hingegen auf Augehöhe an. Ich nicht, denn die Buddhas in den Höhlen kennen mich bereits ganz genau. Außerdem muss ja jemand das Boot bewachen.

Und Statistik führen:

  • Kilometer im Sattel: 816,4
  • Zeit im Sattel: 2 Tage, 7 Stunden und 34 Minuten
  • Gesamtkilometer: 1376
  • Durchschnittliche Etappenlänge (nur Rad): 68,4
  • Höhenmeter hinauf: 9.330
  • Höhenmeter hinab: 8.965
  • Platte Schlappen an den Rädern: 5
  • Winkende Kinder am Straßenrand: 3.593 (+/- 3)
  • Gesichtete Wanda-Busse: 6
  • Wegpunkte für Passhöhen in meinem Navi: 56
  • Verqualmte Zigaretten (Christof): Außer Konkurrenz

Morgen ist Abreise. Wir werden noch einen halben Tag in Luang Prabang haben, dann ist Schluss. Wie ich meine Teilnehmer zu Beginn dieser Reise einsammeln musste, so werden sie sich auch morgen wieder verflüchtigen.
Traudl und Karl werden abtauchen. In Phuket. Grüßt Nemo von mir!
Hardy hat noch immer nicht genug vom Radeln und von China By Bike. Er fliegt morgen nach Kunming und schließt sich dort Nitis Gruppe im Goldenen Dreieck an.
Nur Viola wird mich zurück nach Deutschland begleiten. Damit ich unterwegs nicht so alleine bin.

Hiermit beende ich den Blog zu dieser Tour. Einen ganz herzlichen Dank geht an meine Teilnehmer, die mir diese Reise so angenehm gemacht haben, wie man es sich als Reiseleiter nur wünschen kann!
Einen dicken Dank natürlich auch an den jungen Yong und den Liebling aller kleinen Kinder und hübschen Frauen, unseren Fahrer Kampai. Die beiden haben durchaus Potential; was jetzt noch nicht so perfekt lief wird mit der nächsten Tour, die sie zusammen begleiten, garantiert besser. Danke auch an alle Kommentatoren und Leser. Es lohnt sich übrigens in ein paar Wochen noch mal in die Blogeinträge zu dieser Tour zu schauen, denn dann habe ich auch die Fotos aller Teilnehmer und werde die Bildergalerien damit auffüllen. Ich selbst bin ja leider nur ein lausiger Fotograf.

In diesem Sinne: Sokdee und Khopchai lai lai!


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Mal richtig den Mekong in der Seele baumeln lassen

Land der Tausend Elefanten, 19.11. bis 11.12.2011

Der Mekong, unendliche Mythen. Wir schreiben das Jahr 2011…

Kein Mythos ist die Frau des Kapitäns. Zum Glück ist sie sehr real und nebenbei auch noch die beste Köchin, die mir in Laos begegnet ist. Schon zum siebten Mahl darf ich auf dem Boot des Kapitäns und am Tisch seiner Frau sitzen. Sie kann beides, laotische UND thailändische Küche. Und eine Mischung aus beiden. Heute gibt es Fisch. Gut, das ist jetzt nicht ganz so mein Ding, aber darüber hinaus wird noch ein verdammt leckeres Schweinefleisch Curry serviert. Und die Suppe ist ein Gedicht!

Nach dem Frühstück sagten wir dem etwas kautzigem Hotelbesitzer, Herrn Singkham, au revoir (er hat in jungen Jahren an der Sorbonne studiert) und schifften uns ein. Unser Boot ist ein Standard-Mekong-Kahn und hat vier China By Bike Sterne. Jedenfalls kleben vier Aufkleber von China By Bike an der Windschutzscheibe der Brücke. Es wären sicherlich einige mehr, hätte jede Gruppe von uns einen Bapperle dort angebracht. Dann hätte aber der Kapitän nichts mehr gesehen.

Flussfahrten auf einem komfortablen Schiff sind ungemein entspannend. Endlich hat man einmal die Zeit und Muse dazu intensiv und konzentriert nichts zu machen. Unterbrochen wurde die Entspannung für kurze Zeit nach fünf Stunden bei Kilometer 118: Ein Elefant! Unser erster auf der Reise (wie heißt die Tour doch gleich noch mal?). Kein Tramp, welcher aus der Deckung des Dschungels gekommen war um den Rüssel in den Mekong zu stecken. Nein, einer aus dem Proletariat, mit Mahut auf dem Rücken und einen Baumstamm hinter sich schleppend. Sehr löblich!

