Drei Pferde und neun Gefährten…

Die Oberen Schluchten des Yangzi, 15.09. bis 07.10.2012

Von Liuqing nach Shanmei am Yangzi-Ufer, 15 km, 4 Stunden reine Gehzeit, leichter Aufstieg bei Hitze

… so sind wir unterwegs. Mittlerweile gewöhnen wir uns an das tägliche Ritual. Wir stehen beim ersten Licht auf, packen unsere sieben Sachen und evtl. die Zelte zusammen, frühstücken ein wenig Müsli und warten auf die Pferde. Die sind meist über Nacht auf einer Wiese angebunden und wollen erst gefüttert werden. Mit Verladen des Gepäcks (zuerst eine Decke über den Pferderücken, darüber ein einfacher Holzsattel geworden, zum Schluss werden die Säcke und Taschen mit einfachen Seilen in drei Handgriffen verschnürt) dauert das Ganze etwa eine halbe Stunde.

In den 1930er Jahren war der Österreicher Josef Rock in dieser Gegend für den National Geographic unterwegs, hat Pflanzen bestimmt und die Naxi-Sprache erforscht. Wegen der kriegerischen Zeiten hatte er etliche Begleiter dabei und sein kleines Handgepäck, darunter goldenes Besteck und eine Faltbadewanne. Ganz so exzentrisch sind wir nicht, aber schon nahe dran, denke ich insgeheim und unterdrücke mein schlechtes Gewissen beim Blick auf unsere Bündel. Trotzdem legen die zierlichen Pferdchen ein unglaubliches Tempo vor, bei dem wir nicht mehr mitkommen.

Heute verlief der Weg zunächst entlang einer kleinen Straße recht eben am Berg. Die neugebaute Straße war aufgrund von Erdrutschen nicht mehr befahrbar und fing schon an zu verwildern. „Diese Baumaßnahme hätte man sich sparen können“, meint Lutz dazu. Lucy hat Angst, dass uns die „öffentliche Straße“ nach den winzigen Pfaden vom Vortag zu langweilig sein könnte. Aber so haben wir Zeit zum Schauen, Fotografieren und zum Plaudern. Am Mittag erreichen wir Fengke, eine größere Ortschaft, die sogar ein Restaurant mit großen Stühlen hat (kleine Hocker sind ganz nett, aber nach einem Marsch gewöhnungsbedürftig). Auf dem Abstieg zum Yangzi-Ufer kommen wir an der Grundschule (die Kids haben gerade Pause und essen in den Klassenzimmern ihren Reis, nur die mutigsten trauen sich näher an uns heran) vorbei und schlängeln uns durch Mais- und Tabakfelder zur Hütte des Fährmanns. Eigentlich wollten wir am Ufer Zelten, aber der Wasserpegel ist zu hoch. Hochwasser oder Staudamm? Für Hochwasser fließt der Fluss hier zu träge dahin, ich tippe auf einen Staudamm, was der Fährmann bestätigt. Der Energiehunger hinterlässt leider auch hier Spuren. Hier weiß keiner so genau, wo sich der Damm befindet, da muss ich wohl später googeln.

„Ihr könnt doch auf der Baustelle der Brücke campen, da ist es eben und um sieben gehen die Arbeiter nach Hause. Es sind fast alles Locals, also ein ganz sicherer Ort“. Ich traue meinen Ohren nicht, auch Lucy schüttelt leicht entsetzt den Kopf, als wir mit dem Fährmann nach alternativen Zeltplätzen suchen. So alternativ wollten wir es doch nicht haben und landen wieder mal im Hof des netten Gastgebers.


Südliche Hauptstadt und unsentimentales Abschiedsmahl

Land von Fisch und Reis, 01.09. bis 24.09.2012

Nanjing. Tagesausflug

Das Nanjing mal Hauptstadt des riesigen chinesischen Reiches war, sieht man ihr auf den ersten Blick nur schwer an. Obwohl das letzte Mal als Regierungssitz der Republik gar nicht so lange her ist… auf dem Papier ist sie das ja immer noch! Das klingt jetzt für Außenstehende fast so komisch wie Westberlin damals. Die Stadt wirkt zwar lebendig, quirlig und ein bisschen stressig, aber welche Großstadt in China tut das nicht? Und mit Peking oder Shanghai lässt sich das hier dann doch nicht vergleichen. Vielleicht liegt es auch an den vielen Zerstörungen und Tragödien, die die Stadt immer wieder hinnehmen musste, wie zuletzt das Massaker während des chinesisch-japanischen Krieges. Vom Stadtbild, zeugt lediglich die (weltweit größte) Stadtmauer vom einstigen Zentrum des Reichs der Mitte, sozusagen dem ehemaligen Zentrum der Welt. Immerhin war Nanjing auch mal die bevölkerungsreichste Stadt der Erde.