Am Abend gingen wir in Pakbeng an Land. Unser Boot hat keine Kabinen und überhaupt schläft es sich besser, wenn es nicht so schaukelt. Ein nettes Hotel erwartete uns und ein Restaurant mit indischer Küche. Die kenne ich zwar etwas würziger, aber egal. No hurry, no worry, but Chicken Curry!


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Immer zack-zack!

Land der Tausend Elefanten, 19.11. bis 11.12.2011

Wie zwei Schneidezähne sehen die beiden kleinen Giftzwerge mit jeweils um die 10% Steigung und knapp 200 bzw. 300 Höhenmeter im Höhenprofil unserer letzten Radetappe aus. Genau so bissig waren sie auch, zumal heute wieder gut die Sonne gebrannt hat. Den zweiten Giftzahn haben wir genau zur Mittagshitze gezogen –äh– genommen. Überhaupt waren fast alle Anstiege seit Luang Namtha recht zackig, selbst die kleineren Hügel mussten mit 6 bis 10 Prozent Steigung angegangen werden.

Unser letzter Tag auf zwei Rädern war auch wie ein Resümee der gesamten Tour. Anfangs durch hügelige Urwaldlandschaft mit Bergdörfern und winkenden Kindern, fast Autofrei auf bestem Asphalt. Ab km 20 nach dem ersten Pass immer wieder mal üble Schotterabschnitte, nach dem zweiten Pass durch das platte Land und je näher wir Huay Xai kamen mit zunehmenden Verkehr.

Alle demonstrieren noch mal ihre teilweise sehr unterschiedlichen Fahrstile.
Traudl und Karl sind ein eingespieltes Team, das merkt man sofort. In der Ebene fahren sie oft dicht zusammen, Traudl meist dem Karl hinterher. Der bietet guten Windschatten und außerdem kann man ihm dann sofort sagen, wo er anhalten und ein Foto machen soll. Oder eine kleine Verschnaufpause. Die sind auch wichtig, so etwa alle 10 Kilometer. Am Berg wechseln sie sich ab, mal ist Karl 200 Meter weiter vorn, mal Traudl 200 Meter weiter hinten.

Nach zwei Minuten im Sattel hat Viola ihre durchschnittliche Reisegeschwindigkeit erreicht. Und die hält sie dann durch, egal ob es flach voran geht oder mit 10% nach oben. Wie ein aufgezogenes Uhrwerk schnurrt sie von dannen und ward nicht mehr gesehen. Bis zur übernächsten Pause. Oder spätestens auf der nächsten Passhöhe.

Hardy schaltet und schraubt sich die Berge hoch. Wo immer es geht nutzt er die volle Straßenbreite und fast alle Gänge der Kettenschaltung aus, um sich in Miniserpentinen nach oben zu pendeln. Wenn es arg zu steil daher kommt entweichen auch mal ein paar Laute der Urschreitherapie aus seinem Mund. Zäh ist Hardy bis zum Anschlag!

Nach 68 km und über 900 Höhenmeter hatte uns der Mekong wieder. Huay Xai ist eine Grenzstadt; hüben des Mekongs ist Laos, drüben Thailand. Eine Brücke gibt es hier noch nicht, die befindet sich gerade im Bau. Daher wird der Grenzverkehr über Fähren abgewickelt, eine große für die vielen Trucks, viele kleine für das Fußvolk. Ich habe hier schon zweimal rüber gemacht, aber auf dieser Reise bleiben wir Laos treu. Morgen ist Flusskreuzfahrt auf dem Mekong zurück nach Luang Prabang angesagt.


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Laos von innen

Land der Tausend Elefanten, 19.11. bis 11.12.2011

Homestay, also die Übernachtung bei einer Familie, ist das ultimative Laos-Erlebnis. Hautnah, statt nur mittendrin! Man kommt an, bekommt von der versammelten Familie Blumenkränze um den Hals gehängt (oder verwechsele ich das jetzt mit Hawaii?), die Töchter des Hauses führen traditionelle Tänze auf, die Söhne des Hauses reichen selbstgebrannten Schnaps. Der Vater des Hauses prostet ununterbrochen den Gästen zu, ist sofort per Du mit jedem und die Mutter des Hauses tafelt ein üppiges Festessen auf, welches selbst Napoleons Invasionsarmee für mehrere Tage gereicht hätte.

Wir hatten heute einen Homestay. Es war nicht ganz so wie oben beschrieben. Nicht mal annähernd. Dabei haben wir nicht irgendwo übernachtet, sondern im Haus des Dorfvorstehers von Don Chai. Nun ist Don Chai nicht gerade mit Reichtum gesegnet. Und auch der Dorfvorsteher lebt mit seiner Familie ein eher bescheidenes Leben. Hinzu kommt, dass wir als Gruppe scheinbar nicht wirklich für einen Homestay angekündigt waren. Unser treuer Kampai musste ein paar Minuten vor unserem Eintreffen vorfahren, um die Familienübernachtung mit dem Dorfvorsteher abzusprechen. Dieser hat dann spontan entschieden unsere kleine Gruppe bei sich aufzunehmen. Bei meinem letzten Besuch waren wir in anderen Häusern untergekommen. Von der Familie wurden wir sehr indifferent aufgenommen. Zum Futtern war auch nichts im Haus bzw. war man sich unsicher, was man den weit gereisten Gästen zumuten sollte.

Hier sprang für uns überraschend Yong in die Presche. Er stattete dem hauseigenen Gemüsegarten einen Besuch ab, luchste einem anderen Bauern zwei Hühner ab und begab sich in die Küche. Nach einer Stunde wuselns tischte er uns ein sehr leckeres Mahl auf. Die Erklärung: Yong begleitet auch Dschungeltrecks und muss dann nicht nur als Reiseleiter, sondern auch als Küchenjunge herhalten.

Die Nacht wurde unkomfortabel. Meinen Teilnehmern würden sicherlich noch andere Bezeichnungen dafür einfallen, keine mit positiveren Vorzeichen. Wir schliefen auf relativ dünnen Matten alle zusammen im Wohnzimmer der Familie. Richtig ruhig wurde es nie, mal kamen die Geräusche tierischen Ursprungs von draußen, mal menschlichen Ursprungs von innen. Ich glaube ich war der einzige, der in dieser Nacht halbwegs entspannt geschlafen hat.

Aber eigentlich sollte man ja nicht einen Tag mit dem Abend beginnen. Zuvor gab es nämlich noch 52 Kilometer. Die haben wir locker angegangen und in unserem Bungalowanwesen mit Hanglage solange abgewartet, bis sich der Morgennebel gelichtet hat und die wärmende Sonne herausgekommen war. Beim Frühstückstisch durften wir noch den zusätzlichen Daumen an der linken Hand der Herbergsmutter und das geldvernarrte Töuchterchen des Hauses bestaunen.


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Dr. Siri, oder wie ich lernte, die Bombe zu hassen

Land der Tausend Elefanten, 19.11. bis 11.12.2011

Wussten Sie das?
Eine Kriegserklärung hatte es nie gegeben. Warum auch, schließlich musste man die Freie Welt vor dem Kommunismus retten, da bedarf es keinerlei Formalitäten. Trotzdem durfte man nicht ganz so öffentlich und offensichtlich vorgehen. Aber dafür hat man ja die CIA, das ist deren Spezialgebiet. Die CIA bildete in den 1960er und 70er Jahren vorwiegend Angehörige der Hmong zu einer Guerillaarmee gegen die Pathet Lao, die kommunistische laotische Widerstandsbewegung insbesondere gegen die französische Kolonialmacht, aus und versorgte sie mit Waffen und Munition. Unterstützt wurden die Bodentruppen großzügig aus der Luft. Amerikanische Bomber ließen im so genannten Geheimen Krieg 2,3 Millionen Tonnen Bomben über Laos regnen, besonders betroffen waren der Osten und der Süden an der Grenze zu Vietnam. Also mehr Sprengstoff, als im gesamten zweiten Weltkrieg abgeworfen wurde. Ein laotischer Kopf musste durchschnittlich 2,5 Tonnen ertragen.