Aber fangen wir von vorne an… Wir begannen unsere Nanjing-Tour, wo wir gestern haben liegen lassen – am Konfuzius-Tempel. Schnell hineingeschlüpft entkam man plötzlich dem ganzen Trubel um einen herum. Der Tempel zu Ehren des großen Meisters und aus heutiger Gleichberechtigungs-Sicht, Frauenmissachters stammt noch aus der Song-Zeit, wurde aber, wie alles in Nanjing, was älter sein soll als 100 Jahre immer wieder komplett zerstört und wieder aufgebaut. Ich nutzte die Chance und betete beim großen Lehrmeister für ein endlich erfolgreiches Abschließen meines Studiums. Zur Feier unseres letzten Tages ließen wir eine kleine Musikergruppe für uns den chinesischen Klassiker, Jasminblüte auf dem Glockenspiel vorspielen. Das erinnerte alles ein wenig an eine Jukebox: Lied auswählen, Geld zahlen, die Puppen tanzen. Der Tempel hier diente auch als Lehrstube und hatte nach hinten raus eine angegliederte Bibliothek, in der die chinesischen Klassiker auswendig gelernt und erörtert wurden.

Dieses Wissen aus dem klassischen chinesischen Kanon, deren Kernbestandteil aus 9 Büchern besteht, bildete für über ein Jahrtausend die Grundlage des Wissens der meisten Beamten im chinesischen Reich. Übertragen auf Deutschland wäre das in etwa so, als hätten Otto von Bismarck oder Konrad Adenauer, das alte und neue Testament und das Nibelungenlied auswendig lernen müssen… Eine doch recht skurrile Vorstellung. Wie dem auch sei… Dieses Wissen und Verständnis der klassischen konfuzianischen Literatur wurde dann in einer zentralen Einrichtung abgeprüft und für gut oder schlecht empfunden. Überreste eines solchen Institutes befinden sich noch heute in der Umgebung des Konfuziustempels. Der Komplex war bis Anfang des 20. Jahrhunderts noch in Betrieb und konnte gleichzeitig 20‘000 Prüflinge abfertigen. Ein Modell davon, wie es hier mal ausgesehen hatte lässt einen erschauern: Ewige Gänge mit winzig kleinen Kabinen überdecken das ganze Areal. Auf den ersten Blick wirkt das für unsereiner mehr wie ein KZ als eine Abi-Prüfungshalle. Die noch erhaltenen kleinen Prüfkabinen gaben einen guten Einblick, wie es den Prüflingen damals während der qualvollen 9-tägigen Prüfungszeit wohl ergangen sein muss. Geschlafen und gegessen wurde da wo man schreibt und nachdenkt. Raus kommt man erst, sobald man endgültig fertig ist. Da lob ich mir doch unser ach so verkorkstes Hochschulsystem.

Wieder raus aus der Höllen-Schule fuhren wir mit der nagelneuen U-Bahn unserem nächsten Ziel entgegen: dem Pupur-Gold-Berg. Das Areal ist von weitem erkennbar und ist von der Waldfläche her fast mit dem Grunewald in Berlin vergleichbar. Zwei der Gründe warum diese Fläche unangetastet und nicht zugebaut blieb liegen unweit von einander entfernt: Das Mausoleum des ersten Ming-Kaisers Hongwu (1327 – 1398), sowie das Mausoleum Dr. Sun Yat-sens, dem ersten Präsidenten der Republik China. Kaiser Hongwu ließen wir mal außen vor und besuchten Sun Yat-sen, bzw. Sun Zhongshan, bzw. Sun Yixian, bzw. Sun Wen, bzw. Deming, bzw. Rixin, bzw. Dixiang, bzw. Nakayama Shou. Kaum eine andere Persönlichkeit hatte zu seinen Lebzeiten so viele Namen angesammelt wie er. Als Revolutionärer half er, vor allem vom Ausland aus, beim Sturz der chinesischen Qing-Dynastie. Und wurde dann zum ersten Präsidenten der neuen Republik Chinas gewählt. Historiker streiten sich allerdings über seinen Einfluss, den er tatsächlich auf die geschichtlichen Ereignisse hatte, vielmehr war er wohl der richtige Typ, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort. Unumstritten dagegen ist seine Stellung, sowohl bei den Volks- als auch bei den Republikanern. Beide sehen und ehren ihn als Begründer des modernen Chinas. Derart umfassende positive Wahrnehmung hat noch kaum eine andere Persönlichkeit erreicht. Entsprechend pompös ist sein 1929 fertiggestelltes Mausoleum. Die Sicht von oben ist eindrucksvoll und erinnert einen wieder daran, dass man in der grünsten Stadt Chinas ist.

Anschließend ein kleiner Spaziergang durch den Xuanwu Park. Die ruhige Abendatmosphäre des Parks trug ein wenig zur melancholischen Abschiedsstimmung bei. Das half aber alles nichts. Immerhin waren wir noch auf der Suche nach einem angemessenen Lokal für unser letztes gemeinsames chinesisches Mahl. Die von unserem Taxifahrer empfohlene Fressgasse wirkte erst etwas befremdlich nach der ruhigen Parkanlage. Doch das Lokal, für das wir uns einig entschieden war wie gemacht für uns: Laut, lecker, stimmungsvoll, gezapftes Bier, Essen vom Tresen auswählen, Suzhouer Live-Volksmusik. Ein wahrer Volltreffer. Normalerweise wäre das eigentlich die Zeit für die sentimentalen Abschlussreden in einem ruhigen Separee. Katharina war es dank einer Magenverstimmung aber sowieso nicht sonderlich feierlich zumute. So spart man sich das zumindest für das gemeinsame Frühstück am nächsten Morgen, bevor sich alle von uns nach und nach am Flughafen verabschieden, die letzte gemeinsame Doppelglück geraucht wird und wir wieder unsere eigene Wege gehen… Vielleicht sieht man sich ja mal wieder… Bis zum nächsten Mal…
Niti

Verkehr(t)

Auf den Spuren des Drachen, 08. bis 30.09.2012

76 Kilometer von Kuancheng nach Qinglong. Auf und ab wie in der Achterbahn. Staubtrocken.

Auf Chinas Straßen herrscht das blanke Chaos. Zwar gibt es eine Straßenverkehrsordnung, aber die kennt nur derjenige, der sie mal erstellt hat. Und selbst bei diesem könnte ich mir vorstellen, dass er die Gesetze schon längst wieder vergessen hat. Verkehrsschilder dienen einzig der Auflockerung des Straßenbildes und die meisten Ampeln haben eher vorschlagenden Charakter. Manchmal entscheiden Verkehrsteilnehmer erst in letzter Sekunde, ob sie links oder rechts aneinander vorbei fahren. Nicht selten hat man das Gefühl der Kraftfahrer/Radfahrer/Fußgänger, der gerade von vorne, hinten, rechts oder links daher kommt hätte just an diesem Tag vergessen seine gelbe Armbinde mit den drei schwarzen Punkten anzulegen.

O Gott, O Gott, O Gott könnte man nun denken, wie kann jemand unter diesen Umständen auch nur für eine Minute im chinesischen Straßenverkehr überleben? Es geht! Und zwar recht gut. Denn das Chaos auf den Straßen ist selbstverwaltet und selbstverwaltend und gehorcht Gesetzen, die nirgends aufgeschrieben sind.

Die meisten chinesischen Autofahrer fahren so, als hätten sie sieben Leben. Sie fahren aber auch so, als hätten sie sechs davon bereits verbraucht und dabei eine Menge Erfahrung gesammelt. Zum Beispiel dass es viel besser ist nach Gehör denn auf Sicht zu fahren. Böse Zungen behaupten ja, dass die chinesische Führerscheinprüfung nur eine einzige Frage stellt: Wo ist der Schalter für die Hupe?

Jetzt aber ernsthaft, der chinesische Verkehr ist gar nicht so schlimm. Die Zauberworte dazu lauten Aufpassen und Anpassen. Es gilt nicht das Recht des Stärkeren, wie oft behauptet wird, und es gilt schon gar nicht die deutsche StVO. Es wird viel Rücksicht genommen, man versucht sich einfach zu arrangieren. Keiner hat prinzipiell Recht und keiner pocht auf §135 (oder irgend einen anderen Paragraphen).

Auf dieses Thema bin ich durch Kommentare der letzten Tage im Blog gekommen. Und weil mich meine Gruppe darum gebeten hat. Ich könnte noch viel mehr dazu schreiben, aber ich bin eh schon zu langatmig. Daher eine kurze Auflockerung, hier mal ein paar Straßenbilder der letzten zwei Tage (alle von H, vielen Dank dafür!):

Also zurück zu unserer Tour. Heute hatten wir viel Verkehr. Da ist so einiges an uns vorbeigerauscht und gedonnert. Besonders die LKW mit ihren vier bis sechs Achsen und geschätzten 120 Tonnen Zuladung haben uns sehr zu schaffen gemacht.

Die sind unangenehm, wenn sie von hinten kommen und ihre Fanfaren ertönen lassen (wozu sie gesetzlich verpflichtet sind, wenn sich langsame Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger, Radfahrer, Zweitackt-Traktoren und Eselkarren vor ihnen befinden).
Sie sind unangenehm, wenn sie dröhnend an einem vorbei rauschen.
Sie sind unangenehm, wenn sie vorbei gerauscht sind und eine Feinstaubwolke hinter sich gelassen haben.