Was es heute in Laos nicht gibt gab es damals erst recht nicht: Städte, die man durch gezieltes Bombardement einebnen konnte. Der Feind lagerte versteckt im Dschungel. Daher wurden in der Operation Rain Dance – was für ein perfider Name! – vorzugsweise Clusterbomben (Streubomben) eingesetzt. Clusterbomben sind bombenförmige Behälter, die nach dem Abwurf aus einem Flugzeug und dem Aufprall auf der Erde viele kleine Sprengsätze auswarfen und über einen größeren Radius verteilten, wo diese dann explodierten. Oder auch nicht. Rund ein Drittel dieser etwa tennisballgroßen, Bombies genannten Sprengsätze ging nicht hoch, blieb jedoch scharf. Und das bis zum heutigen Tag.

Amerikaner lieben three-letter abbreviations, also Abkürzungen, die aus drei Buchstaben bestehen. Hier die dazugehörige: UXO. UXO steht für Unexploded Ordnance, übersetzt „Nicht explodierte Munition“ oder schlicht „Blindgänger“. Davon gibt es wie oben erwähnt in Laos reichlich. Darunter leiden und dadurch sterben auch heute noch viele Einwohner. Ein falscher Tritt im Geländ, ein falscher Schlag mit der Feldhacke in den Boden, schon ist man ein Fuß, ein Bein, eine Hand, ein Arm los. Oder auch mal sein Leben.

Die Beseitigung der Blingänger in Laos ist eines der größten Probleme des Landes und wird es noch auf nicht absehbare Zeit bleiben. Das UXO-LAO Programm ist eines der größten Arbeitgeber im Lande, überwiegend finanziert durch das UNDP (United Nations Development Programme / Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen). Neben dem Räumen von Blindgängern und Landminen gehört die Aufklärung der Bevölkerung zu den Hauptaufgaben von UXO LAO. Die US-Amerikanische Regierung beteiligt sich nicht daran. Aufräumen gehört nicht zu den Stärken der Amis. Search And Destroy schon eher…

Kennen Sie den?
Mitte der 1970er Jahre gab es in Laos einen Gerichtsmediziner. Mehr nicht, nur den einen. Sein Name war Dr. Siri Paiboun. Zusammen mit seinem Team, bestehend aus einer Krankenschwester und einem Assistenten mit Down-Syndrom, untersuchte er nicht nur die Toten, die auf seinem Tisch landeten, sondern gleich dazu die Umstände, die zu ihrem Ableben führten und brachte die Täter zur Strecke. Oft mit einer gehörigen Portion Geisterglauben und Geisterhand. So ist das halt in Laos. Der Humor kommt dabei auch nicht zu kurz.

Mehr will ich aber nicht verraten, lesen Sie lieber selbst! Dr. Siri und seine Abenteuer sind nämlich die Erfindung des britischen Autors und Zeichners Colin Cotterill. Derzeit gibt es acht Bücher aus der Dr. Siri Serie. Im früheren Leben war Cotterill Lehrer in verschiedenen (Entwicklungs-)Ländern und ist eher über Laos zum Schreiben von Büchern gekommen als umgekehrt. Cotterill schreibt über Laos, vor allem aber für Laos. Seine Dr. Siri Bücher (zumindest die englische Taschenbuchausgabe) lässt er in Laos drucken und alle Tantiemen fließen in Bildungsprogramme von Hilfsorganisationen in Laos. Und in UXO Projekte.

Das war die erste Überleitung zum dem Text weiter oben. Die zweite ist der achte Band der Abenteuer von Dr. Siri. „Slash And Burn“ heißt er, ist erst dieses Jahr erschienen und behandelt, quasi als Nebenkriegsschauplatz, die amerikanische „Intervention“ in Laos und deren explosiven Nebenwirkungen.

Und wir?
Eine Überleitung zu unserer Reise an diesem Tag gibt es jedoch nicht. Weder sind wir (zu unserem Glück) über Blindgänger gestolpert, noch (zu unserem Pech) Dr. Siri über den Weg gelaufen. Wir sind sogar weder gestolpert noch viel gelaufen, sondern wie es sich gehört mit dem Rad gefahren. Nicht lange, nur 60 Kilometer und rund fünf Stunden mit einigen Pausen. Aber schön war es!