Grund für den massiven LKW Verkehr bis ca. Kilometer 45 war wohl der Autobahnbau. So ist das gerade in China: Vormals ruhige Straßen werden zunehmend stärker befahren. Übel. Dann werden sie ausgebaut und man muss sich durch die Baustelle quälen. Noch übler. Oder es wird eine Autobahn parallel gebaut und der Baustellenverkehr wird über die alte Straße abgewickelt. Auch übel. Oder beides zusammen. Übelst!
Zwei Jahre später ist der Spuk wieder vorbei. Dann fährt man plötzlich über eine Straße mit Flüsterasphalt und kaum Autoverkehr. Habe ich alles schon erlebt.

Wir kommen keine Minute zu früh in Qinglong an, perfektes Timing. Noch während wir die Fahrradständer ausklappen fängt es an zu regnen. Zunächst fallen ein paar Tropfen, als wir unsere Zimmer beziehen geht ein heftiges Gewitter mit sintflutartigen Regenfällen nieder. Das Abendessen findet heute mal im Hotelrestaurant statt.


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Ferien auf dem Bauernhof oder so muss Wandern sein

Die Oberen Schluchten des Yangzi, 15.09. bis 07.10.2012

Von Baoshan nach Liuqing, 18 km, 5h 10min reine Gehzeit, 1030 m Aufstieg

Der Tag hat es in sich. Wir sind nur gute hundert Kilometer gefahren, aber im Gegensatz zur Schlucht kühlt es hier morgens und abends nicht ab. Selbst im T-Shirt ist es noch zu warm und sobald die Sonne herauskommt, ist es fast unerträglich und für diese Jahreszeit ungewöhnlich heiß. Nach einer halben Stunde sind wir klatschnass und keuschen der Berg hinauf. Steil geht es bergan, oft durch Gestrüpp und felsiges Gelände, der Weg fordert ganze Konzentration. „Wo soll denn hier ein Weg durch die Berge gehen?“ fragt sich Sabine laut, wir sind alle skeptisch, als Lucy in die Richtung zeigt, die nur aus zackigen Felsen besteht. Zwei Tunnel machen es möglich. Die sind aus der Songzeit und jeweils 60 und 90 Meter lang.

Die Aussicht ist fantastisch, ich lasse da lieber die Bilder sprechen. Nach einem tollen Aufstieg wandern wir gemütlich durch Kiefernwälder einem kleinem Dorf auf 2090 Metern Höhe entgegen. Während wir die meiste Zeit auf entlegenen Pfaden gewandelt sind, taucht plötzlich eine holprige Straße auf. „Deswegen ist das Dorf so leer“, meint Lucy. „Viele Dorfbewohner sind in die Städte abgewandert“. Tatsächlich stehen viele Häuser leer und wir treffen eher ältere Bauern an. Das war in Baoshan anders. Auch unsere Bleibe fällt anders aus – Zelten im Hof ist angesagt. Das scheint alle zu amüsieren, aber nicht weiter zu erstaunen. Am Abend kocht Lucy für alle und wir fallen gesättigt und zufrieden in die Zelte. Um vier gibt der Hahn im Stall neben mir ein durchdringendes Kikirikiii von sich, gut, dass ich nicht vor Schreck aus dem Bett fallen kann. Irgendwann werden auch die Hunde wach und am nächsten Morgen sind wir uns einig – Ferien auf dem Bauernhof sind ganz schön anstrengend.


Das Wolkenmeer

Land von Fisch und Reis, 01.09. bis 24.09.2012

Mit dem Bus von Huangshan nach Nanjing.

Der heutige Tag ging weiter, wie der gestrige aufgehört hatte: Wir stapften über Treppen durch eine nasse, weiße Wand. Diesmal mit dem klaren Ziel, der rettenden Seilbahn, die uns aus diesem riesen Nebelhaufen bringen sollte. Die chinesischen Gruppen, denen wir gestern hin und wieder über den Weg gelaufen sind, taten es uns gleich. Enttäuscht machten sich alle auf den Rückweg. So viel Anstrengung um nichts. Eine Werbetafel mit Deng Xiaoping wirkte da fast wie Hohn, als er mit: „Dies ist ein guter Ort den Tourismus zu entwickeln!“ zitiert wurde.

Doch als wir unsere Seilbahn-Tickets schon in der Hand hielten und gerade dabei waren in die Gondel zu steigen, riss der Nebel auf einmal auf und es zeigte sich das berühmte Huangshaner Wolkenmeer, aus dem einzelne Felsspitzen wie Inseln empor stiegen. Kurz vor unserer Abreise zeigte sich der Huangshan nochmal von seiner anderen Seite, als wollte er sagen: „Kommt wieder, es könnte sich lohnen!“. Alle Touristen drängten sich an die Rehling um noch ein letztes Urlaubsfoto mit eine anderen Hintergrund als einer weißen Wand zu schießen. 10 Minuten dauerte das Schauspiel, bevor wir selber wieder von dem Wolkenmeer verschluckt wurden und man wieder die gewohnte Sicht hatte.

Nun konnten wir auch besseren Gewissens unten zu unserem Fahrer, Herr Suppe, in den Bus steigen um die 4 stündige Busfahrt nach Nanjing, unserem letzten Ziel dieser Reise, anzutreten. Bei so einer langen Busfahrt merkt man immer wieder, wie angenehm doch eine Fahrradtour ist. Trotz der ganzen langen Anstiege, Sonnenbrände und Regengüsse, ziehe ich noch fast alles einer langen ermattenden Busfahrt vor. Auch die Dörfer rauschen nur so an einem vorbei, ohne dass man einen genaueren Blick drauf werfen kann. Einige Pinkelpausen, Bananen und Zigaretten später, kommen wir endlich in Nanjing an, der südlichen Hauptstadt.

Als erstes fielen mir sofort die riesigen Bäume der hiesigen Alleen ins Auge. Nicht umsonst gilt Nanjing als die grünste Stadt des Reichs der Mitte. Unser Hotel lag in mitten des alten Geländes des Konfuziustempels. Als wir die Gegend erkundeten wurde uns schnell klar, dass das Gebiet nicht mehr viel mit der Philosophie und Denkweise des alten Meisters gemein hatte: Die alte Lehrstätte und Tempel der Ehrlich- und Aufrichtigkeit und ist einem Tempel des Konsums und Vergnügung gewichen. Allerdings ist dieser Wandel nicht erst ein Ergebnis unserer modernen Welt, wie man zuerst annehmen möchte. Bereits während der Ming-Dynastie, war der Qinhuai-Kanal eine Haltestelle der „Blumenboote“, die Prostituierte der Extraklasse an Bord hatten. Wie oft sich Konfuzius wohl in seinem Grab umgedreht habe musste, das kann man vermutlich nur in Umdrehungen pro Minute messen.

Nicht nur Konfuzius, sondern auch wir waren etwas überfordert von dem Trubel um uns herum. An sich, hatten wir ja heute endlich etwas Zeit und die Möglichkeit nach Mitbringsel und Souvenirs Ausschau zu halten. Aber gefühlt, kamen wir nach 4-5 Läden immer wieder an denselben vorbei. Als gäbe es nur die Läden und sie haben hunderte von Filialen, alle hier in dem Gebiet eröffnet. Entsprechend verwirrt und orientierungslos irrten wir durch den Abendmarkt. Die Idee war eigentlich sich ein bisschen Übersicht und Orientierung zu verschaffen, um das Ganze Gewusel morgen evtl. etwas strukturierter angehen zu können… Pustekuchen! Selbst das Hotel ließ sich eher mit Glück als mit Geschick und Orientierung finden. Immerhin… wir haben zurückgefunden. Um unser Huangshan-Erlebnis etwas zu verarbeiten trafen wir uns nochmal in meinem Hotelzimmer und schauten uns rückblickend die Fotos auf dem riesigen Flachbildschirm an.


告别早会

Auf den Spuren des Drachen, 08. bis 30.09.2012

Gemütliche 62 Kilometer von Pingquan nach Kuancheng. Wenig hoch und viel runter. Weiterhin trocken.

Wo war ich gestern stehen geblieben? Ach ja, unsere Radelfreunde aus Pingquan. Die trafen wir nach einem lausigen Frühstück (in unserem Hotel) vor unserem Hotel. Irgendwie hatte sich zu der Radsportgruppe noch jemand dazu gesellt, aber ich habe leider seinen Namen nicht erfahren. Werde es wohl auch nie.

Egal, man hatte uns eine halbstündige Sightseeingtour durch Pingquan angekündigt. Allerdings scheint die einzige touristische Attraktion von Pingquan (Pingquan bedeutet Quelle in der Ebene) ein Brunnen zu sein, der kein Wasser führt. Die Anlage umfasst 25 Quadratmeter, wurde 2008 erbaut, stammt aus der Zeit des Kaisers Qianlong (1711 bis 1799) und liegt 450 Meter von unserem Hotel entfernt. Pingquan ist also der ideale Ort für Touristen in Zeitnot.

Wobei das mit der halben Stunde schon stimmte. Denn an einem so bedeutenden Bauwerk müssen natürlich Fotos geschossen werden. Die Leute vor dem Bauwerk müssen Aufstellung nehmen, zurecht gerückt werden, lächeln. Dann ist die nächste Kamera dran. Die Leute davor müssen Aufstellung nehmen, zurecht gerückt werden, lächeln. Got the picture? In der Galerie weiter unten sehen Sie, werter Leser, zum Glück nur eines der gefühlten 2.000 Bilder, die dort verschossen wurden.