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Tal der Hoffnungsvollen

Land der Tausend Elefanten, 19.11. bis 11.12.2011

Luang Namtha hat ca. 3.500 und Einwohner zählt zu einer der größten Städte in Nord-Laos. Ich habe die Bewohner der Stadt nicht gezählt, obwohl so ein kleiner Zensus in den 1 ½ Tagen, die wir dort verbracht haben, locker zu schaffen gewesen wäre. Aber so steht es in Wikipedia. Irgendwoher muss ich ja meine Informationen beziehen.

Statt Zensus als Sightseeing. Wir haben uns für den halbtägigen Ausflug zu den Sehenswürdigkeiten der näheren Umgebung mit den Fahrrädern entschieden. Schließlich haben meine Teilnehmer eine Radtour gebucht. Es soll ja Gruppen geben, die sich hier mit dem Bus durch die Gegend gondeln lassen 😉

Um neun Uhr holt uns Porn ab. Ich weiß was Sie jetzt denken, und Sie haben Unrecht! Porn ist ein gängiger Name in Thailand und Laos. Porn ist unser lokaler Führer für heute. Yong war noch nie in Luang Namtha und kennt somit die örtlichen Gegebenheiten nicht.

Los ging es über die gut ausgebauten Kreisstraßen der Stadt. Also über Stock und Stein, über Sandwege und Schotterpisten. Erste Station war eine Kautschukplantage. Die ist nicht wirklich einmalig, schon gestern auf unserer Fahrt nach Luang Namtha haben wir Kautschukbäume in Hülle und Fülle gesehen. Rund 60% der Fläche der Provinz Luang Namtha (denn es gibt neben der Stadt auch die gleichnamige Provinz) ist angepflanzt mit Kautschukbäumen. Neu für uns war jedoch, dass wir hier mal direkt auf Tuchfühlung mit den Bäumen gehen durften und nebenbei ein paar Informationen geliefert bekamen. Wussten Sie zum Beispiel, dass so ein Baum pro Jahr 10 Kilogramm Gummi gibt? Die Stämme werden am Abend angeritzt und am nächsten Morgen sammelt der Plantagenbesitzer den frischen Kautschuk aus den Auffangschalen ein. Verkauft wird er dann fast ausschließlich an chinesische Händler.

Nächster Stopp Akha Dorf. Die Akha sind ein Bergvolk, welches erst vor rund 200 Jahren von China und Burma kommend nach Laos und Thailand emigriert ist und sich dort in den Hochlagen angesiedelte. “Unser“ Dorf heißt Neues Dorf, weil es erst vor ca. fünf Jahren angelegt wurde und nicht in den entfernten Bergen liegt, sondern fast schon in der Ebene um Luang Namtha. Da sind die einheimischen Akhas einfach mal in bequeme Entfernung zum Tourismus umgesiedelt. Das Dorf verdient viele Attribute, aber auf „neu“ würde wohl kaum jemand kommen beim Anblick der armseligen Hütten. Für mich war es der erste Besuch hier, und es wird auch der letzte bleiben. Diese Art Ethno-Tourismus sagt mir gar nicht zu. Zum Glück gab es nicht die übliche Tanzeinlage mit bunten Trachten, die sonst kaum noch getragen werden.

Also schnell weiter. Nämlich hoch zur Stupa That Phum Phuk. Eigentlich sind es zwei Stupas. Die alte, die in den 1960er Jahren von einer amerikanischen Fliegerbombe zerstört wurde (was haben sich die Amis dabei nur gedacht???) und die neue, goldene, direkt hinter der Ruine der ersten.

Wieder rauf auf die Räder und ab zu einem Friedwald. In einem Waldstück bestattet zu werden kommt ja auch in Deutschland langsam in Mode. Bei den Schwarzen Thai ist es schon lange Tradition. Allerdings werden die Toten nicht einfach neben einem Baum beerdigt, sondern man baut für sie kleine Häuschen auf Pfählen, ausgestattet mit einer Inneneinrichtung en miniature, auf das ihnen wo immer sie auch hingegangen sein mögen nichts fehle. Vielleicht sollte ich mal eine kleine Liste der Dinge anlegen, die ich mir für mein Leben danach wünsche.