Die Sightseeingtour erfolgreich beendet durften wir in Richtung unseres heutigen Tageszieles entschwinden. Die ersten 15 Kilometer weiterhin begleitet von unseren Radelfreunden aus Pingquan. Das war viel interessanter. Zum Beispiel unterhielt ich mich von Sattel zu Sattel mit Herrn Lu. Er erzählte mir von den Problemen, die China aktuell hat (nein, nicht der Konflikt mit Japan, sondern Umwelt und Korruption), und dass er 1989 als Soldat nach Beijing kommandiert wurde.
Klingelt es bei Ihnen, wenn die Stichwörter 1989, Soldaten und Beijing quasi in einem Atemzug genannt werden?

Den Rest der Strecke legten wir ohne unsere neu gewonnen Freunde zurück. Fast schon ereignislos. Wäre da nicht der silberne Kleinbus gewesen, der zunächst bei einer Rast an uns vorüber fuhr. Nach ca. 300 Meter stoppte er. Der Fahrer legte den Rückwärtsgang ein und fuhr – nun ja, was macht man im Rückwärtsgang? – zurück zu uns. Fahrer und Beifahrerin sprangen aus dem Minibus, öffneten die Heckklappe und wühlten in den Kartons, die im Wägelchen gestapelt waren. Hervor kamen vier Packungen mit je vier Mondkuchen. Eine Packung für jeden von uns, umsonst und draußen. Eine Wegzehrung für uns. Das Pärchen stieg nach erfolgreicher Verschenkung wieder in den Wagen und setzte seinen Weg fort. Diesmal wieder im Vorwärtsgang.

Zurück ließen sie uns fast sprachlos. Denn die ganze Aktion ging so schnell von statten, dass wir nicht mal Gelegenheit hatten anständig Danke zu sagen.

Unsere Dosis an Gastfreundschaft wurde heute mehr als gedeckt.


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Tage in Beijing III und IV

Transmongolia, 23.07. bis 23.09.2012

Besichtigung im Lamatempel, letzte Besorgungen, Verpacken der Räder und Abschlussessen.

Fast alles ist Getan auf dieser Tour. Wir tingeln noch durch den Lamatempel, das tibetisch-buddhistische Heiligtum der Stadt und genießen die verräucherte Atmosphäre. Wolfgang und Martina wollen noch einmal durch die Hutongs ziehen und ich organisiere das verpacken der Räder und den Transfer zum Flughafen und dann ist er auch schon da, der letzte Abend. Wir tafeln noch einmal im Hutong um die Ecke auf der Dachterrasse und essen wie in ganz China, viel zu viel.
Die Erinnerung schweifen ab zu unseren ersten tagen in Irkutsk und Sibirien, das gelage mit den Russen am Angaraufer, den Regen am Baikalufer, die satten grünen Hügel in der Nordmongolei, die Holperpisten durch die Gobi. Wir denken an unsere Begleiter Doro, Michael und Carola.

Gut sind wir über die 3400 Kilometer gekommen, um die 20.000 Höhenmeter sind wir geklettert und haben dabei nur drei Plattfüße gehabt. Die waren aber vor allen den Dornen in der Gobi geschuldet. Wolfgangs gerissene Felge hat bis zum Ende durchgehalten und ich habe nach schaltfreien 800 Kilometern einen neuen Schalthebel bekommen können.

Bleibt mir noch einmal Danke zu sagen für eine schöne Tour mit mehr als angenehmen Gästen und Danke für das Trinkgeld, wenn ich das wirklich alles vertrinken muss, dann erwartet die nächste Gruppe einen schweren Alkoholiker.
So hoffe ich natürlich nicht nur meine Teilnehmer auf anderen Touren wieder dabei zu haben, sondern auch, dass sich 2013 wieder ein paar mehr Reisende für eine unserer abwechslungsreichsten Touren begeistern zu können. Gerade auf dieser Tour prallen drei Welten aufeinander, da sind einmal Sibirien und die Russen, da sind die Mongolen und die unberührten Landschaften und da ist das vor Energie und Widersprüchen so strotzende China.
So anspruchsvoll die Etappen auch sind, haben wir jedoch nie die Lust am Radeln verloren, das Begleitfahrzeug hatte immer nur die Aufgabe unser Gepäck zu transportieren, aber es beruhigt natürlich ungemein, immer ein Backup zu haben.
Ich verabschiede mich für einen guten Monat von meinen Lesern, leider ist die Tibettour in diesem Jahr ausgefallen, aber ich freue mich daher umso mehr auf Burma und bis dahin werde ich hier einfach noch ein bisschen durch die Gegend tingeln, meine Lieblingschinesinnen besuchen, Yoga machen und meditieren. Also dann bis später

Tomtomtofu

Terrassenfelder – soweit das Auge reicht

Die Oberen Schluchten des Yangzi, 15.09. bis 07.10.2012

Von Walnut Garden nach Baoshan

Mit Sack und Pack fahren wir zur Fähre bei Daju und queren zum ersten Mal den Yangzi, der hier noch Goldsandfluss heißt. Anscheinend macht er hier seinem Namen alle Ehre, wir bestaunen die Goldwäscher und ich muss unwillkürlich über Wasserqualität nachdenken. Nach einer kurzen Bootsfahrt steigen wir wieder ins Auto um. Es wird immer wärmer, und einem nach dem anderen fallen die Augen zu. Rechtzeitig zum Beginn der Terrassen, die sich immer höher in den Berg ziehen, wachen wir auf und verlangen nach einem Fotostopp. Ich komme mir vor wie ein Pauschaltourist und freue mich um so mehr auf die morgige Wanderung.

Baoshan ist ein nettes Örtchen am Hang des Yangzi. Seine Geschichte reicht bis in die Mongolenzeit zurück. „Etwa 1270 sind hier etliche Eroberungsschlachten geschlagen worden“, erklärt uns ein Einheimischer, als wir die Steinfestung von Baoshan besichtigen (die erstaunlicherweise noch keinen Eintritt kostet), ein Aussichtsturm, der hoch über dem Fluss thront. Einige Zeichen auf der Eingangstafel sind uns Wanderern schon bekannt, eines davon ist natürlich der Berg. Im Ort hat es sich herumgesprochen, dass Ausländer angekommen sind – nicht zu Eroberungszügen, sondern um ein paar Tage zu wandern. Natürlich waren unsere Gepäckberge, auf Pferderücken vom Parkplatz durch das Dorf getragen, nicht zu übersehen.

Den restlichen Nachmittag verbringen wir bei einer netten Familie und betrachten das Hofleben. „Hier passen alle auf die Kinder auf, sogar die Männer“ bemerkt Irene erstaunt. Die Oma befreit Maiskolben von ihren Enden, ihre Tochter kocht, die Männer versorgen die Pferde – alle sind geschäftig und kümmern sich zwischendurch um den Kleinen. Nach einigen Minuten hat er die Angst vor uns abgelegt und freut sich über den Bartwuchs der Ausländer. Gut gesättigt fallen wir bald (müde vom Nichtstun) ins Bett.


Chillen mit Chilly

Auf den Spuren des Drachen, 08. bis 30.09.2012

96 Kilometer von Chengde nach Pingquan. Dunstig.

Von Beijing nach Chengde bin ich bereits fünf Mal geradelt, kannte die Strecke (bis auf wenige Neuerungen) recht gut. Ab Chengde bis zu unserem Endpunkt Shanhaiguan bin ich erst zwei Mal gefahren, und das ist auch schon länger her (2004 und 2006). Gerade von der heutigen Etappe hatte ich nur noch schemenhafte Erinnerungen.

Knapp 100 Kilometer, also wieder Frühstück um sieben Uhr, Abfahrt um acht Uhr. Zunächst ging es in die falsche Richtung, nämlich zum Postamt. A und P brauchten noch Briefmarken für ihre Postkarten. Kleinstädte erkennt man in China daran, dass die Postämter keine Briefmarken mit hohen Notierungen haben. A, P und H hatten mir einfach nicht glauben wollen, dass Chengde eine Kleinstadt sei, aber hier hatten wir den Beweis: Das Hauptpostamt hatte als größten Markenwert 1,20 RMB im Angebot. Für eine Postkarte nach Europa werden jedoch 4,50 RMB benötigt. Also muss sie mit vier Marken á 1,20 zugeklebt werden. Damit ist die Postkarte fast voll, viel Platz für die eigentlichen Grüße bleibt da nimmer 🙁

Die ersten 15 Kilometer kämpften wir uns auf einer staubigen und recht stark befahren Ausfallstraße ab, dann macht diese eine Knick nach links und wir wurden auf eine Nebenstraße in die Berge entlassen. Die war so wenig befahren, dass sie sich hervorragend für Fahrschüler eignet. Zwei Fahrschulfahrzeuge fuhren ständig an uns vorbei oder kamen uns entgegen, wenn sie weiter vorne gewendet hatten. Wir konnten beobachten, wie das Anfahren am Berg trainiert wurde. In China wird das allerdings bergab gemacht.

Die Landschaft war lieblich, riss uns jedoch nicht direkt vom Sattel. Wir fuhren Kilometerweit an Maisfeldern vorbei. Hier in der Region wird hauptsächlich Mais angebaut, die prallen Kolben hängen zu dieser Jahreszeit erntereif an den Halmen und hier und da wird auch schon geerntet. Vornehmlich per Hand.