Was fehlt noch auf unserer Rundtour? Genau, Shopping für die Ladies! Gleich um die Ecke vom Friedwald gibt es richtige Pfahlbauten der Schwarzen Thai. Unter einem dieser Bauten gibt es eine Seidenraupenaufzucht und einen Webstuhl. Allerdings ist sowohl in der Aufzucht als auch auf dem Stuhl tote Hose, wir haben die falsche Jahreszeit erwischt. Immerhin gibt es auf Nachfrage gewebte Produkte, unseren Damen im Team wird also doch noch nach zähen Verhandlungen ein Grundbedürfnis erfüllt.

Gefüllt mit weiteren Eindrücken und geleert mit ein paar Geldbeuteln kehrten wir nach Luang Namtha zurück. Der Rest des Tages war dann zur freien Erholung.


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Mach mal Pause

Land der Tausend Elefanten, 19.11. bis 11.12.2011

Etappe acht auf unserer Tour de Lao. Die hohen Berge liegen weit hinter uns, vor uns erstreckt sich Hügellandschaft und kleinere Höhen, die ich nur noch Päschle (das war Schwäbisch, zu Deutsch „kleiner Pass“) nenne.

Frühstück in einem Restaurant um die Ecke vom Gästehaus. Mehr Auswahl gibt es leider nicht, denn sonst müssten wir nach China laufen. Das liegt zwar nur um die übernächste Ecke, aber dafür haben wir kein Visum. Auch die Auswahl am Frühstückstisch ist nicht wirklich üppig, es gibt Nudelsuppe, Nudelsuppe oder Nudelsuppe. Damit die Bedienung nicht durcheinander kommt entscheiden wir uns im Kollektiv für die Nudelsuppe. Immerhin gibt es auch Kaffee. Ein Zugeständnis an die langnasigen Gäste. Das war die erste Pause für heute.

Um neun Uhr sitzen wir auf den Rädern. Schlappe 66 Kilometer legen vor uns und wie schon angedeutet keine nennenswerten Steigungen. Daher folgt nach ca. 10 Kilometer die zweite Pause, nach 15 die dritte und nach 20 Kilometer sowieso noch eine. Bei Kilometer 27, kurz vor der Abzweigung nach China, futtern wir Bananen und Orangen. Nur eine kurze Rast von einer halbem Stunde, denn heute haben wir beschlossen keine Mittagspause zu machen.

Daher fahren wir zügig weiter, die Landschaft ist lieblich, der Bodenbelag bestens und das Wetter stabil. Bei Kilometer 35 machen wir eine kleine Pause. Pause Nummer sechs, wenn ich richtig gezählt habe. In Bouamphieng bei Kilometer 56 muss man rechts abbiegen. Ein idealer Ort, um eine Pause zu machen.

Bereits um 14 Uhr rollen wir in Luang Namtha ein. Bevor wir das Hotel beziehen beschließen wir spontan in der Stadt eine kleine Pause zu machen. Ein Café, in dem es auch leckere Fritten gibt, lädt dazu ein. Eine Stunde später sind wir dann im Hotel. Den Rest des Tages verbringt jeder auf seine Weise, einkaufend, bummelnd, Blog schreibend. Am Abend überfallen wir den örtlichen Nachtmarkt. Leider ist der nicht mehr so üppig mit verschiedensten Speisen ausgestattet wie ich ihn in Erinnerung hatte und das Abendessen fällt etwas eintönig aus.
Kulinarisch war der heutige Tag also kein Highlight. Aber die Pausen waren nett!


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Geschenkt

Land der Tausend Elefanten, 19.11. bis 11.12.2011

Dem werten Leser dürfte bekannt sein, dass der zweite Dezember in Laos Nationalfeiertag ist. Das lernt man in Deutschland schon in der Grundschule. Wie wir auch alle wissen wurde am 2. Dezember 1975 die demokratische Volksrepublik Laos ausgerufen. Zum 36. Jahrestag hat uns die Republik gleich drei Geschenke gemacht: Eine neue Straße, ein neues Gästehaus und eine lautstarke Party gleich hinter dem Gästehaus.

Heute standen nur 52 Kilometer und 660 Höhenmeter auf dem Fahrtenschreiber. Für uns inzwischen gut durchtrainierte Radathleten also eine Nachmittagsbeschäftigung. Daher haben wir den Vormittag dazu genutzt ein wenig Sightseeing in Oudomxai zu betreiben. Zum Beispiel haben wir uns den örtlichen Geldautomaten angesehen und dabei festgestellt, dass dort unten Geld raus kommt, wenn man oben eine deutsche EC-Karte reinschiebt. Mit dem neuen Reichtum sind wir zum alten Markt gezogen. Viel totes Gemüse und totes Getier gab es dort. Auch Getier, welches klein, mit spitzen Zähnen und bis zur Unkenntlichkeit verkokelt war (siehe Bildersammlung unten). Ich werde die Röstlinge meinem Sohn als Mini-Dinosaurier aus Laos erklären.

Um 12 Uhr Mittag saßen wir auf den Rädern und genossen das erste Geschenk zum Nationalfeiertag: Eine bestens ausgebaute Straße mit Flüsterasphalt. So neu, dass noch der Mittelstreifen fehlte. Ich bin die Strecke bisher dreimal gefahren. Und jeweils war sie ein Ärgernis, denn sie war ein einziger Schotterweg bzw. mit übelstem Belag. Was habe ich (und meine damaligen Teilnehmer) geflucht! Aber heute war es der reinste Traum, endlich konnte ich mal die Landschaft rechts und links der Straße genießen, ohne ständig durchgeschüttelt zu werden.

Ehrlicherweise muss man dazu sagen, dass diese Straße nicht wirklich ein Geschenk der laotischen Regierung ist. Denn gebaut und wohl auch finanziert wurde sie von den Chinesen. Das erfüllt mich Halbchinese schon etwas mit Stolz. Vor weniger als 20 Jahren gab es in China kaum eine Straße mit ordentlichem Belag. Heute baut China nicht nur hervorragende Verkehrswege im eigenen Land, sondern leistet auch in den angrenzenden Ländern auf diesem Gebiet Entwicklungshilfe. Nicht ganz uneigennützig, aber dass soll das Thema hier nicht sein.

Daher zu unserm zweiten Geschenk zum Nationalfeiertag. Na Mawn, Ziel unserer heutigen Etappe, ist ein Straßendorf. Etwas größer als die Dörfer mit den Bambushütten, durch die wir ständig fahren, aber trotzdem ein Dorf. Immerhin gibt es ein Gästehaus. Das war bei meinen letzten drei Besuchen sehr rudimentär, es gab vier Zimmer, jedes eingerichtet mit einem Bett und sonst nichts. Die Toilette befand sich am Ende des kurzen Gangs, dort konnte man sich auch waschen. Mit kaltem Wasser aus einem Bottich. Der romantische Name dafür ist „Elefantendusche“. Diese Wohnbedingungen habe ich meinen Teilnehmern zuvor in den schillernsten Farben geschildert. Sie müssen schließlich vorbereitet sein. Aber dann kam es ganz anders! Das Gästehaus hatte in der Zwischenzeit ein neues Gebäude errichtet. Zwar nicht Luxus pur, aber alle unsere Zimmer haben ein eigenes Bad, aus der Dusche kommt warmes Wasser aus der Solaranlage und wer möchte kann sogar TV glotzen. Na Mawn ist übrigens erst seit 2010 an das Stromnetz angeschlossen.

Jetzt das dritte Geschenk zum Nationalfeiertag: Party!
Schon den ganzen Tag über haben wir laute Musik aus den Restaurants links und rechts der Straße vernommen. Die Gäste darin befanden sich in unterschiedlichen Stadien des Alkoholrausches. Fröhliche Leute überall. Aber so richtig ab geht es hinter unserer Herberge. Ohne Drogen, denn die meisten Besucher der Party sind zwischen fünf und fünfzehn Jahre alt. Also eine Art Kindergeburtstag. Nur mit lauter Musik. „Lauter“ nicht im Sinne von „viel“, sondern im Sinne von „laut“. Die Mädels haben sich herausgeputzt und tragen viel traditionelle Tracht. Die Jungen sind eher farblos. Aber egal ob Männchen oder Weibchen, sie scheinen die Gaudis ihres Lebens zu haben. Meine Teilnehmer haben noch die Tanz- und Gesangsdarbietungen der verschiedenen Volksgruppen genossen, ich habe mich frühzeitig abgesetzt um diese Zeilen zu tippen. Aber jetzt muss ich Schluss machen, eben wurde die Musik abgeschaltet.


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