Nach rund der Hälfte der Strecke tat ich etwas, was ich zuvor noch nie gemacht hatte: Ich verkabelte mich mit dem MP3 Player meines Handys. Und wählte die Pianoalben von Chilly Gonzales, welcher auch den ersten Part des Imagefilmchens von China By Bike musikalisch unterlegt hat.
Dermaßen beschallt rollte ich nun fast schon meditativ durch die Gegend, akustisch nicht komplett abgeschnitten von der Außenwelt, aber immer mit ruhigen und harmonischen Tönen wie aus dem Off. Nett, eine ganz neue Erfahrung. 20 Kilometer vor unserem Etappenziel legte ich dann noch Travels von Pat Metheny auf.

13 Kilometer vor unserem Etappenort Pingquan, auf einer Bergkuppe, trafen wir auf zwei chinesische Radsportler, die uns überschwänglich begrüßten. Es waren Herr Lu und Frau Luo, beide aus Pingquan und unterwegs zu einem kleinen Ausritt in die nähere Umgebung. Nach dem üblichen Woher und Wohin lud uns Herr Lu zum Abendessen ein. Kurze Rücksprache mit meiner Gruppe: Na klar, warum nicht? Also verabredeten wir uns um sieben Uhr im Hotel.

Pünktlich um sieben stand Herr Lu auf der Matte und es ging fünf Blocks weiter in ein gehobenes Restaurant, und dort direkt in ein Séparée. Und natürlich waren wir nicht alleine, am Tisch saß schon Frau Luo sowie zwei Herren, Herr Lu (noch ein Lu) und Herr Tao. Aha, jetzt wird es chinesisch, dachte ich. Und genau so kam es auch. Dicke Speisen wurden aufgefahren, eine Flasche Schnaps machte die Runde (wir hielten uns tapfer zurück), Reden wurden gehalten, auf die deutsch-chinesische Freundschaft und die Vereinigung der Radfahrer aller Länder angestoßen. Unsere vier Gastgeber waren Teil der Radgemeinde des Ortes.

Jetzt schreibe ich nicht weiter dazu, morgen mehr. Denn nachdem der Tisch zu 25% leergegessen und alle pappsatt waren verabredeten wir uns zu einer gemeinsamen Abschiedsausfahrt am nächsten Morgen und verließen das Lokal bereits um 21 Uhr. Herr Lu, Herr Tao, der andere Herr Lu und Frau Luo hatten bestimmt auf ein längeres Gelage gehofft. Vielleicht das nächste Mal, wenn die deutschen Freunde nicht 96 Kilometer hinter und 62 Kilometer vor sich haben.

PS: Ich habe das Bett nicht geraucht, großes Ehrenwort!


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Erste Schritte

Die Oberen Schluchten des Yangzi, 15.09. bis 07.10.2012

Vom Naxi Guesthouse nach Walnut Garden, 19 km, 5h 30min reine Gehzeit, 700 m Aufstieg

Heute stand unsere erste und weiteste Wanderung an. Neun Stunden lang waren wir unterwegs, sind über Wasserfälle gelaufen, haben ziemlich geschwitzt und literweise Wasser getrunken, unzählige Fotos und eine längere Pause im einem der Guesthäuser unterwegs gemacht.
Die Tigersprungschlucht ist eine der tiefsten Schluchten der Welt. Bei 1800 m rauscht der Yangzi der weit entfernten chinesischen Ebene entgegen, der Wanderweg schlängelt sich auf 2.400 m durch die Schlucht und auf der anderen Uferseite fällt die Wand des Jadedrachenschneebergs fast senkrecht ab – einige tausend Meter tief, das Auge kann es nicht wirklich erfassen – der drachengezackte Gipfel (5.596m) ist aber heute weitgehend wolkenverhangen. Ich finde das Panorama immer wieder atemberaubend und bin mit meinen Bildern nur mäßig zufrieden.

Außer uns waren nur eine Handvoll Menschen oben in der Schlucht unterwegs. Auch im Walnut Garden Guesthouse ist es bis auf die Bauarbeiten für den Anbau ruhig. „Auf der Straße hat es wieder einen Erdrutsch gegeben“ ist Lucys Erklärung dafür. „Seit drei Monaten kann kein Auto die Schlucht passieren, wir haben gerade mal ein Auto hier, klettern über die Steine und steigen auf der anderen Seite um.“ Wer die Kosten für die Aufräumarbeiten trägt, sei nicht klar, und solange bewege sich nichts. Hier zeigt die Natur wieder einmal, dass durch den Berg gesprengte Straßen eben seinen Preis haben.

Lucy ist die Tochter des Hüttenwirts und wird uns in den nächsten Tagen begleiten. Sie heißt uns in ganz passablem Englisch willkommen und wir besprechen die Details der Wanderung, trinken ein sauberes Bier und verabreden uns für acht Uhr zum Frühstück. Früher aufstehen lohnt nicht, weil es keine frühere Fähre gibt.